Die U23 des SC Preußen durchläuft gerade nicht ihre einfachste Phase – auch wenn auf den ersten Blick vieles nach wie vor sehr gut aussieht. Platz acht in der Tabelle, stolze 37 Punkte und jüngst die Highlight-Siege gegen die Regionalliga-Absteiger Lippstadt und Ahlen. Die Formkurve zeigte nach oben, in den letzten beiden Spielen gegen Erkenschwick und Clarholz gab es aber zwei Niederlagen, die Mannschaft und Trainerteam ärgern. Bereits unter der Woche unterlagen die Jungadler in Erkenschwick einer standardstarken Mannschaft. Gegen Clarholz, einem Team mit ähnlichem Profil, sollte das am Wochenende besser laufen. Am Ende hieß es 0:3. Eine Niederlage, die zu erklären ist – und das mit Worten, die U23-Coach Kieran Schulze-Marmeling nicht oft wählt: „Ich ziehe das nicht gerne als Argument ran, aber diesmal muss ich meine Mannschaft angesichts der personellen Situation in Schutz nehmen. Wir hatten am Sonntag 13 Mann, dazu zwei Jungs, die die ganze Woche nicht trainiert haben und keine echte Option waren.“
Und wenn so viele Leistungsträger fehlen, bleiben Optionen und Qualitäten auf der Strecke. Mit Bennet Eickhoff stand beispielsweise nur ein gelernter Verteidiger auf dem Platz. An seiner Seite in der Dreierkette agierten Melih Sayin und Mika Keute, eigentlich Außenverteidiger und Sechser, auf ungewohnter Position als Innenverteidiger. So zog sich das durch die Aufstellung durch. „Wenn es an dem Tag optimal läuft, können wir trotzdem gewinnen. Das lief es aber nicht“, so der Coach ehrlich. Zwei Standardtreffer, eine Ecke und ein Halbfeldfreistoß, sorgten für die Gegentreffer (36. & 71.). „Da muss ich Verständnis für meine Mannschaft aufbringen. Wir hätten die Situationen besser verteidigen können, waren körperlich aber unterlegen. Am Ende dieser englischen Woche haben wir es nicht geschafft, gegen all diese Widerstände anzukommen. Man muss aber auch ehrlich anerkennen, dass Clarholz sich wirklich gut entwickelt hat. Im Vergleich zur Hinrunde haben sie einen echten Sprung gemacht, da leistet ihr Trainer sehr gute Arbeit.“ Hintenraus war es ein Elfmeter nach einem Konter, der zum 0:3-Endstand führte (89.).
Lange an den Themen aufhalten will sich die U23 aber nicht, der Blick muss wieder nach vorne gehen. Immerhin neue Spiele stehen im Saisonendspurt noch an. Umso besser, dass sich die personelle Situation langsam bessert und mindestens Lukas Herb und Ben Kronenberg, die zusätzlich zur langen Verletztenliste gesperrt fehlten, kommendes Wochenende zurückkehren.