Am 35. Spieltag empfing der SC Preußen Münster den Halleschen FC an der Hammer Straße und musste sich unter der Leitung von Cheftrainer Marco Antwerpen erstmals im eigenen Stadion geschlagen geben. Nach einer schwachen Leistung unterlagen die Adlerträger den Gästen aus Sachsen-Anhalt mit 1:2. Eine erfreuliche Nachricht, die bei dem Ergebnis aber fast unterging, war das erste Profitor von Cyrill Akono, der zum zwischenzeitlich 1:0 getroffen hatte.
Die Preußen waren in den letzten Wochen gut drauf, fuhren zuletzt einen 4:2-Auswärtssieg bei Fortuna Köln ein. Für Cheftrainer Marco Antwerpen gab es demnach wenig Grund, seine Startaufstellung im Heimspiel gegen Halle zu verändern. Nur Fabian Menig, der seine Gelbsperre absitzen musste, fehlte dem Fußballlehrer. Für ihn durfte YOUNGSTAR Cyrill Akono wieder von Beginn an ran, er rückte vorne in den Dreiersturm. Die Position auf der rechten Bahn füllte Philipp Hoffmann aus.
1:1 zur Pause
Bei traumhaftem Wetter und strahlendem Sonnenschein brauchten die Adlerträger am Sonntagnachmittag, um selbst auf Betriebstemperatur zu kommen. Nach einer vorsichtigen Abtastphase in den ersten Minuten luden die Münsteraner die Gäste förmlich ein: Sandrino Braun verlor unmittelbar vor dem Strafraum den Ball, Halle spielte es clever aus und Klaus Gjasula musste den Ball nur noch über die Linie drücken – dachten alle 5.786 Zuschauer im Preußenstadion, aber Lion Schweers kam im letzten Moment angerauscht und kratzte das Leder noch von der Linie. Wer dachte, das wäre ein Weckruf gewesen, täuschte sich zunächst aber. Der HFC durfte weiterhin schalten und walten, hatte mehrere Großchancen, die sie aber entweder leichtfertig vergaben oder Keeper Max Schulze Niehues verhinderte den Rückstand.
Wenn auch mit ordentlich Dusel, die Adlerträger überstanden diese Phase weitestgehend unbeschadet und kämpften sich nach und nach zurück in die Partie. Und erkämpft war wohl auch der passtendste Begriff für den Führungstreffer. Im Mittelfeld rangen Sandrino Braun und Adriano Grimaldi in Zusammenarbeit Erik Zenga den Ball ab, der Kapitän steckte dann auf Cyrill Akono durch, der den Ball noch an Keeper Tom Müller zur 1:0-Führung vorbeispitzelte (35.). Der erste Drittliga-Treffer für das Nachwuchstalent. Die Hausherren waren danach besser in der Partie, kassierten dennoch vor der Pause noch den Ausgleich. Niklas Landgraf leitete über links einen mustergültigen Konter ein, legte auf Erik Zenga quer, der trocken mit links abschloss und ins lange Eck vollstreckte (41.). Angesichts der Anfangsphase fast ein wenig glücklich, angesichts des weiteren Verlaufs in Durchgang eins aber wiederum auch unnötig.
Fetsch mit der Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie dann zunehmend an Fahrt und lieferte nicht mehr besonders viel Unterhaltung für die Preußenfans. Halle probierte es weiter, hatte vereinzelt auch gute Chancen, zeigte aber eine schwache Verwertung. Die Adlerträger wiederum taten sich richtig schwer, hatten in der Vorwärtsbewegung fast keine Ideen, die Kette der Gäste zu knacken. Lange passierte im Preußenstadion fast nichts, außer viele Nickeligkeiten in den Zweikämpfen, die von beiden Seiten robust geführt wurden. Irgendwann bestraften die Hallenser die leichte Schläfrigkeit in der Hintermannschaft der Preußen aber doch. Einen Schuss konnte Schulze Niehues noch stark parieren, den Abpraller hämmerte Mathias Fetsch aber in die Maschen – 1:2 (77.). Diesmal wirkte das Tor wie ein leichter Weckruf, in der Schlussphase probierten die Münsteraner nochmal, zumindest einen Punkt mitzunehmen. Die beste Gelegenheit hatte der SCP nach einem Kopfball, den Keeper Tom Müller aber reaktionsschnell von der Linke gekratzt hatte. Viel mehr ergab sich nicht mehr, sodass die Hausherren am 35. Spieltag verdient leer ausgingen.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Hoffmann, Braun, Kobylanski (Stoll, 74.), Schwarz (Al-Hazaimeh, 61.) – Rühle, Grimald, Akono (Rinderknecht, 54.)
Halle: Müller – Schilk, Fenell, Müller – Ajani, Gjasula, Zenga, Landgraf (Bohl, 85.) – Manu (Röser, 68.), Fetsch, Lindenhahn(Kleineheismann, 90.)
Tore: 1:0 Akono (35.), 1:1 Zenga (41.), 1:2 Fetsch (77.)
Gelbe Karten: Kobylanski, Grimaldi / Tom Müller, Gjasulja, Zenga
Zuschauer: 5.786
Schiedsrichter: Benjamin Bläser