Unter der Woche konnte man auf der Homepage von Holstein Kiel die Schlagzeile „Den Bock umstoßen“ lesen. Unter dieses Motto haben die Kieler Störche die Begegnung mit dem SC Preußen 06 e.V. Münster gestellt, die im Rahmen des 24. Spieltages der 3. Liga ausgetragen wird. Diese Devise lässt sich auch sehr gut auf die Adlerträger übertragen.
Denn nicht nur die Kieler sind in diesem Jahr noch sieg- und sogar torlos. Auch das Angriffsspiel bei den Preußen klemmt. Aus diesem Grund hat Trainer Ralf Loose in der vergangenen Trainingswoche viel Wert auf die Offensivaktionen gelegt. „Ich habe die Bereitschaft erkannt und Durchsetzungsvermögen gesehen. Wir müssen den unbedingten Willen zeigen, um wieder erfolgreich zu werden“, hofft der Übungsleiter auf viel Drang auf das gegnerische Gehäuse.
Scherder fällt aus
Dazu hat das Trainerteam die Niederlage gegen Wiesbaden mit der Mannschaft aufgearbeitet und versucht daraus positive Schlüsse zu ziehen. „Wir wollten mit aller Gewalt gewinnen, jetzt ist es wichtig, dass wir die richtige Reaktion zeigen“, denkt Loose über Veränderungen im Team nach, lässt sich dabei allerdings nicht in die Karten schauen. Möglich, dass Dennis Grote seinen Platz im linken Mittelfeld wieder einnimmt. Sicher ist, dass Simon Scherder die Reise in den hohen Norden der Republik aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung nicht mit antreten wird. Darüber hinaus stehen auch Patrick Kirsch und Pascal Koopmann weiterhin nicht zur Verfügung.
Ansonsten kann Loose auf alle seine Akteure zurückgreifen, insgesamt 20 Spieler haben am frühen Freitagmorgen im Mannschaftsbus Platz genommen. Neben Scherder, Kirsch und Koopmann gehören Philip Röhe und Clément Halet nicht zur Reisegruppe. Was auf die Profis im 379 Kilometer entfernten Holstein-Stadion zukommen wird, haben alle Preußen-Anhänger mit Blick auf das Hinspiel noch in bester Erinnerung. Nach 34 gespielten Minuten lagen die Münsteraner mit 0:3 zurück, die erste Heimniederlage der Saison war früh besiegelt.
Preußen vor frühem Pressing gewarnt
„Wir treffen auf einen Gegner, der mit hoher Laufbereitschaft und großem Kampfgeist agieren wird“, hat Loose sich die Partie aus dem August noch einmal angeschaut. Vor allem das frühe Pressing der Kieler ist ihm aufgefallen. An dieser Herangehensweise haben die Nordlichter, auch wenn sie auf einen Abstiegsplatz in der Tabelle zurückgefallen sind, nichts geändert. „Es wird wichtig sein, dass wir schnell von hinten herausspielen und damit das frühe Stören unterbinden können“, kennt Loose das Rezept gegen das zu erwartende Forechecking.
Nicht nur in Münster, sondern auch in Kiel hat man die Bedeutung des Spiels klar erkannt. Die Kieler erwarten ein Duell gegen einen „zweikampfstarken und routinierten Gegner“. Trainer Karsten Neitzel muss auf Andy Hebler, Jarek Lindner, Marlon Krause und den gesperrten Mika Ääritalo verzichten. Aufgrund der Tabellenkonstellation ergibt sich für die Adlerträger eine große Chance, um einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu distanzieren.
Drei Zähler trennen die beiden Traditionsvereine in der Tabelle, bei einem Sieg könnten sich die Preußen einen kleinen Puffer vor den Abstiegsrängen erarbeiten und darüber hinaus das erste Tor und den ersten Sieg des Jahres einfahren, der Bock wäre damit umgestoßen.
Mögliche Aufstellung: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Hergesell – Truckenbrod, Bischoff – Siegert, Piossek, Grote – Taylor (Benyamina)
Wir berichten ab 13:30 Uhr in unserem Liveticker aus dem Kieler Holstein-Stadion.

Alle Beiträge