Dass es an der Kieler Förde ungemütlich werden würde, damit hatten die Preußen an diesem Samstagnachmittag gerechnet. Allerdings waren sie eher auf Sturmböen und heftigen Regen eingestellt und nicht auf so einen stürmischen Gegner. Der zeigte den Adlerträgern, wie Abstiegskampf geht und gewann am Ende völlig verdient mit 3:0. Und so bleibt den Münsteranern jetzt – auf Tabellenrang 16 gelegen – nur noch eine Hand breit Wasser unter dem Kiel.
Preußen finden nicht ins Spiel
Schon früh zeichnete sich ab, dass das im Holstein-Stadion ein schwieriges Unterfangen werden würde. Bereits in der 2. Spielminute prüfte Manuel Schäffler Preußen-Schlussmann Daniel Masuch mit einem strammen Torschuss, den dieser mit einer glänzenden Parade zur Ecke klären konnte. Doch es zeigte sich, dass auf die Loose-Elf, die gegenüber dem letzten Heimspiel nur auf einer Position umgestellt wurde – Benyamina lief für Taylor auf – eine Menge Arbeit zukommen würde.
Unsere Mannschaft fand – ganz anders als die Störche – gar nicht in die Partie. Wie zuletzt wurde mit langen Bällen agiert, was sich einmal mehr als falsches Mittel erwies – zu stark war das Kopfballspiel der Gastgeber. In der 25. Minute passierte dann das, was nicht geschehen sollte: Die Preußen gerieten in Rückstand. Patrick Herrmann wurde auf der linken Seite in Szene gesetzt, stolperte den Ball in die Gefahrenzone, wo Marc Heider im Fünfer richtig stand und den Ball zielsicher in den Maschen unterbrachte.
Dass Soufian Benyamina in der 35. Minute eine gute Gelegenheit zum Ausgleich hatte, wird angesichts des weiteren Spielverlaufs nur eine Randnotiz bleiben, denn es spielten fast nur die Holsteiner. Folge: Kurz vor dem Pausenpfiff brachte Tim Siedschlag einen Freistoß von der rechten Außenbahn rein, Fiete Sykora stieg am höchsten und versenkte das Leder mit dem Kopf im SCP-Kasten.
Einwechslungen bleiben wirkungslos
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild auf dem Platz: Der KSV agierte, die Adlerträger reagierten. Ein Offensivspiel der Gäste fand praktisch nicht statt – daran änderten auch die Einwechslungen – Taylor und Grote kamen für Kara und Siegert – nichts. Die Norddeutschen blieben weiter gefährlich und erhöhten eine Viertelstunde vor Ende auf 3:0. Marc Heider durfte sich als Doppeltorschütze feiern lassen.
Für die Adlerträger war es eine ernüchternde Reise an die Kieler Bucht – ein „lebloser Auftritt“, wie Mannschaftskapitän Jens Truckenbrod später befand. Sehr enttäucht zeigte sich auch Preußencoach Ralf Loose: „Wir haben verdientermaßen verloren, weil uns der Gegner läuferisch und kämpferisch überlegen war und wir ihn durch viele Fehlpässe zu Toren eingeladen haben. Wir sind jetzt voll im Abstiegskampf angekommen.“
SCP: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Hergesell (Riedel, 72.) – Bischoff, Truckenbrod – Siegert (Grote, 63.), Piossek, Kara (Taylor, 61.) – Benyamina
Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers, Hartmann, Wetter – Siedschlag, Vendelbo, Kazior (Dannenberg, 75.), Heider (Schied, 83.) – Schäffler (Breitkreuz, 70.), Sykora
Tore: 1:0 Heider (25.), 2:0 Sykora (45.), 3:0 Heider (75.)
Gelbe Karten: Kazior / Schmidt, Hergesell, Grote
Zuschauer: 4504
Schiedsrichter: Christian Leicher

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