Für die U23 des SC Preußen 06 e.V. Münster war der vergangene Spieltag in der Westfalenliga ein Tag zum Vergessen. Gegen das vom Abstieg bedrohte Heimteam von Grün-Weiß Nottuln unterlagen die Preußen am Sonntagnachmittag mit 0:1. Damit beträgt der Rückstand auf Ligaprimus Paderborn nun neun Punkte und der Aufstieg rückt in weite Ferne. Für alle Beteiligten des SCP wurde das Endergebnis und die Tabellensituation nach dem Schlusspfiff jedoch zur Nebensache.
Es war kein schlechtes Spiel der Schwarz-Weiß-Grünen, die sich trotz vieler Umstände und zahlreichen Chancen am Ende knapp geschlagen geben mussten. Gegen die Nottulner Akteure fanden die Schützlinge von Trainer Sören Weinfurtner über die volle Distanz immer wieder eine Lücke, konnten aber in letzter Konsequenz die Partie nicht für sich entscheiden. „Ich denke, dass die Niederlage sehr unglücklich ist. Wir hatten in der ersten Hälfte einige Möglichkeiten, um ein Tor zu erzielen und hätten kurz vor der Pause durchaus ein Elfmeter zugesprochen bekommen können“, war der U23-Trainer mit der grundsätzlichen Leistung seiner Schützlinge zufrieden.
Auch in Halbzeit zwei hatten die Gäste mehr vom Spiel, nutzten aber weiterhin keine der sich ergebenden Möglichkeiten zur Führung. In der 75 Minute vollstreckte GW Nottuln dann eine der wenigen Chancen auf Seiten der Hausherren und trafen durch Marvin Möllers zum 1:0. Trotz großer Bemühungen und ständigem „Anrennen“ blieb es schlussendlich bei der knappen Niederlage und die U23 unterlag, wie auch in der Hinrunde, dem Abstiegskandidaten erneut mit 0:1.
Ergebnis wird zur Nebensache
Das Endergebnis war für das Trainergespann und die Spieler am Ende jedoch zweitrangig, denn bereits nach elf Minuten mussten die Adlerträger verletzungsbedingt wechseln: Marco Gatzke lag nach einem Luftzweikampf bewusstlos am Boden. „Marco ging zum Kopfball und der Spieler von Nottuln setzte zum Fallrückzieher an und zog diesen auch durch. Er traf Gatzke mit voller Wucht im Gesicht, der daraufhin sofort bewusstlos wurde. Danach kam der Krankenwagen, Marco wurde stabilisiert und ins Krankenhaus gebracht“, beschrieb Sören Weinfurtner die unglückliche Aktion. Der Mittelffeldakteur hat nach einer ersten Diagnose eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.
Fortgesetzt werden konnte die Begegnung erst nach circa 25 Minuten, die Gedanken waren allerdings bei Marco Gatzke und auch der Schock war den Spielern des SC Preußen ins Gesicht geschrieben. Aus diesem Grund konnte Coach Weinfurtner seinem Team letztlich keinen Vorwurf machen: „Wir haben gut gespielt und haben alles gegeben. Aber heute kam eins zum anderen.“ Auch die Tabellensituation interessierte den U23-Trainer wenig, denn nach der schlimmen Verletzung und dem damit verbundenen Ausfalls Gatzkes, stehen dem 36-Jährigen Übungsleiter momentan nur noch elf fitte Feldspieler zur Verfügung. Die kommenden Aufgaben in der Westfalenliga werden für das Trainerteam der U23 also eine echte Herausforderung.
Spielbericht: Jan Wassermann