Bereits im Sommer startete der SC Preußen 06 e.V. Münster mit einem verheißungsvollen und packenden Programm in die neue Drittliga-Saison. Gleich am ersten Spieltag empfingen die Adlerträger den VfL Osnabrück zum Derby an der Hammer Straße. Sechs Monate später wendet sich das Blatt jetzt: Nach vier Wochen intensiver Wintervorbereitung steht am Samstagnachmittag (14 Uhr) das traditionsreiche Kräftemessen mit dem Rivalen an der Bremer Brücke an. „Die Spieler sind sich der besonderen Rivalität bewusst“, weiß auch Cheftrainer Benno Möhlmann vor seinem ersten Derby zwischen Schwarz-Weiß-Grün und Lila-Weiß um die Bedeutung der Begegnung: „Wir wollen das Spiel für uns und für die Fans unbedingt erfolgreich gestalten!“
Ein (Rück-)Blick auf die Vorbereitung
Aber wie verlief die Vorbereitung auf das Derby? Während die Rahmenbedingungen im Trainingslager in San Pedro del Pinatar ideal waren, musste Übungsleiter Möhlmann in den Einheiten unter spanischer Sonne meist auf mehrere angeschlagene Spieler verzichten und konnte nur selten alle Akteure auf dem Platz begrüßen. Zurück in Deutschland sorgten dann die Witterungsbedingungen für „nicht optimale“ (Möhlmann) Umstände. „Wir konnten aber immer wieder auf den Kunstrasenplatz ausweichen und sind einigermaßen klargekommen“, betrachtet der Fußballlehrer die Situation pragmatisch und machte mit seiner Mannschaft das Bestmögliche daraus.
Die Problematik mit den Ausfällen zieht sich jedoch bis zum Kräftemessen am Samstag: Sandrino Braun (Außenbandanriss und Kapselriss) verletzte sich unter der Woche und wird definitiv für die Partie ausfallen. Darüber hinaus muss Benno Möhlmann zu „99 Prozent“ auf die Dienste von Benjamin Schwarz verzichten, der weiterhin an Knieproblemen leidet und „sich einfach nicht sicher genug fühlt, um uns zu helfen.“ Außerdem werden Denis Mangafic und Bennet Eickhoff verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass Sebastian Mai seine Oberschenkelprobleme vollständig auskuriert hat und Kapitän Adriano Grimaldi nach seiner langen Leidenszeit wahrscheinlich wieder im Kader stehen wird.
„Wir müssen gieriger sein“
Den VfL Osnabrück erwartet der Preußentrainer vor heimischem Publikum am Samstag offensiv ausgerichtet: „Sie sind sicherlich mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet und werden das mit den eigenen Fans im Rücken von Anfang an zeigen wollen.“ Dabei wird VfL-Coach Joe Enochs wohl seinem 4-4-2-System treu bleiben. Von seinen Schützlingen erhofft sich Möhlmann vor allem eine gierigere und konzentriertere Einstellung im Spiel: „Wir haben immer Phasen in unseren Partien, in denen wir gut mitspielen. Genau dann müssen wir aber gieriger und konzentrierter in der Vorwärtsbewegung sein, sonst stehen wir am Ende trotzdem mit leeren Händen da.“
Und um noch mehr Zielstrebig- und Kaltschnäuzigkeit in den eigenen Reihen zu haben, wechselten Christian Müller und Mirkan Aydin in der Winterpause in die Domstadt. „Die Beiden sind erfahrene Spieler und würden es schaffen, ihre Leistung zu bringen, wenn es darauf ankommt“, wollte der 62-Jährige auf der Pressekonferenz aber noch nicht verraten, ob einer oder vielleicht beide am Samstag in der Startaufstellung stehen werden. Aber egal, ob auf der Bank oder auf dem Platz, das Ziel ist eindeutig: Gemeinsam mit den 1.200 Preußenfans an der Bremer Brücke den Derbysieg einfahren!