Denkbar knapp sicherten sich die U19-YOUNGSTARS des SC Preußen Münster im Sommer am letzten Spieltag mit einem Auswärtssieg beim VfL Bochum den Ligaverbleib. Cheftrainer Cihan Tasdelen hatte es mit seinen Schützlingen wieder geschafft, als Underdog in der höchsten Spielklasse zu bestehen. Wir haben vor Saisonbeginn jetzt mit dem Übungsleiter über die Vorbereitung, das Saisonziel und den ersten Gegner gesprochen…
In einem Herzschlagfinale habt ihr euch im letzten Jahr den Klassenerhalt gesichert. Wie wichtig war der Verbleib in der A-Junioren-Bundesliga mit Blick auf die kommende Saison?
„Dass wir immer in der höchsten Spielklasse spielen wollen, um dort unsere Talente auszubilden, habe ich schon bei meinem Amtsantritt betont. Nach unserem Aufstieg in die Bundesliga in der Saison 13/14 haben wir es geschafft, uns in der Liga zu etablieren. Die Defizite zwischen dem Junioren- und dem Seniorenbereich sind dank dem sehr hohen Niveau der Spielklasse gering, vor allem das Spieltempo kommt der Regional- und der 3. Liga sehr nahe. Und das haben wir durch die Talente, die den Sprung in den letzten Jahren geschafft haben, auch gesehen. Von daher war es uns wichtig, auch in dieser Saison in der Bundesliga zu spielen.“
Aus der U17 sind Jungs mit Potential nachgerückt, die sind zuletzt in die Bundesliga aufgestiegen sind. Wie konntet ihr die Neuzugänge integrieren und wie zufrieden bist du insgesamt mit eurer Vorbereitung?
„Das schwierige im Juniorenbereich ist ja, dass du als Trainer jede Saison eine neue Mannschaft hast. Daher müssen wir durch Teambuilding-Maßnahmen erst einmal eine Mannschaft formen und da ziehen die Jungs alle gut mit. Wir hatten auch ein viertägiges Trainingslager in Haltern, auch da haben alle Gas gegeben. Leider, wie gefühlt jedes Jahr, sind wir aber vom Verletzungspech nicht verschont geblieben. Einige Verletzungen schmälern also den eigentlich insgesamt guten Eindruck. Ein wirklich positiver Faktor der Vorbereitung ist aber, dass alle Neuzugänge sich gut eingelebt haben und sich auch wohl fühlen.“
Mit Adrian Knüver und Cyrill Akono haben in der Vorbereitung schon zwei Jungs Profi-Luft schnuppern dürfen. Wie sehr bringt die Jungs das in dem Alter weiter? Und wie groß ist da die Freude als Trainer?
„Die Jungs profitieren extrem von solchen Erfahrungen und auch von Trainer Benno Möhlmann. Sie können sich im Training viel von der Erfahrung der Profis abschauen und lernen auch die körperlichere Spielart kennen, das bringt sie voran. Natürlich hatten sie am Anfang ihre Probleme, aber sie haben sich gut angepasst – und das merkt man, wenn die Jungs zu unseren Einheiten zurückkehren. Das ist doch auch unser Hauptziel: Nicht nur Erfolge feiern, sondern die Jungs ausbilden und an das Profi-Team heranführen. Es macht als Trainer einfach Freude, Spieler wie Simon Scherder, Lennart Stoll, Lion Schweers oder Tobias Warschewski da oben zu sehen und zu wissen, dass die ihre Chancen bekommen.“
Du hast es angesprochen, in den letzten Jahren haben immer wieder Talente den Sprung geschafft. Auch Sportdirektor Malte Metzelder will in Zukunft verstärkt auf die eigene Jugend setzen. Kann das eine zusätzliche Motivation für die Jungs sein?
„Wir machen den Jungs das auch immer wieder klar. Sie sehen, dass auch Jungjahrgänge schon ihre Chance bekommen und das spricht sich natürlich in der Mannschaft, aber auch in der Region herum und motiviert zusätzlich. Die Jungs wissen, dass der Weg nicht allzu weit weg ist und genau das versuchen wir ihnen auch immer wieder klar zumachen.
Ihr startet mit einem Auswärtsspiel bei Fortuna Köln. Was erwartet euch da?
„Wir haben ein paar Umstände, wie zum Beispiel die vielen Verletzungen, die stören. Trotzdem werden wir die Partie positiv angehen, denn Fortuna Köln wird höchstwahrscheinlich ein direkter Konkurrent in der Liga von uns werden. Von daher werden wir nach Köln fahren, um die drei Punkte mitzunehmen und in diesem Jahr besser zu starten. Es wartet am Rhein aber eine gute Mannschaft auf uns. In dem Verein wird vermehrt auf Jugendfußball gesetzt und das spiegelt sich wieder – auch in ihren Testspielergebnissen. Wir wollen aber gleich einen Sieg einfahren!“
Das Saisonziel wird auch dieses Jahr Klassenerhalt heißen. Wie sehr hoffst du, dass dir diese Nervenschlachten zum Saisonendspurt in diesem Jahr erspart bleiben?
„Natürlich hoffen wir das, aber die Erfahrung aus den letzten Jahren zeigt, dass es schwer wird. Wir sind eins von ganz wenigen Teams das kein Nachwuchsleistungszentrum besitzt und trotzdem versucht, in dieser Liga zu bestehen. Das hat, wenn auch knapp, in den letzten Jahren funktioniert. Und genau das wollen wir wieder packen. Wir werden die Aufgabe aber von Etappe zu Etappe angehen. Vielleicht können wir Anfang des Jahres dann ja mit einem guten Gefühl in die restlichen Spiele gehen – das wäre auch für die Kaderplanung eine gute Sache.“