Der SC Preußen Münster steht im Halbfinale des Westfalenpokals. Am Samstagnachmittag setzten sich die Adlerträger im Viertelfinale gegen die SpVgg Erkenschwick mit 4:0 durch und lösten das Ticket für die nächste Runde. In Halbzeit eins hielt der Oberligist noch stark dagegen, in Durchgang zwei machten die Hausherren aber alles klar und ließen zum Schluss auch keine Zweifel mehr aufkommen.
Das Ziel, eine Runde weiterzukommen, unterstrich Trainer Sascha Hildmann schon eine gute Stunde vor Spielbeginn mit seiner Startaufstellung. Der Coach verzichtete darauf, im großen Stil zu rotieren und wollte viele seiner Stammkräfte im Rhythmus lassen. Hinten rückte der in der Liga gesperrte Thomas Kok in die Dreierkette, dazu durften Andrew Wooten und Gerrit Wegkamp im Sturm beginnen, um mit ihrer Wucht im Strafraum für Gefahr zu sorgen. Auf rechts startete Shaibou Oubeyapwa, um nach seiner Verletzung weitere Spielpraxis zu sammeln. Und zwischen den Pfosten stand Max Schulze Niehues für Johannes Schenk, der mit der U20-Nationalmannschaft unterwegs ist.
Chancenarmer Beginn
Besonders einladend war das durchweg graue Wetter für einen Stadionbesuch wahrlich nicht, trotzdem kamen über 2.600 Fans an die Hammer Straße und verfolgten das Pokalviertelfinale. Und das begann wie zu erwarten war: Die Adlerträger hatten viel den Ball und suchten die Lücke in der Defensive des Oberligisten. Ein wirkliches Durchkommen fanden die Hausherren aber nicht. Die erste Chance nach einer knappen Viertelstunde gehörte Wooten, seine Ballannahme versprang aber im Strafraum, sonst wäre das 1:0 möglich gewesen. Es fehlte in mehreren Momenten einfach die letzte Konzentration und auch Präzision. Davon profitierte Erkenschwick, die durch frühe Ballgewinne gefährlich werden konnten, diese Fehler aber glücklicherweise nicht nutzten. Später probierte es Preißinger nochmal aus der zweiten Reihe, die beste Chance in Durchgang eins gehörte aber den Gästen. Ein Einwurf der Preußen, bei denen alle vorgerückt waren, wurde zum Bumerang. In der eigenen Hälfte kam Ayoube Amaimouni Echghouyab an den Ball und hatte das ganze Feld vor sich, weil die Absicherung nicht passte. Erst im letzten Augenblick konnte Thomas Kok noch stören und Echghouyabs Abschluss aus spitzem Winkel trudelte nach 60 Metern Vollsprint knapp am langen Pfosten vorbei.
In Überzahl die Aufgabe souverän gelöst
Vieles sah nach einem 0:0 zur Pause aus. Zwei Szenen sorgten aber noch für eine Wendung im Spiel. Erst hatte Dzenan Pilica im Mittelfeld das Bein im Zweikampf zu hoch und traf Yassine Bouchama, der schon früh im Spiel hart angegangen wurde, gefährlich. Schiedsrichter Felix Weller zückte Rot (42.). Fortan in Überzahl probierten es die Adlerträger weiter – und kamen endlich durch. Auf rechts setzte sich Oubeyapwa im Eins-gegen-eins durch und fand Wegkamp, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zur 1:0-Führung einköpfte (45.+1.). Das war gleichzeitig auch der Dosenöffner für einen besseren zweiten Durchgang. Andrew Wooten vergab zwar zunächst eine Reihe allerbester Chancen, dafür zog Kyerewaa aus der zweiten Reihe einfach mal kompromisslos ab und schloss unhaltbar zum 2:0 ab (60.). Als wenig später der zur Pause gekommene Darius Ghinvodean Erkenschwick-Keeper Hester gekonnt überlupfte und auf 3:0 erhöhte war das Duell spätestens entschieden (63.). Die vereinzelten Angriffe der Gäste, die es in Durchgang eins noch gab, blieben auch aus. So war es eine Frage der Zeit, bis die Preußen nachlegten. Nach schöner Vorarbeit war es dann Andrew Wooten, der sich endlich belohnte und auf 4:0 stellte (76.). Weil in der Schlussphase nichts mehr passierte, war das auch der Endstand, der den Einzug ins Halbfinale bedeutet.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Oubeyapwa, Preißinger (Koulis, 66.), Kyerewaa (Benjamins, 66.), Bouchama (Ghindovean, 46.), Lorenz (Böckle, 46.) – Wooten, Wegkamp (Batmaz, 74.)
Erkenschwick: Hester – Warnat, Jordan, Kasak (Ovelhey, 84.), Schick, Pulver – Breilmann, Pilica – Wortmann (Röttger, 73.) – Oerterer (Rosenkranz, 46.), Amaimouni Echghouyab (Berghorst, 80.)
Tore: 1:0 Wegkamp (45.+1), 2:0 Kyerewaa (60.), 3:0 Ghindovean (63.), 4:0 Wooten (76.)
Gelbe Karten: Wooten / Wortmann
Rote Karte: Pilica (42.)
Zuschauer: 2.660
Schiedsrichter: Felix Weller