Der SC Preußen Münster gewinnt sein Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 4:2 und beweist einmal mehr, welcher Glaube und welche Leidenschaft in der Mannschaft steckt. Schon der frühe Rückstand schockte die Adlerträger nicht, die die Partie verdientermaßen drehten und am Ende den Glauben daran hatten, das Duell noch zu ziehen. Mann des Tages war dabei Henok Teklba, der dreifach traf und in der Schlussphase für die Entscheidung sorgte.

Mit dem Ausfall von Manni Kwadwo war schon vor der Partie klar, dass Trainer Sascha Hildmann seine Elf für das Heimspiel umbauen muss. Ihn ersetzte, wie schon in Homberg, wieder Shaibou Oubeyapwa. Zudem hatte der Fußballlehrer am Freitag schon verraten, dass auch Nicolai Remberg in die Startformation zurückkehren wird. Für ihn musste Thorben Deters weichen, der auf der Bank Platz nehmen musste.

Chancen über Chancen

Wer am Nachmittag den Weg ins Preußenstadion gefunden hatte, der durfte sich nicht über mangelnde Unterhaltung beschweren. Allein die Anfangsphase bot Chancen für ein ganzes Spiel. Der Anfang gehörte jedoch den Gästen, die mit ihrer ersten Offensivaktion trafen. Über Linksaußen brachten sie den Ball in den Strafraum, wo Marc Lorenz in höchster Not blockte, der Abpraller landete aber vor den Füßen von FC-Angreifer Hendrik Mittelstädt, der problemlos aus kurzer Distanz einschob – 0:1 (3.). Ein Fehlstart, den die Adlerträger aber gut wegsteckten und fast im Gegenzug wettmachten. Shaibou Oubeyapwa gehörte die erste Großchance der Preußen, er verzog aber einen schwierigen Ball über den Querbalken. Noch in der Anfangsviertelstunde tauchte auch Andrew Wooten zweimal gefährlich auf, scheiterte aber einmal mit dem Fuß und einmal mit dem Kopf an der Latte. Glück war da wirklich nicht dabei. Danach war es nochmal Oubeyapwa, der mit links stark abzog, seinen Schuss parierte Keeper Jonas Urbig aber überragend.

Der Druck auf die Kölner Defensive wuchs so mit jeder Angriffswelle weiter – bis nach 25 Minuten endlich der hochverdiente Ausgleich fiel. Eine Ecke führte Dennis Grote kurz auf Henok Teklab aus, der das Leder mit Schnitt gefährlich in den Strafraum brachte. Weder Adlerträger noch Geißbock berührten den Ball jedoch, der schließlich am irritierten Schlussmann Urbig vorbei im Tor einschlug – 1:1 (25.). Die Kölner waren aber zu keinem Zeitpunkt ganz aus dem Spiel, sondern schafften es auch immer wieder, sich spielerisch aus dem hohen Pressing der Hausherren zu lösen und selbst zu Chancen zu kommen. Max Schulze Niehues war aber immer zur Stelle als er gebraucht wurde – ebenso wie das Alu für den Effzeh. Als erneut eine Ecke in den Strafraum der Kölner segelte, stieg Alex Hahn hoch und traf, was auch sonst, den Innenpfosten. Ein Raunen zog durchs Stadion, das absolut mitfieberte. Noch vor der Pause durften die 6.372 Preußenfans aber ein weiteres Mal jubeln. Aus dem Halbfeld brachte Marc Lorenz einen Ball scharf vorher, im Strafraum hielt Yassine Bouchama einfach seinen Fuß rein und schob das Leder so unhaltbar ins lange Eck – 2:1 (41.).

Wilde Phase überstanden, Lucky Punch gesetzt

Nach der Pause blieb das Tempo weiter hoch, zunehmend kleine Fehler waren aber auf beiden Seiten mitverantwortlich, dass es phasenweise wild wurde. Immer wieder ging es schnell in eine Richtung, Sekunden später in die andere. Das war nicht die Kontrolle, die das Team von Trainer Sascha Hildmann gerne hat. Und so spielte es eher den Kölnern in die Karten, die zu Umschaltmomenten kamen. Nach 56 Minuten waren die Preußen dann noch im Glück, dass die Geißböcke es in Überzahl schlecht ausspielten, nach einer Stunde klingelte es aber doch. Der eingewechselte Maximilian Schmid setzte sich, nachdem die Adlerträger den Ball mehrfach nicht sauber klärten, im Strafraum durch und traf zum 2:2-Ausgleich (60.). In der Folge blieb die Partie ausgeglichen, ohne einen wirklichen Vorteil für eine der beiden Mannschaft. Was folgte war aber eine Schlussphase, die das Stadion zum Toben brachte. Und jetzt kehrte auch das (Spiel-)Glück, das besonders in Halbzeit eins fehlte, zurück. Begünstigt durch einen Torwartfehler des ansonsten richtig stark aufgelegten Urbig schob Teklab wenige Minuten vor Schluss zur 3:2-Führung ein (86.). Köln warf als Antwort alles nach vorne; und die Adlerträger konterten. Wieder war es Teklab, der gemeinsam mit Andrew Wooten aufs Tor zulief. Eine Körpertäuschung schickte den chancenlosen FC-Keeper in die falsche Richtung, Teklab schob erneut ein – 4:2 (90.+2).

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Langlitz (Koulis, 67.), Scherder, Hahn, Lorenz – Remberg, Grote (Kok, 57.), Bouchama (Wegkamp, 67.) – Oubeyapwa (Deters, 77.), Wooten, Teklab

Köln: Urbig – Schneider, Salger, Örnek – Nadjombe, Giesen, Nottbeck, Suchanek – Schwirten (Segal, 60.), Mittelstädt (Fadeev, 60.), Breuer (Schmied, 46.)

Tore: 0:1 Mittelstädt (3.), 1:1 Teklab (25.), 2:1 Bouchama (41.), 2:2 Schmid (60.), 3:2 Teklab (86.)

Gelbe Karten: Teklab / Mittelstädt, Giesen, Örnek

Zuschauer: 6.372

Schiedsrichter: Cedric Gottschalk

 

 

 

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