In der deutschen Unterhaltungsfernsehsendung „Schulz in the Box“ wird Musiker Olli Schulz regelmäßig in einer Holzkiste an verschiedene Orte gebracht und muss sich dort – mehr oder weniger gut – in einer neuen Situation zurechtfinden. Sein Namensvetter und Neuzugang Thorsten Schulz fühlt sich bei seinem neuen Arbeitgeber hingegen auf Anhieb wohl und hat es nach seinem Wechsel in der Winterpause beim SC Preußen 06 e.V. Münster auch gleich in die Startelf geschafft.

„Tue das, was du auch gerne haben möchtest“

Sportlich gesehen ist der Außerverteidiger grundsolide, ein zweikampfstarker Spieler, der hinten dicht hält und auch in der 2. Bundesliga gezeigt hat, dass es schwer ist, an ihm vorbeizukommen. Ein Spielmachertyp ist er nicht, dafür kann man sich stets auf ihn verlassen. „Privat bin ich nicht viel anders. Wenn man ehrliche Arbeit abliefert, dann bekommt man im Leben auch sehr viel zurück. Deshalb lebe ich nach dem Motto: Tue das, was du auch gerne haben möchtest. Und gebe das, was du auch gerne bekommen möchtest“, sagt einer, der schon immer ganz genau wusste, was er will.

Und das beweist „Totti“, wie ihn sein ehemaliger Trainer Ralph Hasenhüttl einst taufte, auch außerhalb des Fußballplatzes. Nach seinem Abitur schloss der heute 30-jährige Defensivmann eine Ausbildung zum Bankkaufmann ab, machte den IHK-Fachwirt und peilt schon den Betriebswirt an. „Man lernt im Fußball viele Leute kennen und mit einer guten kaufmännischen Ausbildung hoffe ich, mir eine gute Basis gelegt zu haben“, bastelt Schulz, der auch schon als Immobilienfinanzierer gearbeitet hat, seit Jahren an der Karriere nach der Fußballkarriere.

B-Jugend-Meister mit dem FC Bayern

Aber nicht nur beruflich kann sich die Vita von Thorsten Schulz sehen lassen. Von der F- bis zur B-Jugend spielte der in Groß-Gerau geborene Schulz für den großen FC Bayern München. Er war „Teil der Bayern-Maschine“ und wurde sogar mit Weltmeister Bastian Schweinsteiger unter einem Trainer namens Beckenbauer – des Kaisers Sohn Stephan – Deutscher B-Jugend-Meister. „Es war eine eindrucksvolle Zeit und im Nachhinein war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft ein echtes Karriere-Highlight in der Jugend“, bewunderte der junge Schulz damals vor allem Bayern-Star Mehmet Scholl.

Getroffene Entscheidungen in seiner Laufbahn bereut der 1,80 Meter große Blondschopf keineswegs: „Die Entscheidungen von damals würde ich heute grundsätzlich genauso treffen. Mit dem Wissen von jetzt würde ich aber alles ein bisschen gelassener angehen und mehr auf meinen Körper hören.“ Seine prägendste Zeit hatte der Außenverteidiger aber nicht an der Säbener Straße, sondern bei Dynamo Dresden. „Das Jahr in Dresden hat mich in meiner Entwicklung enorm weitergebracht. Nach der Dresden-Station weiß ich besser mit Druck und Verantwortung umzugehen und weiß, worauf es auf dem Platz ankommt. Man darf die Freude am Spiel nicht verlieren, denn wenn man zu angespannt ist, kann man nicht seine beste Leistung bringen“, hofft Neuzugang Thorsten Schulz mit den Preußen noch oben zu stehen, bevor sein Vertrag im Sommer ausläuft.

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