Schritt für Schritt erarbeitet sich der SC Preußen Münster seine Heimstärke zurück und baute am Samstagnachmittag beim 2:0-Heimsieg über die SpVgg Unterhaching die Serie auf sechs ungeschlagene Spiele in Folge aus. In einer Partie, die zu Beginn noch von ihrem spielerischen Ansatz lebte, waren am Ende zwei Standardsituationen der Adlerträger entscheidend. Die beiden Innenverteidiger Ole Kittner und Simon Scherder erzielten die Treffer des Tages und sorgten so für die nächsten wichtigen drei Punkte auf dem Konto der Münsteraner.

Der Derbysieg in Osnabrück hatte Cheftrainer Marco Antwerpen nicht viele Gründe geliefert, seine Startelf für das Heimspiel umzustellen. Nur Michele Rizzi, der seine Gelbsperre abbrummen musste, wurde von Philipp Hoffmann ersetzt. Im etwas offensiveren 3-4-3-System rückte Hoffi in der Sturmtrio auf die linke Bahn, an die Seite von Adriano Grimaldi und Tobias Rühle. Auf der Sechs rückte Martin Kobykanski neben Sandrino Braun.

Standards als Schlüssel

Im Preußenstadion legten die Adlerträger wieder eine andere Gangart an den Tag, versuchten die Gäste aus Bayern früh unter Druck zu setzen und den Gegner so schon in der eigenen Hälfte zu Fehlern zu erzwingen. Richtig erfolgreich funktionierte das aber in der Anfangsphase nicht, denn die spielfreudigen Unterhachinger lösten die meisten Situationen und kombinierten sich immer wieder nach vorne. Aber da griff die Preußendefensive zu, bremste den Angriff um Sascha Bigalke und Stephan Hain aus. Die schwarz-weiß-grüne Offensivabteilung kam am Samstagnachmittag aber selbst nicht wirklich ins Rollen, dafür prägten,auf einem schwer zu bespielenden Geläuf, zu viele Ungenauigkeiten und Abspielfehler das Bild.

Trotzdem gehörte der eine entscheidende Moment in Halbzeit eins den Hausherren: Einen Eckball zirkelte Martin Kobylanski auf den ersten Pfosten, Innenverteidiger Ole Kittner lief im richtigen Moment ein und verlängerte den Ball ins lange Eck. Keeper Königshofer konnte nur noch hinterherschauen, der Ball schlug im Tor ein – 1:0 (35.). Der Treffer spielte den Preußen in die Karten, die vor allem nach der Pause die Partie gut im Griff hatten: Hinten brannte wenig an, vorne fehlte aber weiterhin die Durchschlagskraft. Bis Fabian Menig sich einmal aus der zweiten Reihe ein Herz nahm und Schlussmann Königshofer auf die Probe stellte, der den Versuch aber aus dem Giebel kratzte. Die Szene war damit aber noch nicht vorbei, der fällige Eckball leitete das 2:0 für die Preußen ein. Wieder brachte Martin Kobylanski den Ball rein, Adriano Grimaldi gewann das Kopfballduell und Sandrino Braun legte mit dem Oberschenkel auf Simon Scherder quer, der das Leder schließlich über die Torlinie beförderte – 2:0 (66.).

Drei wichtige Punkte

Das war die Vorentscheidung in der Partie, die im zweiten Durchgang an spielerischer Qualität verloren hatte. Haching fehlten zunehmend die Ideen, sodass die sattelfeste Defensive der Adlerträger nicht mehr vor großartige Probleme gestellt wurde. Die Hausherren setzten vereinzelt noch Konter, konzentrierten sich in der Schlussphase aber in erster Linie darauf, das Ergebnis souverän über die Zeit. Das schafften die Münsteraner und fuhren drei weitere Punkte ein, die die Preußen auf Rang elf vorrücken lassen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig, Kobylanski, Braun, Al-Hazaimeh – Rühle (Warschewski, 68.), Grimaldi (Stoll, 83.), Hoffmann (Cueto, 61.)

Unterhaching: Königshofer – Bauer, Greger, Welzmüller, Winkler (Dombrowka, 63.) – Müller (Marseiler, 77.), Kiomourtzoglou (Schimmer, 63.), Stahl, Porath – Hain, Bigalke

Tore: 1:0 Kittner (35.), 2:0 Scherder (66.)

Gelbe Karten: Kobylanski, Cueto

Zuschauer: 6.036

Schiedsrichter: Patrick Schult

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