Vor dem siebten Spieltag in der Westfalenliga freute sich U23-Coach Sören Weinfurtner auf eine interessante Partie, einen guten Gegner, der sich in den letzten Wochen kontinuierlich steigern konnte und erwartete damit einen echten Gradmesser beim Tabellenzweiten vom VfL Theesen. Nach einem ereignisreichen Kräftemessen reichte es für beiden Mannschaften am Ende des Abends allerdings nur für eine Punkteteilung.

Im Biekra-Sportpark kamen die anwesenden Zuschauer durchaus auf ihre Kosten, die zweite Mannschaft des SC Preußen 06 e.V. Münster erwischte – vor allem im ersten Durchgang – hingegen einen schwächeren Tag: „Wir waren nicht präsent, dafür sehr phlegmatisch und haben es nicht verstanden die Schwächen unseres Gegners konsequent zu nutzen“, musste Weinfurtner nach bereits neun Zeigerumdrehungen mit seinen Jungs den ersten Rückschlag hinnehmen. VfL-Akteur Michael Zech war gedankenschneller, konnte einen Ball erlaufen und diesen im Anschluss in den Maschen zum 1:0 unterbringen. Nach 25 Minuten antworteten die Preußen in Person von Jonas Grütering, der von Marco Gatzke in Szene gesetzt worden war und zum zwischenzeitlichen 1:1 ausglich.

Halbzeitansprache fruchtet

Vor dem Seitenwechsel sollte das Leder allerdings ein weiteres Mal im Netz zappeln – wieder im SCP-Kasten. Nach einer Theesen-Ecke konnten die Münsteraner den zweiten Ball nicht klären, sodass Hakan Erdem aus dem Gewühl heraus zum 2:1-Pausenstand vollstreckte. „Extrem Ärgerlich. Eine dumme Standardsituation, die uns so nicht passieren darf“, sollte Weinfurtner mit seiner Halbzeitansprache aber den richtigen Ton finden. Denn nach der 15-minütige Unterbrechung kamen die Jungs von der Hammer Straße deutlich besser in die Partie und waren auch präsenter.

Diese Überlegenheit münzte schließlich Gatzke in den 2:2-Endstand um. Nach einem Doppelpass mit Christoph Blesz drang die Nummer zehn in den Strafraum ein und wurde beim Torabschluss von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Gatzke sicher und ließ die allseits bekannte Fußballerweisheit damit im Keim ersticken (66.). Nachdem „das Momentum“ auf die Seite der Preußen gekippt war, kreuzte Tobias Hegelow im SCP-Strafraum geschickt den Laufweg von Patrick Günner, der für das Foulspiel die Rote Karte sah und dadurch den nächsten Strafstoß produzierte. Die Hausherren aus Bielefeld konnten das Runde aus elf Metern jedoch nicht an Stephan Tantow im Eckigen unterbringen.

Unterzahl beflügelt Jungadler

In der Schlussphase trumpfte die U23 in Unterzahl nochmal auf und hätte durch Nico Müller und Engin Demirdag noch zum Siegtreffer kommen können. „Die zweite Hälfte kam meiner Vorstellung um einiges näher. Hätten wir den Ausgleich etwas früher erzielt, wäre eventuell etwas mehr drin gewesen. Aufgrund der ersten 45 Minuten ist das 2:2 aber absolut verdient und damit können wir auch leben“, konnte Sören Weinfurtner die Tabellenspitze trotz Punkteteilung verteidigen. Der Vorsprung auf den aktuellen Tabellenzweiten vom TuS Hiltrup beträgt nun einen Zähler.

SC Preußen: Tantow – Wiesweg, Scherder, Günner, Blesz – Kaldewey, Grütering – Röhe (66. Müller), Gatzke (87. Koussaybani), Mladenovic (76. Eickhoff) – Demirdag

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