Der SC Preußen Münster verliert sein Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag bei Rot-Weiß Oberhausen mit 2:3. Die (mit-)entscheidende Szene des Spiels spielte sich dabei in Durchgang eins ab, als Alexander Hahn die Rote Karte sah und die Adlerträger die verbleibende Stunde in Unterzahl spielen mussten. Zuvor war es eine ausgeglichene Partie, in der die Preußen mehr Ballbesitz verbuchen konnten und erst kurz vorher den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielt hatten. In Überzahl setzte RWO dann die richtigen Nadelstiche und entschied die Partie für sich.

„Wir haben uns auch etwas überlegt“, verriet Trainer Sascha Hildmann einen Tag vor der Partie. In Oberhausen waren es dann in erster Linie taktische Veränderungen: Die Mannschaft agierte in einer Art 4-4-2, in dem Nicolai Remberg und Dennis Grote eine Art Doppelsechs bildeten, Andrew Wooten und Shaibou Oubeyapwa das Pendant im Sturm. Thorben Deters rechts und Yassine Bouchama links bearbeiteten die Halbräume. Dazu gab es zwischen den Pfosten noch einen Wechsel: Stammkraft Max Schulze Niehues fehlte krankheitsbedingt, daher kam Tom Müller zu seinem Liga-Debüt.

Ausgeglichener Start

Das Auswärtsspiel begann für die Adlerträger noch ordentlich und mit eigenem Ballbesitz, es fehlten offensiv aber die gefährlichen Ansätze. Nach weniger als einer Viertelstunde war es aber erstmal eine Schrecksekunde, als Dennis Grote im Spielaufbau Kelvin Lunga den Ball in die Füße spielte. Die Adlerträger wollten sich in der Sekunde eigentlich aus dem gegnerischen Pressing lösen, so stand der RWO-Angreifer aber alleine vor dem Tor – scheiterte aber an der Latte. Zwei Minuten später machte es Top-Torschütze Sven Kreyer dann besser, als die Adlerträger ihm und seinem Flankengeber Anton Heinz zu viel Platz ließen. Von rechts segelte das Leder in den Strafraum, am Fünfmetereck köpfte Kreyer ins lange Eck – 0:1 (16.). Das war keine gute Phase der Preußen, aus der sie sich aber rauskämpften. Das erste offensive Ausrufezeichen setzte nach etwas mehr als 20 Minuten Shaibou Oubeyapwa, sein Kopfball flog aber über den Kasten. Der Ausgleich sollte aber fallen. Bei einer Ecke stieg Simon Scherder hoch, erwischte den Ball aber nicht sauber. Das war jedoch zweitrangig, denn er köpfte RWO-Innenverteidiger Michael Wentzel an, der zum 1:1-Ausgleich ins eigene Tor traf (26.).

Oberhausen nutzt die Überzahl

Der größte Aufreger stand aber noch bevor. Nach 34 Minuten wurde Sven Kreyer in ein Laufduell mit Simon Scherder und Alexander Hahn geschickt. Zwischen den beiden versuchte der Angreifer an den Ball zu kommen, woraufhin er zu Fall kommt – Schiedsrichter Johannes Liedtke sah dabei ein Foulspiel. Eine schwer nachzuvollziehende Entscheidung. Als der Referee dann noch die rote Karte für Alexander Hahn zückte, der in dem Zweikampf fast nicht stattfand, war die Aufregung groß. Das änderte aber nichts an den Tatsachen. Immerhin den Strafstoß verschoss Sven Kreyer an den Pfosten, den Nachschuss hämmerte Nils Winter an die Latte. Das waren wilde Minuten, es ging aber mit dem 1:1 in die Pause. Der Start in die zweiten 45 Minuten hätte dann nicht schlechter laufen können. Es waren noch keine 90 Sekunden von der Uhr, da ertönte die RWO-Torhymne zum zweiten Mal am Nachmittag. Ein langer Schlag von Keeper Daniel Davari eröffnete die Szene, die die Preußen nicht sauber klärten. Als Anton Heinz dann Kelvin Lunga mit einem schönen Pass hinter die Kette bediente, war auch Schlussmann Tom Müller chancenlos – 1:2 (46.).

Oberhausen war damit natürlich im Aufwind und legte später auch das 3:1 nach, Heinz stand aber im Abseits, als er traf. So blieb es beim 2:1, wodurch die Hoffnung der Adlerträger weiterlebte. Sie versuchten in Unterzahl auch alles, liefen immer wieder an und wollten vor allem über Standards nochmal gefährlich werden. Chancen entstanden dadurch aber keine. Als nach 76 Minuten Jerome Propheter dann bei einer Ecke im zweiten Versuch zum 1:3 aus Preußensicht traf, war die Partie entschieden. Es fehlten in Unterzahl einfach die Ideen und die Mittel, um gegen die stabile Oberhausener-Hintermannschaft ein Durchkommen zu finden. Daran änderte – leider – auch der späte Anschlusstreffer von Henok Teklab nichts mehr, der die x-te Lorenz-Flanke mit links stark direkt zum 2:3 verwandelte (89.). Nach vier Minuten Nachspielzeit war schließlich Schluss an diesem gebrauchten Nachmittag.

Die Daten zum Spiel

SCP: Müller – Langlitz, Scherder, Hahn, Lorenz – Deters (Teklab, 63.), Remberg, Grote (Kok, 63.), Bouchama (Koulis, 36.) – Oubeyapwa (Wegkamp, 73.), Wooten

Oberhausen: Davari – Winter, Wentzel, Klaß, Fassnacht – Heinz (Propheter, 73.), Öztürk, März, Lunga (Rexha, 61.) – Kreyer (Skolik, 78.), Mickels (Boche, 87.)

Tore: 0:1 Kreyer (16.), 1:1 Wentzel (ET, 26.), 1:2 Lunga (46.), 1:3 Propheter (76.), 2:3 Teklab (89.)

Gelbe Karten: Fassnacht, Lunga, Skolik / Lorenz, Remberg

Rote Karte: Hahn (34.)

Schiedsrichter: Johannes Liedtke

 

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