In der englischen Woche nimmt der SC Preußen Münster einen Punkt aus Ingolstadt zurück mit in die Domstadt. Unter Flutlicht im Audi-Sportpark erwischten die Adlerträger dabei einen Traumstart, verpassten es aber, mit den nächsten Chancen nachzulassen und luden dazu die Hausherren mit einem Fehler zum Ausgleich ein. Nach dem Derbysieg und dem Punktgewinn bei den Schanzern geht es für den Sportclub am Sonntag mit dem Heimspiel gegen RW Essen weiter.

Zurück zur Dreierkette oder nach dem Derbysieg beim Erfolgsmodell bleiben? Trainer Sascha Hildmann entschied sich auch in Ingolstadt für die Viererkette, tauschte aber auf zwei Positionen. Rico Preißinger rückte an seiner alten Wirkungsstätte für den verletzten Sebastian Mrowca in die Mittelfeldzentrale, dazu durfte Yassine Bouchama für Marc Lorenz auf dem linken Flügel beginnen.

Ingolstadt kontert starken Beginn

Der Beginn am Mittwochabend war eigentlich perfekt. Die Adlerträger starteten mit viel Spielfreude in die Partie und belohnten sich nach vier Minuten. Von hinten heraus spielten sie sich durch die Reihen der Ingolstädter, bis Preißinger Joel Grodowski in die Tiefe schickte. Der zog vom Flügel in den Strafraum, ließ drei Gegenspieler aussteigen und schob überlegt zur 1:0-Führung ein (4.). Das war richtig stark. Und die Preußen marschierten weiter. Nur Sekunden später setzte Sturmpartner Malik Batmaz sich im Eins-gegen-eins durch und wollte Grodowski bedienen, der Querpass wurde aber etwas zu lang (5.). Da war mehr möglich. Genauso, als Grodowski und Dani Kyerewaa nach zehn Minuten im Strafraum auftauchten, aber keinen sauberen Abschluss fanden. Ingolstadt hatte in der Anfangsphase auf jeden Fall große Schwierigkeiten mit dem Tempofußball der Preußen. Und trotzdem stand es plötzlich 1:1. Ein Rückpass von Bouchama landete direkt in den Füßen von FCI-Stürmer Pascal Testroet, der frei vor Max Schulze Niehues stand und ihm das Leder durch die Beine schob (11.).

Die Uhren waren damit – völlig unverdient – schnell wieder auf Null gestellt. Mit dem Ausgleich im Rücken waren die Hausherren jetzt im Spiel und wurden, je länger die erste Hälfte dauerte, auch das bessere Team. Hätte Max Schulze Niehues nicht einen Abschluss aus dem Gewühl heraus auf der Linie pariert, wären die Schanzer sogar in Führung gegangen (32.). Die wäre, nach dem überragenden Beginn der Münsteraner, kurz vor der Pause nicht mal mehr unverdient gewesen, denn spätestens nach den ersten 20 bis 25 Minuten hatten die Ingolstädter die Partie komplett unter Kontrolle. Später rettete Scherder noch kurz vor der Linie, dazu einmal die Latte. Und trotzdem waren es die Adlerträger, die selbst beinahe nochmal für die Überraschung sorgten, Kyerewaa verzog in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs aber knapp. Es blieb also zur Pause beim 1:1.

Ruhigere zweite Halbzeit

In Halbzeit zwei beruhigte sich das Geschehen erstmal. Gerade aus Preußensicht war das nach den wilden Minuten vor der Pause gut, um zurück ins Spiel zu finden. Die hohe Taktzahl an Chancen nahm dadurch natürlich ab, mit etwas mehr Glück wäre nach einer Stunde aber was möglich gewesen, als der Ball im Strafraum des FCI hin und her flipperte, am Ende aber übers Tor flog. Das sollte aus Preußensicht aber auch die beste Chance bleiben, die große Gefahr ging nicht mehr aus. Umso wichtiger war es, dass die Adlerträger im Gegenzug die beste Offensive der Liga unter Kontrolle hielten und sich den Punkt im Audi-Sportpark so verdienten.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Böckle – Kyerewaa (Oubeyapwa, 61.), Preißinger, Bazzoli, Bouchama (Lorenz, 61.) – Grodowski, Batmaz (Wegkamp, 71.)

Ingolstadt: Funk – Costly (Beleme, 86.), Malone, Lorenz, Seiffert – Fröde – Deichmann, Keidel (Kayo, 86.), Kopacz (Dittgen, 64.) – Testroet (Kanuric, 64.), Mause (Kügel, 71.)

Tore: 1:0 Grodowski (4.), 1:1 Testroet (11.)

Gelbe Karten: –

Zuschauer: 2.878

Schiedsrichter: Felix Prigan

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