Im letzten Heimspiel des Jahres feiert der SC Preußen Münster nochmal einen Heimsieg und schlägt den Tabellendritten SC Verl verdient mit 3:1. Bei schovelem Wetter und widrigen Platzbedingungen lieferten sich beide Teams über 90 Minuten ein ansehnliches Duell, bei dem die Adlerträger die besseren Offensivakzente setzten und sich so die drei Punkte verdienten. In der Tabelle stehen die Preußen mit jetzt 25 Punkten dadurch auf Rang 10.

Für die letzten Minuten im Preußenstadion hatte Trainer Sascha Hildmann seine Elf auf drei Positionen umgestellt: In der Dreierkette rutschte Niko Koulis für den gesperrten Thomas Kok in die Startelf, im zentralen Mittelfeld begann Yassine Bouchama für Daniel Kyerewaa, auf rechts starte Thorben Deters anstelle von Shaibou Oubeyapwa. „Wir brauchen heute extrem viel Laufbereitschaft auf einem schweren Boden. Daher auch die Wechsel mit lauffreudigen Spielern“, sagte der Coach vor Anpfiff bei Magenta Sport zu den Wechseln.

Meimel vom Feinsten

Zu dem, was dann am Sonntagabend pünktlich zum Heimspiel einsetzte, würde der Coach sagen: Typisches Münsteraner Wetter. Dauerhafter Meimel, der den ohnehin tiefen Platz nicht gerade in einen besseren Zustand brachte. Wer bei diesen Bedingungen ein reines Kampfspiel erwartet hatte, wurde aber überrascht. Verl spielte, mit dem Selbstvertrauen von fünf Siegen in Serie, von Beginn an um jeden Preis hinten heraus und schlug nur als letzte Option den Ball lang. Um genau das zu erzwingen, pressten die Adlerträger die Verler bis an den Strafraum und versuchten hohe Ballgewinne zu provozieren. Die gelangen selten, Verl kam dadurch aber offensiv kaum zur Geltung. Bei eigenem Ballbesitz war das Bild ähnlich: Die Preußen versuchten es ebenfalls spielerisch, Verl presste dann. Die gefährlicheren Szenen gehörten aber klar den Adlerträgern. Dabei war die größte Chance eher ein Zufallsprodukt. Johannes Schenk schlug den Ball lang und fand Joel Grodowski, der das Zuspiel – eher zufällig – genau so abfälschte, dass Malik Batmaz frei durch war. Er lief rund 25 Meter alleine auf SCV-Schlussmann Luca Unbehaun zu und hatte wohl zu viel Zeit, um nachzudenken. Seinen Abschluss parierte der Keeper jedenfalls stark und verhinderte so die Preußen-Führung (22.).

Bis zur Pause blieb das Bild, weiterhin vom Meimel begleitet, ähnlich. Allerdings ohne, dass auf beiden Seiten gefährliches passierte. In der Pause kam dann Daniel Kyerewaa für den gelb-verwarnten Rico Preißinger ins Spiel und half dabei, das eigene Offensivspiel weiter anzukurbeln. Und schnell wurde es auch wieder gefährlich: Malik Batmaz fand zunächst Joel Grodowski im Zentrum, der den Ball mit dem ersten Kontakt auch stark mitnahm, ihn dann aber in den Nachthimmel schickte (52.). Besser lief es rund 120 Sekunden später. Von hinten heraus brachen die Adlerträger über rechts durch und brachten diesmal Batmaz in eine gute Abschlusssituation, die er eiskalt zur 1:0-Führung ausnutzte (54.). Die ging bis hierher auch absolut in Ordnung, Verl kämpfte sich aber nach dem Rückstand zurück in die Partie. Und mit der ersten Möglichkeit gelang auch gleich der Ausgleich. Nach einem Eckball landete der zweite Ball bei Mael Corboz, der durchs Getümmel hindurch einen Weg ins Tor fand – 1:1 (74.).

Doppelspitze schlägt zu

Malik Batmaz hatte aber, wie bisher immer in dieser Saison, wenn er traf, auch noch einen zweiten Pfeil im Köcher. So eben auch am Sonntagabend wieder, als er nur kurz nach dem Ausgleich einen Querpass von Gerrit Wegkamp zum 2:1 über die Linie drückte (78.). Dabei war die Szene vorher fast schon tot, weil Joel Grodowski bei seinem Abschluss der Ball völlig verunglückte, aber am Ende doch passend bei Wegkamp runterfiel. Wego legte quer, Batmaz hatte keine Probleme. Die Gäste schmissen in der Folge natürlich nochmal alles nach vorne, fanden aber weiter kein Durchkommen gegen die starke Preußendefensive. Als Grodowski in der Schlussminute dann ein weiteres Mal auf und davon war, umkurvte er Verls-Keeper Unbehaun und schob den Ball zum laut umjubelten 3:1-Endstand ein (90.).

Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Scherder, Mrowca, Koulis – Deters (Oubeyapwa, 80.), Bazzoli, Bouchama (Wegkamp, 70.), Preißinger (Kyerewaa, 46.), Böckle – Grodowski, Batmaz

Verl: Unbehaun – Ochojski, Paetow, Gruber, Stöcker (Mehlem, 46.) – Corboz, Benger, Baack (Knost, 85.) – Sessa (Wolfram, 55.), Lokotsch (Mittelstädt, 75.), Batista Meier

Tore: 1:0 Batmaz (54.), 1:1 Corboz (74.), 2:1 Batmaz (78.), 3:1 Grodowskii (90.)

Gelbe Karten: Preißinger, Mrowca, Deters, Grodowski, Bazzoli / Corboz, Benger, Knost, Wolfram

Zuschauer: 7.595

Schiedsrichter: Assad Nouhoum

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