Nach dem 2:1-Erfolg über den SV Schermbeck am Sonntagnachmittag steht die zweite Mannschaft des SC Preußen auf dem Platz an der Sonne. U23-Coach Sören Weinfurtner bleibt, angesprochen auf die jüngst eroberte Tabellenführung, aber ein nüchterner Zeitgenosse. „Die Tabelle ist ein Muster ohne Wert, Stadtlohn hat ja noch ein Nachholspiel.“ Immerhin ließ sich der Übungsleiter aber entlocken, dass es schon schön sei, da oben zu stehen, um uns dann sofort wieder auf den Boden zurückzuholen: „Es ist nur eine Momentaufnahme.“
Dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde – gegen den SV Schermbeck – da war sich Sören Weinfurtner im Vorfeld der Partie sicher. Immerhin mussten sich die Westmünsterländer im Jugendstadion erstmals seit 10 Spielen wieder geschlagen geben – das spricht für die Qualität der Preußen-Reserve. Die hat jetzt fünf Siege in Folge eingefahren und damit Platz eins in der Westfalenliga eingenommen – punktgleich mit den Verfolgern aus Stadtlohn, Gievenbeck und Theesen.
Von Beginn an nahm die U23 das Heft auf eigenem Platz in die Hand und bestimmte das Spiel. Folgerichtig ging die Weinfurtner-Elf in der 11. Minute auch durch Semih Daglar in Führung. Die Druckphase der Preußen wurde dann durch einen Pfiff des Schiedsrichters jäh unterbrochen – Strafstoß. Den ersten Angriff des Gegners konnte Kevin Schöneberg nur regelwidrig, wie der Unparteiische befand, stoppen. Mirko Urban trat an und versenkte kompromisslos oben rechts.
Die Adlerträger brauchten etwas, um sich neu zu sortieren, fanden dann aber wieder zu ihrem Spiel, ohne die Dominanz auszustrahlen, die sie in den ersten 25 Minuten so gefährlich gemacht hatte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff (42.) gelang dann aber doch der Führungstreffer. Michael Holt bewahrte nach feinem Zuspiel von Zlatko Muhovic einen kühlen Kopf und netzte zum 2:1 ein. Es sollte der letzte Treffer des Tages sein – auch weil Max Schulze Niehues 20 Minuten vor Schluss noch einen Elfmeter parierte (wieder trat Mirko Urban an) und einmal die Latte rettete.
Sören Weinfurtner zeigte sich am Ende natürlich zufrieden mit dem Ergebnis – weniger mit der Leistung. „Mit dem zweiten Elfmeter wurde es zunehmend unübersichtlicher. Das kam Schermbeck sehr entgegen und wir haben uns das Heft aus der Hand nehmen lassen. Der Sieg ist sicher gemessen am gesamten Spielverlauf nicht unverdient, aber die letzte Viertelstunde war einfach zu hektisch und wir haben nicht gut verteidigt.“
Am nächsten Spieltag wird das Team noch eine Schippe drauflegen müssen, um beim Zweitplatzierten Stadtlohn bestehen zu können.
SCP: Schulze Niehues – Röhe,Kaldewey, Günner, Blesz – Schöneberg, Grashoff – Koopmann, Muhovic (90.+1 Grütering), Daglar (71. Dirks) – Holt (82. Kleine-Wilke)
Tore: 1:0 Daglar (11.), 1:1 Urban (22./FE), 2:1 Holt (42.)