An der Hammer Straße wurde am Wochenende Geschichte geschrieben. Nach 33 Jahren kehrt der SC Preußen Münster in die 2. Bundesliga zurück und schafft den Durchmarsch aus der Regionalliga. Mit dem Ende dieser herausragenden Saison endet auch die Zeit von sechs Aufstiegshelden, die alle beide Aufstiege miterlebt haben. Weil am Samstag vor dem letzten Heimspiel der Ausgang noch offen war, wurde an dieser Stelle auf eine Verabschiedung verzichtet. Die wurde am Sonntag auf dem Prinzipalmarkt gemeinsam mit tausenden Preußenfans nachgeholt. Es war ein würdiger Rahmen für die Jungs, die Teil der Erfolgsgeschichte waren und immer sein werden. Allen voran natürlich Vereinslegende Max Schulze Niehues, der bekanntermaßen seine Karriere beendet. Passend zu dieser einzigartigen Karriere waren auch seine letzten 90 Minuten mit einem gehaltenen Elfmeter und dem größten Erfolg seiner Laufbahn.
Speziell waren die letzten 90 Minuten auch für Alexander Hahn – weil er sie gelbgesperrt nur auf der Tribüne verfolgen konnte. Er hatte sich in Verl in den Dienst der Mannschaft gestellt und sich die Karte abgeholt, als es notwendig war. Und obwohl Hahn wusste, dass seine Zeit an der Hammer Straße bei einem Sieg endet, war es sein größter Wunsch. Ein Teamplayer aus dem Lehrbuch, der mit seinem Heiratsantrag im Rahmen seiner Verabschiedung für einen besonderen Moment gesorgt hat. Ebenso wie Hahn kam auch Shaibou Oubeyapwa vor zwei Jahren nach Münster, um die Drittliga-Rückkehr möglich zu machen. Ergebnis bekannt. Auf und neben dem Platz war der 31-Jährige dabei die ganze Zeit ein Vollprofi und ein Vorbild zu gleich. Ob er gespielt hat oder nicht, er war immer zur Stelle fürs Team.
Gleiches gilt für Dennis Grote, der ein Eckpfeiler beim Aufstieg in die 3. Liga war. Mit seiner Erfahrung und seiner Klasse ging der Routinier voran und führte so seinen Heimatverein zurück in den Profifußball. Ein Kreuzbandriss setzte ihn dann in der Hinrunde außer Gefecht, als Musterprofi erholte er sich aber in gefühlter Rekordzeit. Was ihn auszeichnet? Selbst als er verletzt war, war Grote bei jedem (!) Auswärtsspiel mit dabei. Er reiste privat nach Dresden, Regensburg oder Freiburg, um beim Team zu sein. Es sind Charaktere wie er, die die Mannschaft in diesem Jahr geprägt und so erfolgreich gemacht haben, auch wenn sie nicht so viel Spielzeit hatten. Dazu wurden am Sonntag auch die beiden Adlerträger Roman Schabbing, der als Dritter Torwart vor allem in der U23 zum Einsatz kam, und Darius Ghindovean verabschiedet, der insgesamt zweieinhalb den Adler auf der Brust trug. Der 22-Jährige absolvierte in der Zeit 44 Einsätze für die Preußen und steuerte dabei 20 Scorer bei. Der SC Preußen wünscht allen für die Zukunft nur das Beste. Als Doppel-Aufsteiger werdet ihr immer einen besonderen Platz einnehmen.