Das erste Heimspiel des SC Preußen Münster am Samstagnachmittag gegen Carl Zeiss Jena war ein heißer Tanz, nicht nur wegen der hochsommerlichem Temperaturen an der Hammer Straße. Über 90 Minuten lieferten sich beide Mannschaften einen harten Kampf, den die Gäste am Ende etwas glücklich mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Ausschlaggebend dafür waren 25 schwache Minuten der Hausherren in Durchgang eins, die sie im zweiten Abschnitt auch durch ihren leidenschaftlichen Auftritt nicht wieder gut machen konnten.
Viel Anlass, etwas an der Startelf zu ändern, hatten die Schützlinge ihrem Cheftrainer Marco Antwerpen in Köln nicht gegeben, das zeigte sich auch am Samstag auf dem Aufstellungsbogen. Bis auf Tobias Warschewski, für den Martin Kobylanski in die Anfangsformation rückte, durften dieselben Jungs beim ersten Heimspiel wieder im 4-3-3-System ran.
Guter Beginn, stark nachgelassen
Bei erneut Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke herrschten im Preußenstadion keine leichten Bedingungen, die die Adlerträger aber – wie schon in Köln – wieder annahmen und besonders in der Anfangsphase die überlegene Mannschaft waren. Immer wieder tauchten die Preußen nach schnellen Kombinationen in der gegnerischen Hälfte auf, verpassten es aber, sich wirklich zwingende Torchancen daraus zu erarbeiten. Mit der Zeit schafften es die Gäste aus Jena dann, sich besser auf die Offensive des SCP einzustellen und konnten ihnen so ein wenig den Schwung der ersten Minuten nehmen.
Für einen richtigen Bruch im Spiel sorgte dann der erste Gegentreffer: Bei einem Eckball hatte FCC-Angreifer Maximilian Wolfram zu viel Platz und verlängerte den Ball unhaltbar ins lange Eck (25.). Der Treffer zeigte seine Wirkung, danach übernahm Jena das Kommando auf dem Feld und nutzte die schwache Phase der Münsteraner eiskalt aus. Zunächst spielte Sandrino Braun einen fahrlässigen Fehlpass, kurz darauf sah Simon Scherder im Strafraum nicht gut aus und schließlich bedankte sich Felix Brügmann, der aus kurzer Distanz zum 2:0 aus Sicht der Gäste einschob (38.). Zumindest einen kleinen Weckruf schaffte René Klingenburg noch vor der Pause, als er zwei Gegenspieler aussteigen ließ und abzog. Den Schuss konnte Keeper Jo Coppens aber noch um den Pfosten lenken.
Kampf wird nicht belohnt
Direkt nach dem Seitenwehsel war es dann wieder Klingenburg, der das Preußenstadion diesmal ausrasten ließ. Schnell umgeschaltet, Fabian Menig flankte von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Klinge lauerte und per Kopf auf 2:1 verkürzte (47.). Und das war der Auftakt für eine richtig heiße Phase im Preußenstadion. Kurz darauf hatte Philipp Hoffmann den Ausgleich auf dem Fuß, hatte im Eins-gegen-eins mit dem Keeper aber das Nachsehen. Die Situation war die erste von einem echten Chancenfeuerwerk. Immer wieder tauchten die Adlerträger über rechts auf und brachten über Hoffmann oder Menig Flanken in die Mitte, die aber keinen schwarz-grünen Abnehmer fanden. Über zehn, fünfzehn Minuten hielten die Adlerträger, getragen vom lautstarken Publikum, diesen enormen Druck aufrecht und schmissen in jeden Zweikampf. Von Jena war in dieser Phase nichts mehr zusehen, der Ausgleich wollte aber nicht fallen. Gegen Ende der Partie fanden die Gäste dann wieder etwas besser ins Spiel und schafften es, das Ergebnis über die Zeit zu retten.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schnitzler – Menig, Schweers, Scherder, Heidemann – Klingenburg, Braun, Rodrigues Pires – Kobylanski (Hoffmann,46.), Dadashov (Warschewski, 46.), Cueto
Jena: Coppens – Brügmann, Slamar, Grösch, Sucsuz – Wolfram, Eckardt, Erlbeck (Schau, 81.), Tchenkoua (Pannewitz, 58.) – Starke (Bock, 69.), Brügmann
Tore: 0:1 Wolfram (25.), 0:2 Brügmann (38.), 1:2 Klingenburg (47.)
Gelbe Karten: Brügmann, Slamar, Pannewitz
Zuschauer: 7.214
Schiedsrichter: Martin Petersen