Der SC Preußen Münster verliert sein Auswärtsspiel beim Wuppertaler SV mit 3:4, nachdem die Adlerträger die Anfangsphase komplett verschlafen haben und nach 15 Minuten mit 0:3 hinten lagen. In Halbzeit zwei kämpfte sich die Mannschaft nochmal ran, sollte dafür am Ende aber nicht mehr belohnt werden. Das war ärgerlich, tat der überragenden Stimmung nach Schlusspfiff aber keinen Abbruch. Über eine halbe Stunde nach Schlusspfiff feierten der volle Gästeblock und die Mannschaft noch zusammen den Aufstieg und vor allem Alexander Langlitz, dessen Karriere am Abend mit einer Ampelkarte endete.

Im Spiel war Alexander Langlitz eine von vier Kräften, die reingekommen waren, um nach dem deutlichen Rückstand für neuen Schwung zu sorgen. Ins Spiel waren die Preußen zuvor mit der gleichen Elf aus der Vorwoche gestartet.

Kalte Dusche zu Beginn

Im Stadion Niederrhein gab es für die Adlerträger gleich zu Beginn die ganz kalte Dusche. Eigentlich fanden die Adlerträger in den ersten Momenten gut ins Spiel, mit dem ersten gut durchgespielten Angriff gingen die Hausherren aber gleich in Führung (3.). Über rechts wurde Moritz Montag in die Tiefe geschickt, der im Strafraum Semih Güler bediente. Für den Mittelstürmer war es dann ein Leichtes, er musste nur noch einschieben – 0:1. Davon unbeirrt versuchte die Mannschaft weiter ihr Spiel aufzuziehen, verteidigte aber einfach nicht gut. Das bestrafte Marco Stiepermann, der im Zentrum zu viel Platz bekam und im richtigen Moment auf Güler durchsteckte. Der fackelte nicht lang und schloss zum 2:0 für den WSV ab (9.). Auch da war Keeper Tom Müller, der wieder zwischen den Pfosten stand, machtlos. Als Nick Galle fünf Minuten später bei einer Ecke zum 3:0 einköpfte, schien der Abend bereits gelaufen (14.). Dieser Dämpfer war den Preußen natürlich anzumerken, die brauchten, um langsam wieder reinzufinden. Ein erstes Mal selbst gefährlich wurden sie nach 26 Minuten, als eine Teklab-Flanke am Fünfmeterraum Andrew Wooten fand. Seinen Kopfball parierte WSV-Keeper Sebastian Patzler aber stark. Nur kurz danach war es dann Wegkamp, der einen Teklab-Ball aber nicht sauber traf und so die gute Chance verpuffen ließ.

Ganz auf dem Platz waren die Adlerträger aber trotzdem nicht. Als Thomas Kok Semih Güler im Spielaufbau den Ball in den Fuß spielte, hätte es beinahe 0:4 gestanden. So ging es mit dem Drei-Tore-Rückstand in die Pause. Als Reaktion darauf wechselte Trainer Sascha Hildmann gleich dreifach: Dennis Grote, Marc Lorenz und Alexander Hahn blieben in der Kabine, Darius Ghindovean, Niko Koulis und Shaibou Oubeyapwa kamen rein. Und in Durchgang zwei machten es die Adlerträger wie Wuppertal zuvor. Gleich mit dem ersten richtigen Angriff brachen sie über rechts durch. Der Abschluss von Nicolai Remberg konnte im letzten Moment noch geblockt werden, den Abpraller drückte Yassine Bouchama aber über die Linie – 1:3 (47.). Mit dem Treffer kehrte auch die Hoffnung zurück, die Kevin Hagemann nach einer knappen Stunde aber schnell mit seinem Tor zum 4:1 wieder dämpfte (59.).

Aufholjagd bleibt ohne Lohn

Aber auch das währte nur kurz, denn Simon Scherder schickte kurz danach Bouchama stark in die Tiefe, der im Strafraum querlegte. Der eingewechselte Alex Langlitz scheiterte noch aus bester Position noch an der Latte, diesmal vollstreckte Wegkamp den Abpraller aber zum 2:4 (64.). Und Wegkamp war es auch, der das Spiel nochmal spannend machte. Den Foulelfmeter, den Bouchama rausgeholt hatte, schob er rechts unten ins Eck – 3:4 (80.). In der Schlussphase wurde die Partie, die nach einer Viertelstunde schon entschieden schien, dann nochmal richtig hektisch und spannend, die Aufholjagd sollte aber nicht mehr belohnt werden. Besonders bitter: In der Nachspielzeit sah Langlitz noch die Ampelkarte und ist damit im letzten Spiel seiner Karriere, in dem er sicherlich nochmal Spielzeit erhalten hätte, gesperrt. Umso schöner war es, dass die Preußenfans genau das auf dem Schirm hatten und ihn – und auch die ganze Mannschaft – nach Schlusspfiff mehrfach und minutenlang abfeierten.

Die Daten zum Spiel

SCP: Müller – Scherder, Kok, Hahn (Koulis, 46.) – Teklab, Remberg, Bouchama, Grote (Ghindovean, 46.), Lorenz (Oubeyapwa, 46.) – Wegkamp, Wooten (Langlitz, 60.)

Wuppertal: Patzler – Hanke (Multari, 88.), Pytlik, Schweers, Galle, Hagemann – Stiepermann (Königs, 80.), Demming (D Hone, 88.), Peitz – Montag, Güler (Prokoph, 62.)

Gelbe Karten: Stiepermann, Demming, Schweers / Kok, Lorenz

Gelb-Rote Karte: Langlitz

Tore: 0:1 Güler (3.), 0:2 Güler (9.), 0:3 Galle (14.), 1:3 Bouchama (47.), 1:4 Hagemann (59.), 2:4 Wegkamp (64.), 3:4 Wegkamp (80.)

Zuschauer: 1.359

Schiedsrichter: Cedric Gottschalk

 

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