Seit drei Wochen bereitet sich die U23 auf die neue Spielzeit in der Westfalenliga vor. Trainer Sören Weinfurtner zieht für uns ein Zwischenfazit, blickt auf die Erwartungen an die neue Saison und nennt Konkurrenten im Kampf um die ersten Tabellenplätze.
Sören, ihr habt die vergangene Saison auf dem 4. Tabellenrang beendet. Warst du mit der Platzierung zufrieden?
Ich war sogar sehr zufrieden. Die Kaderzusammenstellung musste vor Saisonbeginn sehr kurzfristig passieren. Dennoch haben wir lange um die Tabellenführung mitgespielt. Darüber hinaus war ich mit der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt und uns präsentiert haben, sehr einverstanden.
Weshalb hat es trotz der Umstände zu dem 4. Platz gereicht?
Die Mannschaft hat sich sehr schnell gefunden und sich mit der späten Zusammenstellung arrangiert. Das Team hat sich hervorragend präsentiert, war willig und hat eine große Lernbereitschaft an den Tag gelegt. Die Abstellungen aus der 1. Mannschaft und später aus der U19 haben sich sehr gut in den Kern des Teams integriert, weshalb wir von den dazugekommenen Spielern profitieren konnten.
Drei Wochen der Vorbereitung sind jetzt vorbei. Wie fällt dein Zwischenfazit aus?
Es ist, so wie es sein soll, eine sehr anstrengende Zeit. Meine Jungs zeigen eine absolute Bereitschaft, Inhalte, die wir vorgeben, umzusetzen. Alle ziehen sehr gut mit. Der Kader gefällt mir außerordentlich, er besitzt viele unterschiedliche Spielertypen. Im Vergleich zur Vorsaison sind wir in der Breite deutlich besser besetzt, wodurch sich mehr Möglichkeiten für mich ergeben werden.
Acht neue Spieler stehen in deinem Kader. Wie gefallen sie dir?
Auch mit ihnen bin ich zufrieden. Sie haben sich gut eingefunden, bringen sich spielerisch und menschlich sehr gut ein. Die neuen Jungs haben auf der einen Seite Erfahrung aufzuweisen, auf der anderen Seite bringen die jungen Akteure noch mehr Unbekümmertheit in unsere Mannschaft.
Welche Rolle soll Uli Kockmann übernehmen, der ja kein klassischer U23-Spieler ist?
Neben Patrick Günner haben wir mit Uli einen zweiten erfahrenen Spieler hinzugewonnen, der im vorderen Bereich seinen Platz hat. Das hatten wir so noch nicht bei uns. Uli hat eine unglaubliche körperliche Präsenz, ist sowohl in der Offensive als auch in der Defensive sehr kopfballstark und reist sehr viele Lücken für seine Mitspieler. Dazu kann er die jungen Leute führen, was für eine U23 auch sehr wichtig ist.
Im Tor steht ab sofort Stephan Tantow zur Verfügung. Gibt es einen offenen Konkurrenzkampf auf der Torwartposition?
Natürlich ist es ein offenes Duell zwischen ihm und Aziz Recep. Ich wollte den Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten erhöhen. Nach seinem Jahr in der Bezirksliga muss Stephan seinen Trainingsrückstand aufholen. Er bringt aber Qualitäten mit, die unserem Spiel sehr gut tun.
Was erwartest du von den Spielern, die in der letzten Spielzeit schon dabei waren?
Natürlich wollen wir eine Fortentwicklung erkennen, danach bauen wir auch unser Training auf. Die taktischen und technischen Grundlagen sind vorhanden, jetzt werden wir, auch in Zusammenarbeit mit Arne Barez (Sportlicher Leiter Jugend, Anm d. Red), das Training individualisieren, um die Spieler positionsspezifisch weiterzuentwickeln. Unsere Aufgabe ist es darüber hinaus, Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften weiter auszubilden.
Die Liga ist mit dem Abstieg des 1. FC Gievenbeck aus Münsteraner Sicht nochmals attraktiver geworden. Insgesamt vier Teams aus der Stadt laufen in derselben Spielklasse auf. Was macht den Reiz der Derbys aus?
Viele Spieler kennen sich untereinander, die Trainer kennen sich. Die Anfahrtswege sind kurz, viele Zuschauer schauen sich die Duelle an. Dazu kommt, dass die anderen Vereine gegen Preußen besonders motiviert sind. Die Partien machen Spaß und wir freuen uns darauf.
Aus vier Derbys habt ihr in der letzten Spielzeit nur drei Punkte geholt. Warum und war das der große Makel der abgelaufenen Spielzeit?
Die Ergebnisse waren absolut enttäuschend, aber wir haben in diesen Begegnungen auch keine guten Leistungen gezeigt. Wenn ich mir die Abschlusstabelle anschaue, glaube ich, dass die Niederlagen in den Spitzenspielen gegen Rheine und Rödinghausen, in denen wir gute Leistungen gebracht haben, der größere Makel war. Dort haben wir durch individuelle Fehler verloren.
Wie wichtig wäre ein U23-Unterbau in der Oberliga?
Unser Anspruch und auch der der Spieler ist es, in einer höheren Liga zu spielen. Dazu sind sie zu uns gekommen, um dafür ausgebildet zu werden. Dazu muss die sportliche Führung des Vereins auch eine Entscheidung treffen. Irgendwann wird dieser Anspruch an uns gestellt werden.
Wie sieht die Zielsetzung für die neue Spielzeit aus?
Wir sollten uns mit dem 4. oder 5. Platz nicht zufrieden geben. Unser Ziel ist es, besser als letztes Jahr die Saison zu beenden.
Wen siehst du als Favorit für die ersten Plätze an?
Es wird vier bis fünf Mannschaften geben, die um die vorderen Ränge kämpfen werden. Dazu zähle ich Delbrück, Paderborn und Stadtlohn. Hinzu gibt es immer die eine oder andere Überraschungsmannschaft.