Der SC Preußen Münster zeigte am Mittwochabend auch im zweiten Heimspiel der Saison eine richtig starke Leistung und besiegte die Sportfreunde Lotte völlig verdient mit 2:0. Einziges Manko war, wie schon in den ersten beiden Spielen, die fahrlässige Chancenverwertung. Weil die Adlerträger aber im Gegenzug hinten gar nichts zuließen und durch Thorben Deters (25.) und Gerrit Wegkamp (42.) vor der Pause zweimal trafen, war das am Ende zum Glück nur ein Ärgernis am Rande. Umso schöner war, dass die Preußen die nächsten drei Punkte wieder gemeinsam mit über 5.000 Preußenfans feiern und sich für ihre Leistung auf der Ehrenrunde bejubeln lassen konnten.

In die Ausfallliste der Adlerträger – Marvin Thiel, Alexander Langlitz und Manfred Kwadwo fehlten verletzt – reihte sich am Mittwochabend auch der fragliche Deniz Bindemann ein, der am Abend nur zuschauen konnte. Dafür meldete sich Henok Teklab pünktlich fit – und Trainer Sascha Hildmann musste seine Mannschaft im Vergleich zum letzten Auswärtserfolg nicht umstellen.

ALLES IM GRIFF

Schon vor dem Anpfiff passte am Mittwochabend eigentlich alles. Der Lorenz geierte über dem Preußenstadion, dessen Ränge sich nach und nach mit über 5.000 Preußenfans füllten. Alles angerichtet, um den nächsten Heimsieg in Angriff zu nehmen – und mit Spielbeginn übernahmen die Adlerträger auch das Kommando auf dem Platz. Mit viel Ballbesitz versuchten sie, sich die im 4-4-2 ausgerichteten Sportfreude so zurechtzulegen, dass sie gefährlich ins letzte Drittel kamen. Darauf schien Lotte aber anfänglich gut eingestellt und schaffte es weitestgehend, zumindest die gefährlichen Regionen dicht zu halten. Eine gute Idee von Jules Schwadorf war nach 25 Minuten dann ausschlaggebend, dass es das erste Mal klingelte. Der Linksfuß steckte im Strafraum wunderbar auf Thorben Deters durch, der wuchtig mit links abschloss und zur wichtigen 1:0-Führung traf (25.). Der Treffer spielte den Preußen natürlich in die Karten, die die Gäste in den Folgeminuten immer besser im Griff hatten.

Wenn die Adlerträger einmal nicht in Ballbesitz waren, räumten hinten Simon Scherder und Marcel Hoffmeier die vereinzelten Angriffsversuche der Blau-Weißen souverän ab und ließen nicht mehr als einen Schussversuch der Gäste zu. In die andere Richtung hielten die Münsteraner den Druck hoch und schafften es kurz vor der Pause noch nachzulegen. Nachdem Schiedsrichter Tobias Severins einen Strafstoß nach einem Foulspiel an Nicolai Remberg noch verwehrte, gab er kurz vor der Pause einen Elfmeter, als ein Lotte-Verteidiger einen Borgmann-Schuss mit der Hand blockte. Gerrit Wegkamp trat an und verwandelte souverän zum verdienten 2:0 (42.). Damit passte der Spielstand mit dem Pausenpfiff auch zur Leistung der Hausherren.

VORNE CHANCENFEUERWERK, HINTEN AUF DER HÖHE

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Überlegenheit der Münsteraner nichts. Im Gegenteil, nach etwas mehr als 50 gespielten Minuten begann ein Chancenfeuerwerk. Erst kombinierten sich Thorben Deters und Gerrit Wegkamp richtig stark über die linke Seite bis in den Strafraum, wo der Mittelstürmer dann aber über den Querbalken zielte. Nur wenig später prüfte Henok Teklab, der auf seiner rechten Seite seinen Gegenspieler immer wieder auf den Hosenboden setzte, Keeper Luyambula mit einem satten Schuss. Und wiederum nur kurz darauf war es erneut Wegkamp, der den Ball in aussichtsreicher Position nicht sauber erwischte. Da konnte Lotte nur von Glück reden, dass es nach wie vor nur 2:0 stand.

Als wären das nicht schon ausreichend Chancen gewesen, legte nach 70 Minuten der auffällige Teklab auf Nicolai Remberg ab, der an der Fünferkante frei stand. Der Ball hoppelte aber so unglücklich, dass der Abschluss, zum Entsetzen der über 5.000 Preußenfans, im Nachthimmel landete. Es bleibt das Manko der Preußen, die dafür am Mittwochabend aber zum Glück nicht bestraft wurden, weil sie ihre Defensivarbeit zu keiner Sekunde vernachlässigten und bis zum Schlusspfiff spielbestimmend blieben.

DIE DATEN ZUM SPIEL

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Borgmann – Remberg (Klann, 86.), Daube, Schwadorf (Holtby, 53.) – Teklab (Hemmerich, 72.), Wegkamp (Dahlke, 65.), Deters

Lotte: Luyambula – Richter (Fionouke, 46.), Allmeroth, Minz, Duhme – Domroese (Andzouana, 46.), Brauer, Han, Aydinel – Terzi (Amer, 78.), Euschen (Stettin, 67.)

Tore: 1:0 Deters (25.), 2:0 Wegkamp (42.)

Gelbe Karten: Remberg, Holtby

Zuschauer: 5.136

Schiedsrichter: Tobias Severins

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