Am 23. Spieltag unterlag der SC Preußen 06 e.V. Münster durch ein Gegentor in der Nachspielzeit dem SV Wehen Wiesbaden mit 0:1 (0:0). Nachdem die Mannschaft von Trainer Ralf Loose die Parie über weite Strecken im Griff hatte, den nötigen Zug im Spiel nach Vorne aber vermissen ließ, traf Robert Müller mit seinem Last-Minute-Treffer die Adlerträger bis tief ins Mark.
Im Vergleich zur ersten Partie des Jahres in Erfurt veränderte Loose seine Startaufstellung auf zwei Positionen. Der nach seiner fünften Gelben Karten wieder zur Verfügung stehende Dominik Schmidt lief in der Innenverteidigung neben Marco Pischorn auf, der sein Heimdebüt im Preußentrikot feierte. Im linken Mittelfeld ersetzte Mehmet Kara den nach Köln abgewanderten Gaetano Manno. Ansonsten vertraute der Trainer der Adlerträger der Elf, die in Erfurt zumindest über 45 Minuten überzeugte.
Klare Überlegenheit – keine Torchancen
Und an den ordentlichen Teil des letzten Spieltages knüpften die Preußen vor eigenem Publikum an. Von Beginn an hatte die Loose-Elf die Spielkontrolle inne und versuchte über viele Ballstafetten zum Erfolg zu kommen. Außer ein Paar kleinen Gelegenheiten fehlte den Münsteranern aber die letzte Konsequenz im Angriffsbereich. Demzufolge konnte der Gast aus Hessen die erste große Möglichkeit der Partie für sich verzeichnen. Nach einer halben Stunde tauchte SVWW-Angreifer Luca Schnellbacher frei vor Daniel Mausch auf, den er umkurvte. Seinen Schuss konnte der nach hinten geeilte Benjamin Siegert allerdings im letzten Moment klären.
Siegert stand auch kurze Zeit später im Mittelpunkt, als er nach einem Duell mit Nico Herzig im Strafraum zu Boden ging. Die Zuschauer forderten vehement den Elfmeterpfiff, der 22-jährige Unparteiische Florian Badstübner verweigerte jedoch die mögliche Sanktion gegen die Gastmannschaft – eine strittige Entscheidung.
Nach dem Seitenwechsel passierte in den ersten 15 Minuten wenig. Der Gast stellte sich tief auf und überließ den Preußen die Initiative. Kara bot sich nach feinem Doppelpass zwischen Jens Truckenbrod und Siegert die Chance zur Führung, der Deutsch-Türke setzte die Hereingabe des Preußen-Kapitäns aber neben das Gehäuse (60.). Kurze Zeit später reagierte Loose und brachte den wiedergenesenen Dennis Grote für Kara im linken Mittelfeld und Soufian Benyamina für Matthew Taylor im Angriffszentrum.
Später Schock
Der von Dynamo Dresden ausgeliehene Angreifer hatte in seinem ersten Spiel vor eigener Kulisse sofort die große Chance, sich in die Herzen der Zuschauer zu schießen. Nach feinem Zuspiel vom heute sehr auffälligen Siegert verarbeitete der 23-Jährige die Kugel technisch versiert, setzte den Abschluss aus halbrechter Position aber am linken Pfosten vorbei (76.). Nach Grote-Flanke rutschte Amaury Bischoff heran, traf aber nur das Außennetz (83.).
Als sich alle im Stadion mit einem Unentschieden arrangiert hatten, sorgte der Gast mit dem ersten Schuss während der zweiten Halbzeit auf das Tor von Daniel Masuch für den Lucky Punch. Robert Müller fasste sich aus gut und gerne 25 Metern ein Herz und versenkte die Kugel zum Entsetzen aller Preußen im rechten unteren Eck (90+1). Mit Wiederanpfiff beendete der Schiedsrichter die Partie, die Adlerträger hatten keine Möglichkeit mehr, um auf den späten Schock zu reagieren.
Nach der Niederlage rutschten die Preußen in der Tabelle auf den 14. Rang zurück. In der nächsten Woche gastieren die Adlerträger in Schleswig-Holstein und treffen im hohen Norden auf Holstein Kiel.
Zahlen zum Spiel:
Münster: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Hergesell – Truckenbrod, Bischoff – Siegert (77. Kühne), Piossek, Kara (67. Grote) – Taylor (67. Benyamina)
Wiesbaden: Kolke – Ahlschwede, Wiemann, Herzig, Grupp – Mann (72.Vidovic) , Haas – Jänicke (85. Zieba), Müller, Mintzel (88. Nandzik) – Schnellbacher
Tor: 0:1 Müller (90+1)
Gelbe Karten: – / Mann, Jänicke, Mintzel
Zuschauer: 6. 863
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

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