Der SC Preußen Münster plant nach mehr als achtwöchiger Pause am Mittwoch auf den Trainingsplatz zurückzukehren. Nach aktueller behördlicher Verfügungslage ist nur Kleingruppentraining nach strengen Hygienevorgaben und Abstandsregeln möglich. Die ensprechende Freigabe der Münstaraner Behörden erhielt der Drittligist am Montag. Die grundsätzliche Position des Adlerclubs hinsichtlich einer Saisonfortsetzung bleibt davon unberührt.
Da die Gesundheit der Mitarbeiter absoluten Vorrang haben muss, ist die Teilnahme am Training freiwillig. Mit maximal fünf Personen je Übungsgruppe soll es am Mittwoch an der Hammer Straße wieder losgehen, auch wenn der Club weiterhin die umfangreichen und kostenintensiven Anforderungen des vom DFB vorgelegten Hygienekonzeptes nicht umsetzen kann. Insbesondere die Benennung eines Hygienebeauftragten, der für die zahlreichen Maßnahmen und Testungen vorrausgesetzt wird, gestaltet sich weiterhin schwierig. Die ehrenamtlich tätigen Mannschaftsärzte mit eigenem Praxisbetrieb kommen für diese Vollzeitstelle nicht in Frage, ein approbierter Arzt ist aber als Beauftragter für diesen zeitlich begrenzten Zeitraum verpflichtend.
„Wir stehen weiterhin vor wirtschaftlich für uns kaum lösbaren Aufgaben und es gibt nach wie vor viele offene Fragen. Ein einwöchiges Quarantäne-Trainingslager, ein eigener Mannschaftkoch, mehrere Mannschaftbusse oder zusätzliche Kabinen und Sanitärräume erscheinen für die durch die Coronapandemie ohnehin finanziell angeschlagenen Vereine nicht vertretbar. Auch gesellschafts- und gesundheitspolitisch stehen wir einer Sonderrolle für den Profifußball weiterhin kritisch gegenüber“, sagt Malte Metzelder, Geschäftsführer Sport bein SC Preußen.
Mit Blick auf das vom Ligaträger vorgegebene Tempo bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs sieht sich der Verein aber gezwungen, innerhalb des behördlichen Rahmens den Trainingsbetrieb aufzunehmen. Schon jetzt gibt es innerhalb der 3. Liga einen unüberbückbaren Wettbewerbsnachteil für diejenigen Vereine, die aufgrund lokaler Verfügungslagen noch nicht trainieren konnten, während andere bereits in der dritten Trainingswoche stehen. Eine vom DFB festgelegte Wiederaufnahme des Spielbetriebes vorbehaltlich entsprechender politischer Entscheidungen ab dem 26. Mai ist nicht nur vor diesem Hintergrund zu hinterfragen.
Das Trainingsgelände wird nur noch für die unmittelbar am Trainingsbetrieb beteiligten Personen zugänglich sein. Zuschauer und Medienvertreter dürfen die weiträumig verschlossenen Anlage bis auf weiteres leider nicht betreten.