Der SC Preußen Münster hat am Freitagabend sein Auswärtsspiel beim Bonner SC im strömenden Regen souverän mit 2:1 gewonnen und im Vergleich zur Vorwoche eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt. Dabei hätten die Adlerträger die Partie schon in Durchgang eins (vor-)entscheiden können, ließen aber zu viele Chancen aus. Nach der Pause reichte dann aber der zweite Treffer, weil es die Münsteraner im Gegenzug schafften, Bonn eigentlich über 90 Minuten keine wirkliche Chance zu ermöglichen. Der Gegentreffer fiel dann mit der letzten Aktion des Spiels und hätte, weil Marcel Hoffmeier deutlich gefoult wurde, eigentlich nicht zählen dürfen.
Im Rheinland stellte Cheftrainer Sascha Hildmann das System wieder auf eine Viererkette um, in der Marcel Hoffmeier und Robin Ziegele das Innenverteidiger-Duo bildeten. An ihrer Seite verteidigten rechts Julian Schauerte und links Marvin Thiel, davor bestand das Mittelfeld-Trio aus Nicolai Remberg, Dominik Klann und Thorben Deters. In vorderster Linie vertraute der Fußballlehrer wieder auf Alexander Langlitz, Gerrit Wegkamp und Henok Teklab, der im Vergleich zur Vorwoche wieder offensiver begann.
Wieder eine frühe Führung
Im Flutlicht erhellten Sportpark Nord waren die Adlerträger von Beginn an die Mannschaft, die den Ton angab. Und, wie schon in der Vorwoche, begann die Partie mit einem frühen Führungstreffer, der ganz sauber von hinten heraus gespielt war. Robin Ziegele überspielte zwei Linien und bediente Gerrit Wegkamp, der nur kurz auf Thorben Deters klatschen ließ. Deters schickte Nicolai Remberg in die Gasse und „Rambo“ blieb alleine vor BSC-Keeper Kevin Birk ruhig und schob zum 1:0 ein (8.). Wieder der erhoffte Beginn, dem die Adlerträger aber diesmal weitere starke Aktionen folgen ließen. So hatte der auffällige Deters nach einer Viertelstunde das 2:0 eigentlich schon – nach schöner Kombination mit Henok Teklab – auf dem Fuß, seinen überlegten Abschluss parierte BSC-Keeper Kevin Birk aber in höchster Not. Wieder nur drei Minuten später verpasste Alexander Langlitz einen Ball hinter die Kette nur um eine Fußlänge, sonst wäre es für den Schlussmann erneut richtig brenzlig geworden.
Danach wurde es für ein paar Minuten ruhiger im regnerischen Bonn, ehe erneut Langlitz gefährlich auftauchte. Diesmal nach schöner Schauerte-Hereingabe, den Abschluss traf der Angreifer aber nicht richtig und ließ so die nächste (Groß-)Chance aus. Ganz den Druck aus den ersten 20, 25 Minuten konnten die Adlerträger bis zur Pause aber nicht mehr aufrecht erhalten und ließen Bonn zumindest zu mehr Ballbesitz kommen. Und beinahe wären Erinnerungen wieder hochgekommen. Im mittlerweile strömenden Regen landete ein Querschläger nach mehreren Abprallern vor Tackie Sai, der zum 1:1 einschob. Der Linienrichter hob aber – korrekterweise – seine Fahne, der Angreifer stand im Abseits. Aber die Szene hat wieder einmal gezegit, dass eine Unaufmerksamkeit reicht, um einen eigentlich kalt gestellten Gegner ins Spiel zurückzuholen.
Teklab legt nach
Nach der Pause schafften es die Adlerträger dann wieder, die Kontrolle zu übernehmen und Bonn vermehrt in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Die erste gute Chance im zweiten Durchgang gehörte nach 54 Minuten dem umtriebigen Teklab, der es mit einem Schlenzer probierte. Keeper Birk lenkte das Leder aber mit seinen Fingerspitzen so gerade um den Pfosten. Den Torschrei auf den Lippen hatte der gut gefüllte Gästeblock wiederum 10 Minuten später, als Deters wunederbar im Strafraum den frisch eingewechselten Luke Hemmerich bediente. Der schoss, zur Überraschung aller, aber am Pfosten vorbei. Die Preußen bissen sich jetzt aber fest und wurden dafür auch belohnt. Über links marschierte diesmal Hemmerich selbst zur Grundlinie und brachte das Leder in den Strafraum, wo Teklab nur noch seinen Fuß reinhalten musste und die Adlerträger mit dem 2:0 belohnte (67.).
Der Treffer war in der Partie dann auch die Entscheidung, denn den Hausherren fiel gegen die am heutigen Abend aufmerksame Preußendefensive nichts mehr ein, was gefährlich werden sollte. So konnten die Preußen vermehrt auf Kontermöglichkeiten lauern und darauf warten, den Schlussstrich zu ziehen. Der folgte – aber überraschenderweise mit einem Tor von Bonn. Marcel Hoffmeier wurde zuvor am eigenen Strafraum gefoult, nur deshalb kam Serhat Güler überhaupt an den Ball und konnte auf Keeper Schulze Niehues zulaufen und verkürzen (90.). Ärgerlich, am Ende aber zum Glück egal, weil danach Feierabend war.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Thiel – Remberg, Klann, Deters (Holtby, 75.) – Langlitz (Hemmerich, 60.), Wegkamp (Dahlke, 75.), Teklab (Farrona Pulido, 81.)
Bonn: Birk – Keita (Bezerra-Ehret, 82.), Goralski, Fiedler, Afamefuna – Gonzalez, Teixeira, Holtkamp (Mukanya, 75.), Monteiro (Somuah, 60.) – Takahara, Sai (Güler, 60.)
Tore: 1:0 Remberg (8.), 2:0 Teklab
Gelbe Karten: Gonzalez / Langlitz
Zuschauer: 1.545
Schiedsrichter: Alexander Ernst