Der SC Preußen Münster ist mit einem verdienten 4:0-Heimsieg ins Pflichtspieljahr 2023 gestartet und hat damit die ersten drei Punkte eingesackt. Im Spiel gegen Alemannia Aachen waren dabei, wie schon im Hinspiel auf dem Tivoli, die Standards entscheidend. Hatten die Aachener in dieser Disziplin im Hinspiel die Nase noch vorn, demonstrierten die Adlerträger am Sonntag hier ihre Stärken und erzielten alle vier Tore nach Standards. All das vor einer überragenden Kulisse von 11.080 Seegers und Kalinen, die auch bei teils fiesem Meimel am Ende allen Grund zum Feiern hatten.

Ein Blick auf den Aufstellungsbogen vor Spielbeginn unterstrich dabei nochmals den Eindruck der Vorbereitung, dass der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft extrem hoch ist. So feierte Deniz Bindemann, der am Freitag gerade 20 Jahre jung geworden ist, in der Sturmspitze sein Startelfdebüt und stürmte an der Seite von Gerrit Wegkamp. Der Mittelfeldblock bestand wieder aus Henok Teklab und Marc Lorenz auf den Außenbahnen, im Zentrum sollten Nicolai Remberg, Dennis Grote und Yassine Bouchama das Spiel leiten. Die Dreierkette hinten bildeten Simon Scherder, Thomas Kok und Alex Hahn, zwischen den Pfosten stand Rückhalt Max Schulze Niehues.

Scherder legt vor

Bei leichtem Nieselregen begann das Spitzenspiel, das an der Hammer Straße eine würdige Kulisse erlebte. Und die musste nicht lange auf erste Highlights warten. Die ersten Halbchancen in den Anfangsminuten gehörten dabei den Gästen, die Szenen überstanden die Adlerträger aber schadlos – und fanden danach selbst immer mehr ins Spiel. Nach zehn Minuten war das Stadion dann eigentlich schon für den Torjubel bereit, als ein Abpraller im Strafraum vor Gerrit Wegkamp landete. Der nahm den Ball volley, scheiterte aber am stark parierenden Aachen-Schlussmann Marcel Johnen. Spätestens mit der Chance waren die Adlerträger so richtig im Spiel und auch die bessere Mannschaft. Als Nicolai Remberg eine gute Viertelstunde später in ähnlicher Situation zum Schuss kam, lag den über 10.000 Preußenfans der Torschrei ein zweites Mal auf den Lippen. Der Ball klatschte aber diesmal an den Querbalken. Viel Zeit, um der Chance nachzutrauern, blieb aber niemandem im Stadion, denn wiederum nur 60 Sekunden später durfte der Knopf in der Regie endlich gedrückt werden. Eine Ecke von Marc Lorenz köpfte Simon Scherder unhaltbar ins lange Eck und besorgte die verdiente 1:0-Führung (29.).

Eckbälle als Schlüssel

Mit dem knappen Vorsprung ging es auch die Halbzeitpause, aus der erneut die Gäste besser herauskamen. Es war noch keine Minute von der Uhr, da zappelte der Ball im Tor von Max Schulze Niehues. Der Linienrichter hob aber die Fahne, abseits. In der Folge blieb die Partie eine ganze Zeit lang ausgeglichen und auf beiden Seiten ohne die gefährlichen Chancen. Um neuen Schwung in die laufstarke Offensive zu bringen, tauschte der Coach nach 66 Minuten doppelt und brachte mit Andrew Wooten und Alexander Langlitz – unmittelbar vor einem Eckball – eine neue Doppelspitze. Und die hätte sich nicht schneller bezahlt machen können. Den Teklab-Eckball brachte Wooten am zweiten Pfosten nochmal gefährlich in den Strafraum, wo Langlitz den Fuß reinhielt und Sekunden nach der Einwechslung zum 2:0 traf (67.).

Wie schon in Durchgang eins waren es danach wieder die Preußen, die das Spiel wieder mehr bestimmten – und nachlegten. Dennis Grote war es zunächst, der einen überragenden Ball auf Shaibou Oubeyapwa spielte. Oubeyapwa nahm den Ball am Sechzehner direkt, Keeper Marcel Johnen konnte aber zur Ecke klären. Und die waren am heutigen Tag der goldene Schlüssel. Am ersten Pfosten verlängerte Grote den Ball, den Wooten dieses Mal selbst per Kopf direkt nahm und auf 3:0 erhöhte (74.). Damit war aber noch nicht Schluss: Zehn Minuten später legte sich Teklab den Ball erneut an der Eckfahne zurecht und fand Alexander Langlitz, der mit dem 4:0 seinen Doppelpack schnürte (85.) und den Schlusspunkt im Spitzenspiel setzte.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Teklab, Remberg, Bouchama (Oubeyapwa, 58.), Grote, Lorenz – Wegkamp (Wooten, 66.), Bindemann (Langlitz, 66.)

Aachen: Johnen – Dervisevic, Uzelac, Wilton (Korzuscheck, 58.) – Müller, Bajric (Statovci, 79.), Baum, Schmitt – Held (Imbongo, 64.), Mause, Ramaj

Tore: 1:0 Scherder (29.), 2:0 Langlitz (67.), 3:0 Wooten (74.), 4:0 Langlitz (85.)

Gelbe Karten: Grote / Mause, Wilton, Held

Zuschauer: 11.080

Schiedsrichter: Sören Storks

 

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