Auf dem Platz macht er einen grundsoliden Job, haut sich für die Mannschaft in jeden Zweikampf und Fehler scheinen gar nicht erst zu seinem Repertoire zu gehören. Für seine 23 Jahre spielt Defensivspezialist Fabian Menig einen außergewöhnlich konstanten und zuverlässigen Part, wirkt wie ein alter Hase im Geschäft. Dass dieser ruhige, aufgeräumte Typ abseits des Fußballplatzes eher, wie er selbst sagt, ein extrovertierter Mensch ist, mag man im ersten Augenblick gar nicht glauben. Bei genauerem Betrachten fällt aber schnell auf: Der im Allgäu groß gewordene Fabian trägt immer einen Grinsen im Gesicht, ist immer für einen Spruch gut und ist einfach ein offener, lebensfreudiger Typ.

Kein Wunder also, dass der 1,87 Meter große Neuzugang sich bereits bestens in die Mannschaft integriert und in der Stadt eingelebt hat. „Die Jungs haben mich super aufgenommen, das erleichtert auch das Ankommen in der Stadt sehr. Ich gehe gerne mal in die Stadt oder am Kanal spazieren“, hat Fabian Menig schon seine Spots in der Domstadt gefunden. Seine Position auf dem Platz hat sich der Blondschopf bei den Preußen auch schnell erarbeitet: Er überzeugte in der Vorbereitung und schnappte sich seinen Stammplatz in der Viererkette. Dass der Abwehrmann aber überhaupt in den Profifußball vorstoßen würde, war zu Beginn seine Karriere nicht direkt zu erahnen: „Ich war als Kind kein Übertalent“, blieb Menig bis zur D-Jugend bei seinem Heimatverein: „Dann wurde mir vom Verband geraten, zu wechseln“, zog es ihn vom FC Leutkirch zum etwas größeren FV Ravensburg.

Die Station dauerte aber nur ein halbes Jahr, dann ging es schnurstracks weiter in die Jugendabteilung des SC Freiburg. Und bei den Kraichgauern sollte der junge Fabian seinen bisher größten Moment in seiner Karriere erleben: Im U19-Pokalfinale setzten sich die Freiburger gegen Hertha BSC durch und sicherten sich den Pokalsieg. „Meine ganze Familie war extra angereist. Der Tag war einfach Wahnsinn, da hat alles gepasst“, erinnert sich der Rechtsfuß noch heute gerne zurück: „Wir treffen uns mit der Mannschaft auch noch einmal im Jahr.“ Erfolge schweißen eben zusammen. In der Jugend des SC Freiburg sollte aber nicht Schluss sein, Menig wurde später vom Verein mit einem Profivertrag ausgestattet. Allerdings wurde er gleich zum VfR Aalen ausgeliehen, wo wer in den zwei Jahren bei den Schwarz-Weißen beinahe jede Partie über die volle Strecke absolvierte und sich vom Junioren-Neuzugang zum Leistungsgträger mauserte.

Nach dem Ende der Leihe stand der 23-Jährige wieder beim SC Freiburg unter Vertrag, sah beim Bundesligisten aber nicht die richtige Perspektive für sich – und die bot ihm der Traditionsverein an der Hammer Straße. „Ich war an einem Punkt, an dem ich auch wieder einen Ortswechsel brauchte. Und in Münster hat das Paket gestimmt“, entschied sich Fabian Menig für den Adlerclub. Der Wechsel erwies sich nicht nur sportlich als richtiger Schritt, sondern auch privat. Nach fünf Jahren Beziehung zieht er in der Domstadt erstmals mit seiner Freundin zusammen, bekommt auch das private Glück unter einen Hut. Aber auch wenn der Verteidiger zuhause ist, abschalten vom Fußball kann er nicht gut: „Ich beschäftige mich auch privat viel mit Fußball, vor allem nach Spielen mache ich mir auch abends noch Gedanken über einzelne Szene“, ist der ehrgeizige Menig äußerst selbstkritisch zu sich und versucht jeden Makel in seinem Spiel auszumerzen.

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