Es ist eines der besonderen Saisonspiele, das steht außer Frage. Wenn der SC Preußen Münster am Samstag auf Rot-Weiss Essen trifft, lebt eine alte Rivalität und ein Klassiker wieder auf, der zuletzt für knapp zehn Jahre ruhte. 74 Westschlager-Duelle gab es in der Vergangenheit bereits, Auflage Nummer 75 steht unmittelbar bevor. Und wird wohl auch in die Geschichtsbücher eingehen als Partie mit den wenigsten Zuschauern. Unter Normalbedingungen wäre das Duell nach so vielen Jahren sicherlich von beiden Fanlagern ausgiebig zelebriert worden, aufgrund des erhöhten Inzidenz-Wertes in Essen sind jedoch – bis auf 300 ausgewählte Zuschauer – alle gezwungen, die Partie von Zuhause aus zu verfolgen.
„Es ist natürlich schade, dass nur so wenige Fans mit dabei sein dürfen. Ich hätte dieses Spiel gerne mit Zuschauern erlebt“, trübt der Umstand die Vorfreude von Trainer Sascha Hildmann leicht. Dennoch, der Coach brennt auf das Duell an der Hafenstraße: „Essen ist etwas Besonderes; für uns, für die Fans. Sie haben eine sehr robuste Mannschaft, dazu sind sie der selbsternannte Aufstiegsfavorit. Wir wissen um die Schwere der Aufgabe“, so der Coach, der weiter ausführt: „Sie hatten den ganzen Sommer Zeit, sich einen Kader zusammenzustellen. Dazu haben sie sich ihren Wunschtrainer geholt.“
„Essen ist etwas Besonderes; für uns, für die Fans. Sie haben eine sehr robuste Mannschaft, dazu sind sie der selbsternannte Aufstiegsfavorit. Wir wissen um die Schwere der Aufgabe.“
Sascha Hildmann, Preußentrainer
Nach sechs Spieltagen liegen beide Teams aktuell fast auf Augenhöhe. Essen rangiert mit 15 Zählern auf Rang zwei, die Preußen sitzen ihnen mit 14 Punkten auf Platz drei im Nacken, bereit zum Angriff. „Wir werden mit Härte und Robustheit dagegenhalten müssen. Ich bin auch mit unserer Aufstellung noch gar nicht durch. Wir sind am überlegen, ob wir noch mehr Physis in unserem Spiel brauchen.“ Ein Gedankenspiel ist da, Okan Erdogan wieder ins zentrale Mittelfeld rutschen zu lassen. „Über Okans Qualitäten brauchen wir nicht sprechen, er bringt alles mit. Er muss jetzt weiter Gas geben.“
Dem Trainer fehlen wird für die Partie Jules Schwadorf. Er hat seine muskulären Probleme zwar so gut wie überwunden, wird aber im nächsten Schritt ein Aufbautraining absolvieren, bevor er wieder vorzeitig in den Wettkampf zurückkehrt. „Das ist mit ihm so abgesprochen und er teilt die Sichtweise. Wir wollen ihn jetzt auf 100 Prozent bringen nach seiner langen Zeit ohne Spiele“, erklärt Trainer Hildmann. Auch Neuzugang William Allin Møller befindet sich, wie angekündigt, im Aufbautraining und arbeitet viel mit Athletiktrainer Tim Geidies, um seinen Rückstand aufzuholen. „Ansonsten sind alle an Bord und haben eine gute Trainingswoche absolviert. Wir haben richtig Bock auf das Duell!“