Am Freitagmittag, wenige Stunden vor dem traditionsreichen Drittligaduell gegen den 1. FC Kaiserslautern, wurden in der Haupttribüne zukunftsweisende Unterschriften geleistet. Vertreter der Stadt Münster und des SC Preußen unterzeichneten die Absichtserklärung (Letter of Intent) zur Modernisierung des Stadions an der Hammer Straße und zur Errichtung eines Nachwuchsleistungszentrums für den Preußen-Nachwuchs. Für die Stadtverwaltung unterzeichneten Oberbürgermeister Markus Lewe sowie Stadtkämmerer Alfons Reinkemeier, für den Adlerclubs Vereinspräsident Christoph Strässer, der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Westermann sowie die beiden Geschäftsführer der KGaA Bernhard Niewöhner und Malte Metzelder.

„Ich bin davon überzeugt, dass dieses Projekt eine große Chance für den Verein ist. Aber nicht nur für den Verein, seine Fans und die Mitglieder, sondern auch für die Stadt Münster. Preußen und Münster gehören zusammen und daran müssen wir jetzt mit aller Überzeugung und Kraft arbeiten. Auch wenn die Absichtserklärung naturgemäß keine Rechtverbindlichkeit hat, haben wir eine politische Grundlage für diesen Beschluss. Das ist der Schritt, den wir gebraucht haben, um nun gemeinsam zu beginnen“, möchte Christoph Strässer noch nicht von einem historischen sehr wohl aber von einem zukunftsweisenden Schritt sprechen.

„Die Ratsbeschlüsse, die dem LOI zugrunde liegen, sind verbindlich, nämlich, dass 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden für den Umbau des Stadions an der Hammer Straße und ein Nachwuchsleistungszentrum. Und es ist Baurecht geschaffen worden, sodass wir tatsächlich auch anfangen. Die Partner, also die Stadt Münster und der Vereine, verpflichten sich über den LOI, das Projekt nun so schnell wie möglich voranzubringen und das umzusetzen, worauf viele Fans schon seit vielen Jahren oder Jahrzehnten warten: Ein modernes Stadion, das den Ansprüchen dieses wunderbaren Traditionsvereins gerecht wird“, möchte sich Oberbürgermeister Markus Lewe zwar nicht auf einen Zeithorizont festlegen, betont aber, dass das Projekt nun „unverzüglich und ohne schuldhaftes Verzögern“ umgesetzt werden soll.

„Wenn man sieht, wie viel Zeit wir in den letzten Monaten und Jahren in das Stadion und in die Infrastruktur investiert haben, ist das ein ganz wichtiger Schritt für die weitere Zukunft des SC Preußen Münster. Es ist eine klare und positive Botschaft, dass es für den Verein nun an dieser Stelle weitergeht“, ergänz Malte Metzelder, Geschäftsführer Sport.

Der Letter of Intent im Wortlaut

Sportpark Berg Fidel – STADION UND NACHWUCHSLEISTUNGSZENTRUM AN DER HAMMER STRASSE

Das Stadion an der Hammer Straße hat für den SC Preußen Münster, die Stadt sowie ihre Bevölkerung eine lange Tradition. Mit der 1925 errichteten Heimspielstätte sind nicht nur die wechselvolle Vereinsgeschichte ebenso untrennbar verbunden, sondern auch die emotionalen Stadionerinnerungen zahlloser Preußen-Fans. Um auch künftig dem SC Preußen Münster als Spielstätte zu dienen, beabsichtigen die Stadt und der SC Preußen Münster, das in die Jahre gekommene Stadion sowie das Vereins- und Trainingsgelände zu sanieren. Gemeinsam wollen die Stadt und der SC Preußen Münster das Stadion zu einer modernen und den aktuellen Anforderungen gerecht werdenden Spielstätte für hochklassigen Fußball weiterentwickeln und um ein dringend benötigtes Nachwuchsleistungszentrum ergänzen.

Grundlage für die Sanierung des Stadion ist der Bebauungsplan Nr. 568 Sportpark Berg Fi del, den der Rat am 04.07.2018 beschlossen hat. Durch ihn sind die planerischen Voraussetzungen für den Stadionausbau bereits geschaffen worden, sodass mit der Umsetzungsplanung und Realisierung ohne zeitliche Verzögerung begonnen werden kann. Für das Jahr 2019 stellt der Rat der Stadt Münster 300.000€ für die weitere Planung sowie insgesamt 40 Mio. Euro Investitionskosten (2019 und 2020 jeweils 10 Mio. €, in den weiteren Jahren bis zu 20 Mio. Euro zusätzlich) zur Verfügung.

Mit der Modernisierung des Stadions an der Hammer Straße schaffen der SC Preußen Münster und die Stadt Münster gemeinsam die Grundlage für künftige einmalige Stadionerlebnisse und eine Perspektive für den SC Preußen Münster, auch zukünftig in Münsters Zentrum attraktiven Fußball spielen zu können. Damit wird auch die Standortoption Nieberdingstraße der Stadt Münster zur Entwicklung freigegeben.

Prozess

Zur Umsetzung des o.g. Ziels sind folgende noch zu detaillierenden und konkretisierenden Arbeitsschritte erforderlich:

– Entwicklung von Modellen zur entgeltlichen Überlassung der zu errichtenden baulichen Anlagen unter Beachtung der EU-Beihilfekonformität und Abschlüsse von vertraglichen Vereinbarungen hierzu

– Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für das Stadion (inkl. Masterplanung und Business-Case-Entwicklung)

– Erarbeitung eines Realisierungskonzeptes zur Umsetzung des Strukturkonzeptes Sportpark Berg Fidel mit Maßnahmen- und Zeitplanung

– Zügige Ableitung einer ggf. stufenweise realisierbaren Ausbauplanung zur Umsetzung des Strukturkonzeptes Sportpark Berg Fidel

– Akquise von Fördermitteln und Investoren

Organisation

Unter Federführung durch die Stadt Münster wird folgende Organisationsstruktur etabliert:

– Die strategische Steuerung des Projektes wird unter der Leitung des Oberbürgermeisters durch eine regelmäßig tagende Vorstandskonferenz vorgenommen, die aus dem Vertretern des SCP sowie den fachlich beteiligten Beigeordneten der Stadt Münster besteht.

– Die Stadt Münster wird eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe einsetzen, die die Steuerung und Bearbeitung der Inhalte und Themen aus den jeweiligen Fachämtern verantwortet.

– Ein operatives Projektteam, das aus der o.g. verwaltungsinterne Arbeitsgruppe und den Vertretern des SCP aus dem operativen Bereich besteht, wird alle Themen und Inhalte koordinieren und abstimmen.

Mit der Unterzeichnung dieses Letter of Intent unterstreichen die Unterzeichnenden die Bedeutung der Realisierung eines Stadions für 20.000 Zuschauer und eines Nachwuchsleistungszentrums und legen das Fundament für eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt.

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