Der SC Preußen Münster hat sein Heimspiel gegen die Knappenschmiede von Schalke 04 souverän mit 3:0 gewonnen und unter Flutlicht vor knapp 5.000 Preußenfans die nächsten drei Punkte eingefahren. Dabei stellte sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt die Frage, wer den Platz am Ende als Sieger verlassen würde, denn die Adlerträger dominierten das Duell von der ersten bis zur letzten Minute. In Durchgang eins war es Jan Dahlke, der zur wichtigen Führung traf. Nach der Pause legten die beiden Eigengewächse Nicolai Remberg und Deniz Bindemann die Treffer zum Endstand nach.

Mit Blick auf die Belastungssteuerung zum Ende der englischen Woche wollte Trainer Sascha Hildmann auf mehreren Positionen rotieren und brachte mit Simon Scherder, Jannik Borgmann, Joshua Holtby, Manuel Farrona Pulido und Jan Dahlke fünf frische Kräfte ins Spiel. Dazu sollte eigentlich Marcel Hoffmeier wieder an der Seite Simon Scherder auflaufen, der Innenverteidiger verspürte beim Aufwärmen aber ein leichtes Ziehen im Adduktorenbereich und blieb zur Vorsicht draußen. Für ihn rutschte Robin Ziegele kurzfristig in die Startelf.

DIE PREUSSEN AM BALL, SCHALKE HINTENDRIN

Wieder brannte am Freitagabend das Flutlicht an der Hammer Straße, diesmal mit königsblauen Gästen aus dem Ruhrgebiet zu Gast. Und diesmal waren es die Adlerträger, die als Favorit ins Spiel gingen. Das zeigten die Schalker, die auswärts zuletzt auch nicht vom Glück verfolgt waren, auch in ihrer Spielausrichtung: In einem 5-3-2-System zogen sie sich weit in die eigene Hälfte zurück und versuchten es bei Balleroberungen dann mit hohen Bällen, die schnell nach vorne flogen. Darauf wirkten die Preußen um die zentralen Abwehrmänner Scherder und Ziegele aber von Beginn an bestens eingestellt und ließen keine wirklichen Chancen der Gäste zu. In die andere Richtung wurden die Hausherren, die geschätzte 70 bis 80 Prozent Ballbesitz in Durchgang eins für sich verbuchten, vor die Aufgabe gestellt, kreative Lösungen gegen die tiefgestaffelte Defensive zu finden. Das funktionierte nicht im minutentakt, doch immer wieder gelang es den Adlerträgern, auch gefährlich bis ins letzte Drittel vorzudringen. Die beste Chance nach gut 20 Minuten war dann eher noch ein Zufallsprodukt, das aber mehr als sehenswert war. Manuel Farrona Pulido fiel gut 25 Meter vor dem Kasten der Ball vor die Füße und der Linksfuß zauberte einen Schlenzer in die Luft, der von allen Zuschauern gespannt verfolgt wurde. Hinten raus senkte der Ball sich gefährlich, scheiterte am Ende aber am Giebel – da fehlten nur Zentimeter zur nächsten Bewerbung an die Sportschau.

Noch besser sah es dann nach 28 Minuten aus, als Joshua Holtby den eingelaufenen Julian Schauerte mit einem schönen Diagonalball im Strafraum bediente. Schauerte spitzelte das Leder noch an den Händen von Schlussmann Michael Zadach vorbei und Jan Dahlke bewies sein Stürmergen. Der Mittelstürmer lauerte goldrichtig und hatte keine Probleme mehr, den Ball wuchtig über die Linie zu drücken – 1:0 (28.). Mit dem Treffer änderte sich am Bild im Preußenstadion aber nichts, die Adlerträger waren weiter drückend überlegen und ließen die Königsblauen kaum einmal aus ihrer eigenen Hälfte raus. In der Pause reagierte Gästetrainer Torsten Fröhling mit einem ersten Wechsel auf den einseitigen Spielverlauf, nach einer knappen Stunde folgte ein zweiter Tausch und der Wechsel zur Viererkette, um selbst mehr Offensivakzente zu setzen. Viel half das aber nicht, die einzig wirklich gefährliche und beste Möglichkeit der Gäste vergab Ex-Preuße Lukas Frenkert zehn Minuten nach der Pause, als er aus spitzem Winkel über den Kasten zielte.

EIGENGEWÄCHSE LEGEN NACH

Nach etwas mehr als einer Stunde war es der auffällige Nicolai Remberg, der einen Angriff nach vorne trug und, nach schönem Zusammenspiel mit Teklab, im Strafraum wieder an den Ball kam. Ein starker erster Kontakt, eine schnelle Drehung, ein gezielter Abschluss mit links – und die Preußen führen hochverdient mit 2:0 (62.). Und auch dem ehemaligen YOUNGSTAR war der Treffer und der Zuspruch des gesamten Stadions mehr als zu gönnen, nachdem er am Dienstag die zweite Hälfte nur noch zuschauen konnte. Aber nicht nur er belohnte sich am Freitagabend mit einem Treffer, auch der später eingewechselte Deniz Bindemann bewies ein weiteres Mal seiner Joker- & Torjägerqualitäten. Nach Zuspiel des ebenfalls eingewechselten Thorben Deters traf der Jungpreuße, der nach wie vor auch für die U19 auf Torejagd gehen darf, ohne Probleme zum 3:0 (79.). Die Partie war damit längst entschieden, so langsam entsprach das Ergebnis aber auch zunehmend dem Spielverlauf, der über 90 Minuten eindeutig war.

DIE DATEN ZUM SPIEL

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Ziegele, Borgmann – Remberg (Thiel, 81.), Klann, Holtby – Farrona Pulido (Deters, 58.), Dahlke (Wegkamp, 58.), Teklab (Bindemann, 73.)

Schalke: Zadach – Frenkert, Schell, Hanraths, Scheller (Aramburu, 59.), Müller – Mende (Kronmüller, 67.), Kyerewaa (Balouk, 76.), Kaparos – Dadashov, Tehe (Krasniqi, 46.)

Tore: 1:0 Dahlke (28.), 2:0 Remberg (62.), 3:0 Bindemann (79.)

Gelbe Karten: Scherder / Schell, Balouk

Zuschauer: 5.012

Schiedsrichter: Marcel Benkhoff

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