Es war emotional, es war spannend, es waren brutal intensive 90 Minuten am Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern, in denen der SC Preußen Münster am Ende der strahlende Sieger war. In einer umkämpften Partie gingen, nach einem guten Auftakt der Adlerträger, die Roten Teufel in Führung, zwei Freistöße von Martin Kobylanski brachten in der Schlussphase die Wende. Einen verwertete Fabian Menig mustergültig als Abstauber, den anderen zirkelte die Nummer 10 kurz vor Schluss selbst zum 2:1-Endstand ins Tor.
Für frischen Schwung wollte Cheftrainer Marco Antwerpen beim Auswärtsspiel sorgen und stellte seine Anfangself am 3. Spieltag dafür auf vier Positionen um. Im 3-5-2-System rückten Ole Kittner und Jannik Borgmann in die Dreierkette, darüber hinaus sollten Philipp Hoffmann und Tobias Warschewski in der Spitze für Wirbel sorgen.
Mutiger Auftakt
Im Fritz-Walter-Stadion starteten die Adlerträger mutig in die Partie und legten zu Beginn eine offensive Ausrichtung an den Tag. Dadurch sorgte Philipp Hoffmann gleich in den Anfangsminuten auf rechtsaußen für ordentlich Wirbel und bediente im Zentrum zweimal den umtriebigen Tobi Warschewski, der einen Kopfball aber auf das Tornetz setzte und dem in der zweiten Situation das Leder im Strafraum versprang. Eine gute Viertelstunde dauerte es, bis sich die Hausherren ebenfalls im Spiel anmeldeten und sich fortan mehr Anteile erarbeiteten. Hinten bekamen die Roten Teufel die teilweise zu harmlosen Angriffe des SCP besser in den Griff und nach vorne entwickelten sie nach und nach ihre Durchschlagskraft, ließen aber – glücklicherweise – in den entscheidenden Momenten die nötige Präzision vermissen.
Das Blatt wendete sich kurz nach dem Seitenwechsel, als Kevin Kraus die Gastgeber in Führung brachte. Zunächst landete ein Abpraller wieder vor seinen Füßen, Kraus hielt einfach nochmal drauf und an mehreren Spielern vorbei landete der Ball schließlich im Kasten – 0:1 (50.). Diesmal hatte Kaiserslautern das nötige Glück, denn auch Keeper Oliver Schnitzler hätte den Ball beinahe noch gehabt. Der Gegentreffer wirkte aber nicht als Weckruf, vielmehr ließen sich die Münsteraner in der Phase danach den Schneid abkaufen und schafften es fast gar nicht mehr, für Entlastung zu sorgen. Darauf reagierte Marco Antwerpen und brachte zunächst Rufat Dadashov und Tobias Rühle, wenig später folgte Martin Kobylanski.
Kobylanski-Standards entscheiden Partie
Rühle war es dann auch, der kurz nach seiner Einwechslung für Aufregung sorgte. Die Nummer elf ging im gegnerischen Sechzehner ins Dribbling und ließ Verteidiger Florian Dick ins Leere rutschen, der darauf den Ball mit der Hand stoppte. Eine strittige Szene, die Referee Robert Kempter weiterlaufen ließ. Damit meldeten sich die Preußen aber zurück im Spiel und schafften es wieder, Akzente nach vorne zu setzen. Wenig später war es wieder Tobias Rühle, der einen Freistoß an der Sechzehnerkante rausholte, den Martin Kobylanski brandgefährlich auf den Kasten des FCK hämmerte. Schlussmann Sievers bekam gerade noch eine Hand an den Ball, Fabian Menig war aber zur Stelle und drückte den Abpraller über die Linie – 1:1 (74.). Und nur zwei Minuten vor Schluss erlebten die etwa 400 mitgereisten Preußenfans ein Déjá-Vu, als erneut Kobylanski zum Freistoß antrat, das Leder aber diesmal direkt im Kasten der Lauterer versenkte und die Preußen damit kurz vor Schluss in Führung brachte und den 2:1-Endstand herstellte.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schnitzler – Scherder, Kittner, Borgmann – Menig, Braun (Kobylanski, 68.), Klingenburg, Rodrigues Pires, Heidemann – Hoffmann (Rühle, 61.), Warschewski (Dadashov, 61.)
FCK: Sievers – Dick, Kraus, Hainault (Özdemir, 72.), Sternberg – Hemlein, Fechner, Albaek, Zuck – Thiele, Biada (Spalvis, 46.)
Tore: 0:1 Kraus (50.), 1:1 Menig (74.), 2:1 Kobylanski (88.)
Gelbe Karten: Biada, Fechner, Spalvis, Sternberg / Borgmann, Rodrigues Pires, Heidemann, Schnitzler
Zuschauer: 22.881
Schiedsrichter: Robert Kempter