Der SC Preußen Münster und der SC Wiedenbrück haben sich am Samstagnachmittag die Punkte beim 1:1-Unentschieden geteilt. Zwar waren die Adlerträger durch einen verwandelten Elfmeter von Gerrit Wegkamp in Führung gegangen, ein abgefälschter Freistoß schlug in Durchgang zwei aber im Preußenkasten ein. Unglücklich aus Sicht der Münsteraner, unterm Strich geht das Remis aber in Ordnung.

Das 3-4-3-System, das sich Preußentrainer Sascha Hildmann für das Essen-Spiel überlegt hatte, war auch im Jahnstadion die bevorzugte Wahl des Fußballlehres. Mit Julian Schauerte kehrte zudem der Mannschaftskapitän in die Startelf zurück, weil Jules Schwadorf noch geschont werden sollte. Alexander Langlitz rückte auf dem rechten Flügel eine Position nach vorne, Schauerte hinter ihm. Mehr Wechsel nahm der Coach aber nicht vor, viel Anlass dazu hatten ihm seine Jungs aber auch nicht gegeben.

Wiedenbrück beginnt stark, Preußen übernehmen das Kommando

Angekommen im Wilde-Kerle-Land, damit wurden die Preußen samt Originalsound beim Einmarsch zum Aufwärmen begrüßt. Und wie es sich für Wilde Kerle gehört, begannen die Hausherren im eigenen Stadion mutig, forsch und eben auch wild. Gegen den Ball standen die Wiedenbrücker hoch und attackierten früh. Bei eigenem Ballbesitz traute sich der Aufsteiger aber auch zu, es spielerisch anzugehen. So entwickelte sich schnell ein ansehnliches Spiel, das den ersten Höhepunkte bereits nach wenigen Sekunden erlebte. Wiedenbrück tauchte früh vor Keeper Max Schulze Niehues auf, das Leder landete aber neben dem Pfosten. Glück für die Adlerträger, die die erste Viertelstunde auch brauchten, um sich auf das Spiel der Hausherren einzustellen. Mit wachsender Zweikampfhärte gewannen die Münsteraner aber an Zugriff und schafften es in der Folge auch, das eigene Offensivspiel mit mehr Leben zu füllen. Die erste Chance wiederum resultierte aber aus einer Pressingsituation, die daraus entstandene Flanke von Joel Grodowski bekam Alexander Langlitz aber nicht mehr über die Linie gedrückt.

Aus jeder gelungenen Aktion zog die Hildmann-Elf aber auch zunehmend an Selbstvertrauen und schaffte es, Wiedenbrück in den Griff zu bekommen. Das schüchterte die ansonsten mutigen Gastgeber scheinbar ein, zumindest verloren sie ihre Linie. Nach etwas mehr als einer halben Stunde fand Grodowski dann sein Tempo und marschierte, ähnlich wie gegen Essen, die Grundlinie entlang in den Strafraum. Diesmal folgte aber nicht der Querpass sondern ein weiterer Haken, sodass ihn Hendrik Lohmar nur unfair von den Beinen holen konnte. Strafstoß. Gerrit Wegkamp schnappte sich selbstbewusst die Murmel, guckte den Keeper aus und schob cool unten rechts ein – 1:0 (37.). Das Duell hatten die Preußen damit weiter in der Hand, daran änderte sich vor der Pause auch nichts mehr.

Hausherren verdienen sich den Ausgleich

Ähnlich wie zu Beginn der ersten Hälfte gehörte die erste Szene nach dem Seitenwechsel den Hausherren. Bei einem Eckball verschaffte sich Oliver Zech durch ein Stoßen Raum und zog stark per Volley ab, auf der Linie hielt Dennis Daube aber seinen Kopf in die Schussbahn und verhindete so den Einschlag. Die Preußen protestierten, ein Pfiff wäre im Ernstfall aber ausgeblieben. Die Souveränität, die sich die Adlerträger im Laufe des ersten Durchgangs erarbeitet hatten, fanden sie in den zweiten 45 Minuten aber nicht wieder. Dem neutralen Zuschauer dürfte die Partie gefallen, Trainer Sascha Hildmann wohl nicht. Und weil das fehlte, gab es weiter Chancen auf beiden Seiten. Die beste für die Münsteraner hatte wieder einmal Grodowski, dessen Versuch aber deutlich über den Kasten flog. Beinahe im Gegenzug lief Phil Beckhoff auf Keeper Schulze Niehues zu, im letzten Augenblick legte sich der SCW-Angreifer das Leder aber glücklicherweise einen Tacken zu weit vor.

So ehrlich muss man aber sein, ihren Ausgleichstreffer verdienten sich die Wiedenbrücker für ihren mutigen Auftritt. Auch, wenn in der entscheidenden Situation viel Glück dazu kam. Einen Freistoß von Oliver Zech fälsche Nicolai Remberg in der Mauer so unglücklich ab, dass der Ball ins lange Eck trudelte. Max Schulze Niehues war schon da auf dem Weg in die andere Ecke und chancenlos – 1:1 (75.). Damit aber nicht genug, Wiedenbrück drückte weiter und zwang nach einer Ecke Schulze Niehues zu einer Glanzparade, den zweiten Versuch musste Simon Scherder per Grätsche blocken. Das war aber der letzte Schreckmoment im Spiel, in den Schlussminuten passierte dann nicht mehr viel und am Ende teilten sich beide Teams mehr oder weniger gerecht die Punkte.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Hoffmeier, Scherder, van Eijma (Holtby, 77.) – Schauerte, Remberg, Daube (Borgmann, 89.), Frenkert – Langlitz, Wegkamp, Grodowski (Atilgan, 85.)

Wiedenbrück: Hölscher – Tia, Zech, Pudel, Hüsing – Demming, Lohmar (Soyak, 76.), Kaptan – Beckhoff (Will, 83.), Tabaku (Klantzos, 76.), Szeleschus (Brosowski, 62.)

Tore: 1:0 Wegkamp (37.), 1:1 Zech (75.)

Gelbe Karten: Zech, Tabaku, Pudel, Kaptan / Frenkert, Daube, Atilgan

Schiedsrichter: Selim Erk

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