Der Sommer hat Einzug gehalten im Münsterland, zumindest was die Temperaturen angeht. Sonne satt, das Thermometer kratzt an der 30-Grad-Marke, ein laues Lüftchen weht über den Trainingsplatz. Hinter dem nervenaufreibenden Abstiegskampf steht ein Haken, eine lockere Stimmung umgibt den Adlerclub. Dass das nicht zwangsläufig in Larifari-Fußball münden muss, hat der 4:2-Auswärtssieg bei Fortuna Köln vor einer Woche eindrucksvoll untermauert. Eine Art Charaktertest – wenn man so will – den die Mannschaft gemeistert hat. Wiederholung erwünscht. Gerne am Sonntagnachmittag (14:00 Uhr) gegen den Halleschen FC.
Und warum auch nicht, wo es sich doch ohne Druck mitunter befreit und locker aufspielen lässt. „Im Training machen wir schon ein paar Zugeständnisse, weil die ganz große Anspannung wegfällt“, verrät Trainer Marco Antwerpen, um direkt nachzuschieben: „Trotzdem ziehen die Jungs in dieser Woche sehr gut mit. Man merkt einfach, dass sie noch richtig Lust haben Fußball zu spielen.“ Und auch wenn Tabellenplätze am Ende nicht entscheidend sind, betonte Antwerpen immer wieder, dass er gerne noch ein paar Pünktchen einfahren möchte.
Nicht mithelfen kann dabei Fabian Menig, der seine Gelbsperre absitzen muss, die er sich nach, nett ausgedrückt, Bodenkontakt ohne Gegnereinwirkung eingehandelt hatte. Eine Schwalbe macht halt noch keinen Sommer. Fehlen werden außerdem Michele Rizzi (Adduktorenverletzung) und Danilo Wiebe (Kreuzbandriss). Sebastian Mai ist nach langwieriger Gesäßmuskelentzündung wieder im individuellen Training, muss aber langsam an die Belastung herangeführt werden. Tobias Warschewski und Lucas Cueto sind für einen Einsatz bei der U23 eingeplant, ebenso wie Jannik Borgmann. Der meldete sich nämlich nach seinem Drittligaeinsatz in Köln freiwillig, um am Tag darauf weitere 60 Minuten für die zweite Mannschaft zu absolvieren. Denn nur zu gerne möchte er mit seinem Team weiter am Oberligaaufstieg arbeiten.
„Es gibt wenig Grund, etwas zu ändern“, hielt sich Marco Antwerpen beim Thema Aufstellung betont bedeckt. Dass auf der Menig-Position Handlungsbedarf besteht, liegt dabei auf der Hand. „Lennart wäre eine Lösung, weil er das schon gespielt hat und gut umgesetzt hat. Es ist aber auch denkbar, mal etwas ganz neues auszuprobieren“, so Antwerpen. Und der Gegner? „Halle hat eine gute Mannschaft und spielt ähnlich wie wir eine gute Rückserie. Es ist eine Mannschaft, die tendenziell schon gerne mitspielt, aber wir wissen natürlich noch nicht, was die hier vorhaben“, schaut Antwerpen ohnehin eher auf die eigenen Stärken und darauf, das eigene Spiel, insbesondere vor heimischem Publikum, durchzubringen.