Am Samstagnachmittag (14 Uhr) wird der SC Preußen in der laufenden Drittliga-Saison bereits den siebten Anlauf starten, um in der Ferne endlich die ersten, langersehnten Auswärtspunkte einzufahren. Nach den bisherigen sechs Versuchen standen die Adlerträger schlussendlich immer mit leeren Händen da und mussten die Heimreise stets ohne etwas Zählbares im Gepäck antreten. Wenn die Münsteraner morgen im Südstadion auf Fortuna Köln treffen, wollen sie unter diese Negativ-Serie unbedingt den Schlussstrich ziehen und die Rote Laterne der Runde – mit ein bisschen Glück – an die Konkurrenz weitergeben.
Um diese Herausforderung in der 156 Kilometer entfernten Domstadt am Rhein zu bestehen, müssen die Schützlinge von Fußballlehrer Benno Möhlmann aber auf dem Platz einen anderen Charakter zeigen, wie der Preußentrainer vor dem Kräftemessen selbst betont: „Wir können uns ergebnistechnisch nur verbessern, das muss in die Köpfe der Jungs. Aber dafür müssen wir selbstbewusst auftreten und gleich eine andere Körpersprache an den Tag legen. Wir dürfen uns den Schneid nicht gleich abkaufen lassen.“ Mit den Südstädtern wartet der Tabellenachte auf die Preußen, der Zuhause bisher auf eine ausgeglichene Bilanz schauen kann. Mit drei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen sind die Kölner keine Heimmacht, aber die Adlerträger müssen erst einmal ihre Auswärtsschwäche ausblenden: „Sechs Niederlagen bekommt man nicht einfach aus dem Kopf, aber wir müssen sie hinten anstellen“, wollen Möhlmanns Schützlinge dafür sorgen, dass die schlechten Erinnerungen am Rhein nicht wieder aufkommen.
„Wir haben mehr Mumm gezeigt“
Seinen anfänglichen Optimismus hat Benno Möhlmann nach drei Wochen an der Hammer Straße und zwei sieglosen Spielen auch keineswegs verloren, seine Mannschaft erfährt weiterhin das volle Vertrauen: „Die Trainingsarbeit mit dem Team hat mir gezeigt, dass wir in den nächsten Spielen mehr punkten werden. Wir müssen es einfach schaffen, unsere Leistungen in Zähler umzumünzen.“ Die Hausherren erwartet der Fußballlehrer „als geordnete Truppe, die in der Abwehr kompakt stehen wird und vorne immer wieder auf ihre individuelle Qualität vertraut.“ Wenn die Adlerträger aber an die zweite Halbzeit aus dem Kiel-Spiel anknüpfen, glaubt der Preußencoach an das ersehnte Erfolgserlebnis: „Wir haben mehr Mumm gezeigt und uns mehr zugetraut“, will der 62-Jährige auf dieser Basis in seinem zweiten Anlauf erstmals auswärts punkten.
Die personelle Situation hat sich für den Fußballlehrer im Vergleich zur letzten Woche kaum verändert: Sowohl Adriano Grimaldi als auch Sandrino Braun konnten noch nicht in das Mannschaftstraining einsteigen und werden am Rhein keine Option sein. Startelf-Debütant Tobias Warschewski wird, nachdem der YOUNGSTAR im Training einen Pferdekuss erlitt, wohl mit im Bus in Richtung Domstadt sitzen. Tobias Rühle und Edisson Jordanov, die aufgrund einer Erkältung für einen Tag pausieren mussten, stehen dem Fußballlehrer ebenfalls zur Verfügung. Aber im Grunde ist auch egal wer am Samstag auf dem Platz stehen wird, die Preußen müssen ihr Glück im Südstadion erzwingen und endlich punkten.