Am Mittwochabend kamen in der Haupttribüne des Preußenstadions etwa 60 Fans mit den Vereinsvertretern Christoph Strässer, Bernhard Niewöhner und Thomas Hennemann zusammen. Es sollte insbesondere die jüngst zurückgenommene Entscheidung zur Umleitung zu den Blöcken A, B und O aufgearbeitet werden. Zügig nahm die Diskussion Fahrt auf und wurde schnell zu einer hitzigen Debatte. Zunächst über das Thema Pyrotechnik, schnell aber über eine generelle Auseinandersetzung über das Verhältnis des Vereins zu seinen Fans.
Einleitend räumten die Vereinsvertreter die Fehler der vergangenen Wochen ein. „Es wäre sicher sehr sinnvoll gewesen, eine solche Veranstaltung im Vorfeld so einer Entscheidung durchzuführen. Die Reaktion der Fans beim Spiel gegen Duisburg war sehr positiv, das wurde von den Verantwortlichen, aber auch und insbesondere von den Spielern so wahrgenommen“, sagte etwa Vereinspräsident Christoph Strässer. Der Veranstaltungsleiter Thomas Hennemann wurde ebenfalls deutlich: „Wir haben das nicht kommuniziert. Das war ein großer Fehler. Wir haben die Situation völlig falsch eingeschätzt. Ich denke, dass wir eine Menge Aufklärungsarbeit leisten müssen, was das Zustandekommen solcher Entscheidungen angeht.“
Sehr hitzig wurde die Diskussion dann vor allem darüber geführt, wie die Entscheidungskette in diesem konkreten Fall war. Fehler wurden insbesondere vom Veranstaltungsleiter Thomas Hennemann offen eingeräumt, auch dass man die Entscheidung bewusst nicht vor der Jahreshauptversammlung kommuniziert hatte, um keine Unruhe aufkommen zu lassen. „Wir haben eine fatale Fehlentscheidung getroffen. Von einem solchen Gespräch wie heute hätte ich mir aber auch erhofft, dass wir gemeinsam Lösungen finden, wie wir solche Entscheidungen in Zukunft besser treffen können“, sagte etwas der Geschäftsführer Bernhard Niewöhner.
In der Folge entbrannte auch eine Auseinandersetzung über das Verhältnis der Vereinsführung zu seinen Fans. Letztere kritisierten vor allem eine mangelnde Wertschätzung der Vereinsführung gegenüber seinen Fans. Kritisiert wurde auch, dass Entscheidungen, die sich eigentlich gegen die aktive Fanszene richten sollten, auch unbeteiligte Fans negativ beeinflussen. Den Vorwurf der Geringschätzung der eigenen Fans wies Christoph Strässer aber energisch zurück und forderte ebenso energisch die Anwesenden auf, sich selbst konstruktiv an den Prozessen und Entscheidungen beteiligen. „Wenn man will, dass sich etwas verändert, dann muss man auch in die Verantwortung gehen.“
Doch trotz augenscheinlich unterschiedlicher Meinungen entwickelte sich die Diskussion dann aber in eine sehr sachliche und zielführende Richtung. Der Veranstaltungsleiter erläuterte unter anderem, wie etwa die Einordnung der Rotspiele zustande kommt, dass der Verein auf die Sperrung von Parkplätzen keinen Einfluss hat und Bernhard Niewöhner teilte mit, dass neue Lösungen, insbesondere in Bezug auf die Parkplatzsituation, gesucht werden. Auch das Verhältnis von Verein und Polizei wurde ausführlich besprochen.
Das Schlusswort hatte dann Christoph Strässer: „Ich empfand das als eine sehr spannende und von beiden Seiten konstruktive Debatte, aus der wir alle sehr viel mitnehmen müssen. Wir sollten das in jedem Fall fortführen.“