„Was spielen die denn heute für einen Schrott!“, „So ein Müll“ – Die Fußballseele eines Fans ist meist von emotionaler Natur, da schallt bei einem schwächeren Spiel schnell mal der eine oder andere lautstarke Spruch durchs Stadion. Aber das gehört zur Leidenschaft Fußball dazu, ebenso wie die Momente voller Glück, wenn die Adlerträger einen Treffer erzielen oder den Heimsieg einfahren. Auch die beiden Geschäftsführer Jörg Persch-Rose und Holger Jansing von der Münsteraner Firma SRM Schrott- und Metallrecycling fiebern seit Jahren voller Herzblut mit, haben schon so manches Spiel im Preußenstadion miterlebt. „Schrottspiele“ sehen die beiden dabei wie jeder andere kennen sich viele so gar nicht aus. Fan eher ungern, auch wenn sich ihr Berufsleben ganz um den Schrott dreht. Und in dem Gebiet, in dem die beiden seit über 30 Jahren Experten sind, kennen sich die meisten gar nicht aus.
„Schrott ist ein Rohstoff, für den es viel Geld gibt. Aber das wissen viele gar nicht. Wir kaufen den Schrott, nach einer genauen Bewertung und Einstufung, von privat oder gewerblichen Kunden an und sorgen anschließend dafür, dass er den Verwerten wie Stahlwerken oder dem Handel zugeführt wird“, gewährt Holger Jansing, der gemeinsam mit Jörg Porsch-Rose das Unternehmen SRM leitet, einen Einblick in die Welt des Schrotts. „Wir haben ungefähr 70 Artikel mit verschiedenen Güteklassen im System, die alle unterschiedliche Preise haben. Die Kunst liegt eben darin, den Schrott richtig zu bewerten, ihn sauber einzustufen und dem Kunden eine hohe Transparenz sowie eine genaue Abrechnung zu liefern. Das Schrott-Geschäft hat nichts mit Klüngelei oder Schätzen zu tun, sondern ist ein seriöses Geschäft. Wir handeln beim Ankauf von Kupfer und Aluminium zum Beispiel nach Leitkursen in Echtzeit, die von der LME-London-Börse täglich vorgegeben werden.“
Und wer ein Bild eines Schrottplatzes vor Augen hat, denkt vermutlich an riesige Müllberge, die sich überall nur so türmen. So ist es auch auf dem 10.000 Quadratmeter großen Gelände von SRM, das verschiedene Anforderungen und Verordnungen erfüllen muss, um überhaupt als solches zugelassen zu werden. Dort herrscht, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein haben mag, aber Struktur und Ordnung. Und ohne diese wäre die Arbeit auch gar nicht möglich, dafür sind es zu große Mengen. „Im Monat liefern wir gut 1.500 Tonnen Stahlschrott aus, dazu knapp 250-400 Tonnen NE-Metallen wie Aluminium oder Kupfer. Das ist ungefähr ein Schiff pro Monat das wir füllen“, so Holger Jansing, der heute zehn feste Mitarbeiter und zwischen zwei und vier Aushilfen in seinem Unternehmen beschäftigt.
„In Münster die Nummer eins“
Das erreicht schnell Dimension, die man sich einerseits kaum vorstellen kann und die andererseits ohne eine professionelle Struktur nicht zu verarbeiten wären. „Alles was wir einkaufen, verkaufen wir auch direkt wieder. Da spekulieren wir nicht. Wir liefern ein sauberes Geschäft“, hat sich das Schrott- und Metallrecyclings Unternehmen durch diesen Matchplan einen Namen in der Domstadt gemacht. „In Münster sind wir die Nummer eins. Wir bieten hier eine nachhaltige und professionelle Arbeit an, steuern den An- und Verkauf nach Listenpreisen und bieten dadurch Höchstpreise sowie eine maximale Transparenz.“
Und wenn die beiden Geschäftsführer an den Spieltagen wieder in ihrer Loge im Preußenstadion sind, rückt die Arbeit in den Hintergrund. „Wir verhandeln dort keine Verträge, netzwerken aber natürlich mit den vielen anderen Sponsoren, die ebenfalls im Sponsorenpool sind. In erster Linie sind wir aber da, um Fußball zu schauen und den SC Preußen zu unterstützen“, erzählt Jansing, der schon Preußenfan ist, „solange ich zurückdenken kann“. So ist das Sponsoring gleichzeitig auch eine Herzenssache, an der die Geschäftsführer von SRM gerne festhalten.