Die ersten Pflichtspiel-Minuten im Derby gegen den VfL Osnabrück, das erste Drittliga-Tor beim 1:1-Untentschieden gegen Wehen Wiesbaden und der erste Startelf-Einsatz in der 3. Liga beim Heimspiel gegen Holstein Kiel. Viel besser hätte die erste Phase der Saison 2016/17 für den erst 18-jährigen Tobias Warschewski persönlich nicht laufen können – klammert man den schweren Start des SC Preußen 06 e.V. Münster aus.
„Dass es schnell gehen kann, wusste ich. Dass es dann aber auch so kommt, damit habe ich nicht wirklich gerechnet“, hat der Jungadler seine ersten prägenden Eindrücke in der dritthöchsten Spielklasse mittlerweile verarbeiten können. „Die Erlebnisse waren alle gleich intensiv. Das Kribbeln war jedes Mal zu spüren und Spaß hat es natürlich auch gemacht.“ Erst in der vergangenen Spielzeit wechselte Warschewski von Eintracht Dortmund zu den Adlerträgern. Mit den YOUNGSTARS schaffte er den Klassenerhalt in der A-Junioren Bundesliga West und steuerte in 24 Einsätzen insgesamt sieben Treffer bei.
„Solche Typen werden immer seltener“
An die Hammer Straße geholt hat den Dortmunder U19-Coach Cihan Tasdelen und dieser erahnte schon damals die Qualitäten des Torjägers: „Seine Bewegungsabläufe sind eher ungewöhnlich. Tobi ist ein Akteur, der nicht viel nachdenkt, sondern handelt. Solche Typen werden immer seltener. Bei ihm sind viele Bewegungsmuster automatisiert, sodass er für seine Gegenspieler nicht leicht auszurechnen ist.“ Seine Unbekümmertheit und seine Überraschungseffekte haben den 1,87 Meter großen Angreifer, der noch in der A-Jugend spielen könnte und dort mit seinem Torriecher immer mal wieder aushilft, schnell in die 1. Mannschaft gebracht – auf dem Teppich ist der Adlerträger dennoch geblieben. In seiner Freizeit trifft er sich gerne mit seinen Freunden, besucht die Familie oder spielt Playstation. Auf dem digitalen Rasen gehört in Mannschaftskreisen vor allem Offensiv-Kollege Jesse Weißenfels zu seinen stärksten Kontrahenten, verrät Warschewski.
Im wahren Leben schaut sich der 18-Jährige hingegen gerne etwas von seinen Sturmpartnern Adriano Grimaldi und Tobias Rühle ab und versucht in jeder Einheit dazuzulernen: „Ich kann mich noch in vielen Bereichen verbessern und einiges von den Jungs lernen. Sie geben mir immer wieder wertvolle Tipps und Erfahrungswerte mit.“ „Im Fußball gehört auch immer etwas Glück dazu. Tobi ist alles andere als komplett, er muss sich noch weiterentwickeln, das weiß er auch“, traut Tasdelen seinem ehemaligen Schützling auch höhere Aufgaben zu, wenn er weiter hart an sich arbeitet: „Der Weg ist allerdings noch lang. Er soll den Moment genießen, aber in der täglichen Trainingsarbeit nicht nachgeben.“ Behält Tobias Warschewski seine Unbekümmertheit bei, wird der Adlerträger an der Hammer Straße in Zukunft mit Sicherheit noch für die eine oder andere Überraschung gut sein.