Wie es wohl ist, wie ein Fußballprofi zu trainieren? Die meisten Fans erleben das nur aus der Ferne als Kiebitz am Trainingsplatz. Nicht so die Teilnehmer einer ganz besonderen Trainingseinheit, die am vergangenen Mittwoch im Schatten des Preußenstadions stattfand. 30 Kinder mit geistiger und mehrfacher Behinderung schwitzen da, wo sonst die Adlerträger ihre Runden drehen und sich auf ihre Spiele in der 3. Liga vorbereiten. Umgesetzt wurde das Ganze in Kooperation mit dem Verein Special Olympics NRW.

„In Sachen Inklusion wollen wir ein Zugpferd für die gesamte Region sein und damit auch unserer sozialen Verantwortung gerecht werden. Es ist uns als Verein wichtig, auch im Profisport auf dieses Thema aufmerksam zu machen“, so SCP-Mitarbeiter und Organisator  Timo Dusny. Die integrative Fußballmannschaft von Blau-Weiß Aasee, die in Münster Vorreiter in Sachen Inklusion im Fußball ist, ist schon seit einigen Jahren Teil einer gelebten Partnerschaft mit dem Traditionsclub von der Hammer Straße und seit einigen Wochen auch offizieller Kooperationspartner.

Als die Anfrage von Special Olympics kam, im Rahmen der Europäischen Fußballwoche diese Einheit auf die Beine zu stellen, war sofort klar, dass der SC Preußen die Tore zum sonst verschlossenen Trainingsplatz öffnet. Das komplette Trainerteam der ersten Mannschaft, bestehend aus Cheftrainer Marco Antwerpen, Co-Trainer Kurtulus Öztürk, Torwarttrainer Milenko Gilic und Athletiktrainer Tim Geidies nahm sich 90 Minuten Zeit für Torschusstraining, Passspiel, Athletikübungen und spielerische Elemente auf engstem Raum. Unterstützung erhielten die Coaches dabei von den vier Spielern Luis Klante, Moritz Heinrich, Julian Conze und Lion Schweers.

Die 30 Special Olympics-Athletinnen und Athleten besuchen die Papst-Johannes Schule in Münster oder sind Fußballer vom SV Blau-Weiß Aasee und erlebten unvergessliche Momente und eine Trainingseinheit auf Augenhöhe beim SCP. Fußball ist die weltweit beliebteste Team-Sportart bei Special Olympics. In 160 Ländern sind mehr als 300.000 Athletinnen und Athleten aktiv; allein in Deutschland sind über 11.500 Menschen mit geistiger Behinderung in den Fußballbetrieb involviert. Bei der Europäischen Fußballwoche geht es auch darum, die Fußballfamilie zu sensibilisieren und zu motivieren, sich für Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung zu öffnen und somit eine inklusive Gesellschaft zu fördern. Eine Aktion, die der SC Preußen Münster sehr gerne unterstützt hat.

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