„Der größte Erfolg meiner Karriere“, fasste der damalige U19-Preußentrainer Bruno Raabe seine Emotionen nach einer nervenaufreibenden Partie sichtlich gelöst zusammen. Hinter Raabe lagen an der Seitenlinie 82 Minuten Spannung pur, die aus Sicht der Münsteraner das perfekte Ende fanden. Die Rede ist vom A-Junioren Westfalenpokal-Finale 1986, dass der SCP-Nachwuchs überraschenderweise mit 2:1 im Preußenstadion für sich entscheiden konnte und den klassenhöheren Favoriten aus Bochum damit ausstach.
An jenem Tag sollte Raabes Mannschaft Vereinsgeschichte schreiben: Nicht nur, dass es der erste Titelgewinn einer schwarz-weiß-grünen U19 im Westfalenpokal war, es ist auch 30 Jahre später der einzige Triumph in diesem Wettbewerb. „Das war ein unglaublicher Erfolg“, bestätigt auch Jugendkoordinator Bernhard Niewöhner, der zu der damaligen Zeit als U17-Trainer bei den Preußen aktiv war und die Begegnung im Stadion verfolgt hatte: „Damals waren wir noch nicht bei den Großen dabei, das macht es ganz besonders. Heute sind solche Begegnung in den Bundesligen schon eher Alltag.“
Legats Führungstreffer wird egalisiert
Dabei erwischten die Hausherren einen unglücklichen Start in das historische Kräftemessen. Bereits nach zehn Zeigerumdrehungen sprach der Unparteiische den Ruhrgebietlern einen umstrittenen Elfmeter zu, den ein gewisser Thorsten Legat sicher im Kasten von SCP-Schlussmann Thomas Revermann unterbrachte. Jener Thorsten Legat, der später auf 243 Bundesliga-Einsätze kam. Doch der Ausgleich durch Matthias Huseler und der 2:1-Führungstreffer durch Luigi Caminciano sollten die Entscheidung sein. Die Preußenabwehr gab dem verzweifelten Anrennen des blau-weißen Favoriten nicht nach, sodass die Sensation mit dem Schlusspfiff perfekt war.
30 Jahre sind seitdem vergangen, doch bald könnte sich Geschichte wiederholen. Am 11. Mai (18 Uhr | Preußenstadion) empfangen die U19-YOUNGSTARS den Knappen-Nachwuchs vom S04, der Einzug ins Endspiel wäre schon ein großer Erfolg und vielleicht gelingt den Jungadlern ausgerechnet 30 Jahre nach dem letzten Triumph im Westfalenpokal auch in dieser Spielzeit der ganz große Coup.