Viel war im Vorfeld zu hören und zu lesen vom „Angstgegner“, der am 9. Spieltag im Preußenstadion vorbeischauen sollte. Die Preußen ließen das nicht an sich ran und das spürte man auch im Spiel von der ersten Sekunde an. Mit großer Überzeugung traten die Hausherren auf und fuhren im direkten Duell gegen den Tabellenzweiten aus Rödinghausen vor 7.681 Zuschauern einen verdienten 1:0-Sieg ein. Damit bleiben die ungeschlagenen Adlerträger mit 22 Punkten aus acht Spielen das Maß der Dinge in der Regionalliga West. Saisonübergreifen war es das 21.(!) Spiel in Folge, in dem der Sportclub erfolgreich punktete.

Trainer Sascha Hildmann musste seine Startelf auch gegen die Ostwestfalen umstellen, weil Henok Teklab (Knieprobleme) weiterhin fehlte und sich Andrew Wooten gegen Lippstadt eine Muskelverletzung zuzog. Für Teklab spielte erneut Torben Deters, Gerrit Wegkamp, der in der Vorwoche nach seiner Einwechslung doppelt vollstreckte, besetzte die zentrale Angriffsposition. Ansonsten blieb es bei der Erfolgself der letzten Wochen im 4-3-3.

Gute Chancen – wenig Ausbeute

Beide Mannschaften starteten engagiert, schenkten sich in den Zweikämpfen nichts. Dennoch blieb die Partie über die volle Distanz fair – auch zum Ende hin, als sich eine echte Abwehrschlacht entwickelte. Auch die Spielanlage der Kontrahenten, mit frühem Anlaufen auf den Ballführenden, ähnelte sich teilweise. Vor allem die Adlerträger kamen von Beginn an zu einigen nennenswerten Offensivaktionen, die aber noch nicht sauber genug ausgespielt wurden. Wegkamp brachte mehrfach aus sehr guter Position zu wenig Druck hinter das Leder, ebenso wie Nicolai Remberg bei einem Kopfball. Nach einer guten halben Stunde kam erneut Wegkamp aus kurzer Distanz zum Abschluss, zielte aber deutlich über den Kasten. Kurz vor dem Pausenpfiff (44.) köpfte Verteidiger Alex Hahn nur auf das Tornetz.

Deters bringt das Preußenstadion zum Beben

Und nach der Pause? Extase im Preußenstadion. Direkt nach Wiederanpfiff landete der Ball bei Thorben Deters, der im Sechzehner zwei Gegenspieler und den gegnerischen Torwart austanzte, die Nerven behielt und schließlich aus spitzem Winkel vollendete – 1:0. Und es blieb dabei: Die Münsteraner wollten vorne mehr und verteidigten hinten ohne Fehl und Tadel. Natürlich investierte auch der SV Rödinghausen nach dem Rückstand mehr, blieb in seinen Abschlüssen aber ebenso harmlos wie die Preußen im ersten Durchgang. Zwei starke Regengüsse, einer vor der Pause und einer zum Ende des Spiels, bescherten dem begeisterten Publikum dann noch eine Wasserschlacht auf seifigem Boden, die irgendwie zu diesem Spiel und zu seiner Vorgeschichte passte. Besonders beeindruckend aus Preußensicht: Erneut stand die Null – und dass gegen einen so starken Gegner. SCP-Schlussmann Max Schulze Niehues musste im Spielverlauf nur einmal in der achten Minute ernsthaft eingreifen.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder. Hahn, Lorenz – Remberg, Grote (Kok, 90.), Bouchama (Bindemann, 68.) – Oubeyapwa (Koulis, 90.), Wegkamp, Deters (Ghindovean, 76.)

Tore: 1:0 Deters (46.)

Gelbe Karten: Remberg, Schulze Niehues

Schiedsrichter: Thibaut Scheer

Zuschauer: 7.681

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