Es war schon vor dem Spiel klar, dass auf die U23 mit den Sportfreunden Siegen eine große Aufgabe mit ganz viel individueller Qualität wartet. Und das zeigte sich am Sonntagnachmittag bei der 1:2-Niederlage im Preußenstadion auch. Dennoch waren es die Adlerträger, die das Duell vor einer tollen Kulisse über weite Strecken bestimmten. Der Matchplan sah dabei vor: Die U23 wollte viel den Ball haben, um Siegen zu diktieren. Das gelang; aber auch, weil die Gäste direkt kompakt und abwartend verteidigten. Schnell wurde es also zur Geduldsprobe für die junge Preußenmannschaft, die sie bestand. Immer wieder bereiteten sie ihre Angriffe mit Ruhe vor und ließen sich nicht locken, nur richtig gefährlich wurde es selten. Kurz vor der Pause hatte Luca Steinfeldt dann die größte Möglichkeit zur 1:0-Führung, vergab aber.
In Halbzeit zwei blieb das Bild ähnlich, die erste entscheidende Szene gehörte dann Siegen. Es war gleichzeitig der Auftakt in die aufregendsten Minuten des Spiels. Derrick Kyere setzte sich auf der Außenbahn durch und legte auf Ex-Preuße Shaibou Oubeyapwa quer, der problemlos einschob – 0:1 (78.). Der symphytische 31-Jährige, der nach Schlusspfiff noch einige Autogramme auf alten Preußentrikot verteilte, bringt für die Liga eben eine besondere Qualität mit. Auch, wenn das ein Treffer der einfacheren Art für ihn war. Die Antwort der Jungadler war dann einmal mehr in dieser Saison stark: Suat Fajic, der Sekunden zuvor eingewechselt wurde, traf wuchtig zum 1:1-Ausgleich (83.). Der nächste Beweis für die hinzugewonnene Stärke des U23-Kaders. Leider folgte die kalte Dusche aber nur Sekunden später, als Cagatay Kader eine Flanke zum 2:1 für Siegen über die Linie drückte und so den späteren 1:2-Endstand aus Preußensicht herstellte (84.).