Die englische Woche führte den SC Preußen Münster am Mittwochabend zur besten Rückrunden-Mannschaft der 3. Liga, dem FC Bayern München II. In einem unterhaltsamen Spiel gegen die favorisierten Roten unterlagen die Adlerträger am Ende etwas unglücklich mit 2:3, der entscheidende Treffer fiel dabei erst kurz vor Schluss. Ein Nackenschlag für mutig und leidenschaftlichen auftretende Münsteraner, die sich davon keinesfalls aus der Bahn werfen lassen werden. Die gezeigte Leistung darf weiter Mut für die kommenden Wochen machen.

Einen Anlass für Änderungen in der Startelf gab es für Trainer Sascha Hildmann am 29. Spieltag in München nicht, die Elf beim jüngsten 4:2-Heimsieg gegen Halle hatte überzeugt. So blieb die Anfangsformation dieselbe, nur im Kader gab es zwei Wechsel. Niklas Heidemann und Joel Grodowski rückten ins 18er-Aufgebot.

Auf Traumstart folgt kalte Dusche

Bereits gegen Halle gelang den Preußen ein Schnellstart, bei den Bayern Amateuren toppten die Münsteraner das nochmal. Erst 14 Sekunden waren von der Uhr, als das Leder im Netz zappelte. Heinz Mörschel war der Torschütze, der aus der zweiten Reihe einen Strahl abgefeuert hatte und damit FCB-Keeper Christian Früchtl keine Chance ließ – 1:0 (1.). Ein Traumstart, aber die kalte Dusche folgte schnell. Über links stießen die Münchner ein erstes Mal in die Hälfte der Preußen vor und Derrick Köhn flankte in den Sechzehner, wo Kwasi Okyere Wriedt seinen Fuß reinhielt und der Führende der Torschützenliste seinen Torriecher bewies. Schlussmann Schulze Niehues war am Ende machtlos, die Partie nur drei Minuten nach der Führung wieder ausgeglichen (4.).

In der Folge nahm die Partie das erwartete Bild an. Die Adlerträger standen tief in der eigenen Hälfte, die favorisierten Bayern verbuchten viel Ballbesitz und suchten die Lücken im entgegengestellten Bollwerk. Der nächste Durchbruch durch eben jenes gelang nach einer knappen Viertelstunde Oliver Batista Meier. Zunächst holte FCB-Bundesligadebütant einen Freistoß heraus, den er im Anschluss aus 17 Metern selbst in den Kasten zirkelte – 1:2 (17.). Chancenlos waren die Preußen, wenn auch mit wenig Ballbesitz, aber nicht. Schnellbacher hatte den Ausgleich auf dem Kopf, doch sein Versuch war zu zentral. Die Münsteraner blieben ihrem Matchplan aber weiter treu und belohnten sich erneut. Eine perfekt getimte Flanke von Julian Schauerte verarbeitete Lucas Cueto im Strafraum technisch fein und zimmerte den Ball per Seitfallzieher zum 2:2-Ausgleich unter die Latte (37.). Das Remis ging zu diesem Zeitpunkt auch vollends in Ordnung, die Preußen lieferten einen starken Eindruck auf Giesings Höhen ab.

Später Nackenschlag kostet einen Punkt

Nach turbulenten und für den Zuschauer zugleich unterhaltsamen 45 Minuten ging es mit dem Remis dann in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang ließen es beide Mannschaften dann etwas ruhiger angehen. Die Bayern zwar weiterhin mit mehr Spielanteilen, große Chancen erspielten sich die Hausherren gegen die stabile Preußen-Hintermannschaft aber kaum. Auf der anderen Seite wurden aber auch die Entlastungsangriffe immer seltener, sodass sich die Partie mit fortlaufender Spielzeit immer mehr zu einer Abwehrschlacht verwandelte.

Der Druck der Bayern-Amateure stieg so von Minute zu Minute – und kurz vor Schluss gab es den bitteren Nackenschlag für die sich aufopfernd arbeitenden Adlerträger. In Folge eines schönen Spielzugs stand Wriedt – bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit – alleine vor Schlussmann Schulze Niehues und ließ dem mit einem gekonnten Lupfer keine Chance (89.). Vom Rückstand angetrieben probierten es die Münsteraner mit einer Schlussoffensive, doch viel gaben die Beine in den letzten Minuten einfach nicht mehr her und so stand nach etwas mehr als 90 Minuten die bittere 2:3-Niederlage fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Scherder (Kittner, 72.), Löhmannsröben (Grodowski, 90.), Steurer – Schauerte, Mörschel, Rodrigues Pires, Rossipal (Heidemann, 90.) – Cueto, Schnellbacher (Königs, 60.), Litka (Özcan, 60.)

Bayern II: Früchtl – Yilmaz (Stanisic, 46.), Richards, Feldhahn, Köhn – Batista Meier (Musiala, 80.), Stiller, Kern (Welzmüller, 58.), Singh (Will, 90.) – Arp (Jeong, 58.), Wriedt

Tore: 1:0 Mörschel (1.), 1:1 Wriedt (4.), 1:2 Batista Meier (17.), 2:2 Cueto (37.), 2:3 Wriedt (89.)

Gelbe Karten: Singh, Wriedt, Richards / Schauerte, Mörschel, Rodrigues Pires

Schiedsrichter: Asmir Osmanagic

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