Er sieht es als neue Chance sich zu beweisen. Und diese Möglichkeit will sich Aaron Berzel, der in der Winterpause als Neuzugang beim SC Preußen Münster vorgestellt wurde, nicht nehmen lassen. Dabei strahlt der 22-jährige von Beginn an viel Zuversicht und Freude aus und will im Trikot des SCP wieder voll durchstarten. Der Defensivallrounder kam vom Zweitligaaufsteiger SV Darmstadt 98 an die Hammer Straße und bietet Coach Ralf Loose eine weitere Option in der Verteidigung. Der Spieler erhielt dabei einen Vertrag bis Sommer 2016 – bei einem möglichen Aufstieg gibt es sogar die Option auf ein weiteres Jahr bei den Schwarz-Weiß-Grünen. Eine neue Bleibe hat der Adlerträger – mit kleiner Verzögerung – jetzt auch gefunden. „Die ganzen Studenten hier machen einem die Wohnungssuche nicht unbedingt einfacher“, ist Berzel nach anfänglichen Problemen bei der Suche voll angekommen und fühlt sich in seiner neuen Heimat im Kreuzviertel wohl.
Zuversicht und Optimismus
Rechtsverteidiger Berzel ist eigentlich ausgebildeter Innenverteidiger und wurde erst in seiner Darmstädter Zeit umgeschult. Für ihn selbst spielt es aber keine Rolle, welche Position er bekleidt. „Ich will mehr spielen als zuletzt in der zweiten Liga. Ich denke, dass es der Anspruch eines jeden Fußballers ist, nicht auf der Bank zu verweilen“, ist Berzel dankbar für die neue Chance, die der Adlerklub ihm bietet. Trotz der Tatsache, dass der gebürtige Heidelberger in eine geschlossene und vertraute Mannschaft kam, gab es für den 22-Jährigen keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Dies lag vor allem am Trainingslager, wo er unter spanischer Sonne seine ersten Einheiten absolvierte: „In Estepona war alles viel intensiver als im normalen Training. Alle Spieler waren Tag für Tag auf engstem Raum zusammen und dadurch habe ich mich im Team sofort super zurecht gefunden.“
Neben seinem persönlichen Ziel, mehr Einsatzzeiten zu bekommen, hat der Defensivakteur darüber hinaus bereits ein Ziel mit der ganzen Mannschaft vor Augen: „Ich denke, dass wir den Aufstieg anpeilen sollten. Dazu wäre es wichtig, möglichst viele Punkte aus den kommenden Partien zu sammeln. Vielleicht gelingt es uns dann, sich ein wenig von der breiten Masse abzusetzen.“ Über seine gute Technik und sein souveränes Zweikampfverhalten hinaus, versprüht der Neuzugang also einiges an Zuversicht und Optimismus. Und genau über diese Eigenschaften freut sich auch Ralf Loose. „Er ist jung, hat in der zweiten Liga Erfahrung gesammelt und will hier nun versuchen, wieder auf sich aufmerksam zu machen. Er ist ein ehrgeiziger und guter Junge, der alle Voraussetzungen mit sich bringt“, lobt der Coach den Spieler mit der Trikotnummer 4.
Unvergessliche Highlights
Besondere Erfahrungen sammelte der SCP-Neuzugang bisher jedoch nicht nur in der zweiten Liga: 2011 gewann der damals 18-jährige mit dem VfL Wolfsburg die deutsche A-Jugendmeisterschaft, dass „größte Ereignis, was man im Jugendbereich gewinnen kann“, so der Verteidiger selbst. Überragt wurde dieses Erlebnis nur durch die DFB-Pokalbegegnungen, wobei sich Aaron Berzel in erster Linie an das Viertelfinale im Februar 2012 mit dem SV Holstein Kiel gegen Borussia Dortmund (0:4) erinnert. „Die Pokalpartien sind unvergesslich für mich, genauso wie der Aufstieg mit Darmstadt. Ich bekomme noch heute eine Gänsehaut wenn ich mir die Szenen noch einmal vor Augen führe“, blickt der Abwehrspieler auf seine persönlichen Highlights zurück. Die Hoffnung, ein zweites Mal aufzusteigen, sieht man dem Single aus dem Kreuzviertel dabei an. Angst vor der 2. Bundesliga verspürt der Preuße ebenfalls nicht: „Natürlich sind die Spieler eine Spielklasse höher zum Teil abgezockter und qualitativ besser, aber an Vereinen wie Heidenheim und Darmstadt sieht man auch sehr gut, dass der Sprung nicht unmöglich ist. Man muss nur bei seiner Idee bleiben und sich punktuell verbessern“, erläutert der Rechtsverteidiger und wirft dabei einen vagen Blick in die Zukunft, in der auch Berzel selbst eine entscheidende Rolle einnehmen könnte.
Porträt: Jan Wassermann