An dieses Auswärtsspiel beim Tus Erndtebrück wird sich Nick Selutin vermutlich noch länger erinnern. Beim Stand von 1:1 landete in der Nachspielzeit ein Abpraller vor seinen Füßen. Der 21-Jährige umkurvte einen Verteidiger, nahm sich aus über 20 Metern ein Herz und ließ einen Strahl ab, der von der Lattenunterkante unhaltbar ins Tor sprang – 2:1 (90.+1). „Ein Wahnsinnstor“, konnte es auch sein Trainer Kieran Schulze-Marmeling nicht anders ausdrücken. „Er trifft den sicherlich nicht zehn von zehn Mal so. Aber Nick ist ein Typ für die Crunchtime, er scheut sich da nicht vor Verantwortung“, sagte ein stolzer Coach weiter, der sich über den späten Auswärtssieg freuen durfte. „Mit dem Unentschieden wären wir schon unzufrieden gewesen, denn wir haben es super kontrolliert, den Ball gut laufen gelassen und sind auch verdient in Führung gegangen. Aber natürlich war es am Ende auch ein bisschen glücklich, wenn du das Tor so spät machst.“

Der Tag begann für die U23 dabei schon früh. Um 9:30 Uhr fuhr der Bus am Stadion ab und machte sich auf ins Siegerland, wo um 14 Uhr Anstoß war. Der TuS empfing die Jungadler dann mit einer tiefstehenden Fünferkette, die auf einem kleinen Platz alle Räume clever verengte. „Da brauchten wir viel Geduld, hatten die aber über weite Strecken“, war der U23-Coach zufrieden mit dem Auftritt und freute sich nach der Pause über den schön herausgespielten Führungstreffer von Marvin Kehl (65.): „So musst du es gegen so einen Gegner spielen. Danach hatten wir aber zehn wilde Minuten und kassieren den Ausgleich.“ Nach einer Preußen-Ecke schaltete Erndtebrück schnell um und traf – obwohl SCP-Keeper Veith Walde kurz zuvor noch einen Elfmeter pariert hatte – durch Fuad Dodic (77.) zum 1:1-Ausgleich. Das letzte Wort gehörte dann aber Nick Selutin, der spät, aber verdient die drei Punkte eintütete und die Heimfahrt, die abends um 21 Uhr endete, erträglicher machte.

U14 sammelt wichtige Zähler

Sichtlich erleichtert war U14-Trainer Alexander Fröhlich nach dem 3:1 (0:0) Sieg gegen Westfalia Herne. Durch die gewonnen drei Punkte verlassen die Jungadler den letzten Platz in der Westfalenliga und wahren sich somit weiterhin alle Chancen auf den Klassenerhalt. Das Trainerteam sieht in dem Sieg das Resultat einer starken Trainingswoche. „Die Jungs haben viel von dem umgesetzt, was wir eingefordert haben“, lobt Fröhlich die notwenige Ruhe am Ball. In der Tat dominierten die YOUNGSTARS die Partie von Beginn an, ließen jedoch in der ersten Halbzeit gleich mehrere Hochkaräter aus. Kurz nach der Pause jedoch der große Schreck: Nachdem ein langer Ball von Herne nicht sauber verteidigt wurde, stand plötzlich der Stürmer der Westfalia frei vor dem Preußen-Gehäuse. Zum Glück für die Adlerträger wurde diese Chance nicht genutzt. In der 44. Spielminute stand dann erneut ein Herne-Spieler frei vor dem Tor. Und diesmal klingelte es. Ein aus der eigenen Hälfte hoch gespielter Freistoß wurde zunächst per Kopf verlängert und anschließend aus ungedeckter Position ins Tor untergebracht. „Da waren wir unaufmerksam und dürfen nicht abschalten“, bemängelt Fröhlich.

Anschließend machte sich die Geduld der Jungadler bezahlbar. Nach schönem Diagonalpass von Lennard Averbeck fasst sich Rivan Osso ein Herz und schlenzte aus 20 Metern Distanz der Ball ins obere rechte Eck. Ein Traumtor zum Ausgleich in der 57. Spielminute. Die Youngstars nahmen den Schwung nun mit und drehten nur vier Minuten später die Partie komplett. Eine Flanke von Osso vollstreckte der gerade erst eingewechselte Soufien Selmie aus kurzer Distanz per Kopf zum 2:1. Weitere vier Minuten später sorgte der stark aufspielende Rivan Osso mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel für die Vorentscheidung. Da man in der Schlussphase nichts mehr anbrennen ließen, stand nach 70 Minuten der zweite Sieg der Saison auf dem Preußenkonto. Dabei soll es nicht bleiben. Das Trainerteam um Alexander Fröhlich und Dominik Adler geht es weiter auf Punktejagd in der Westfalenliga. Hier hatte die U14 gegen überwiegend rein aus Altjahrgängen bestehende Teams trotz überzeugender Leistungen das Nachsehen. Auch der kommende Gegner – FC Iserlohn – zeichnet sich durch eine starke Physis aus. Fröhlich sieht seine Truppe nach dem wichtigen Erfolg jedoch bereit für den Tabellenvierten.

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