Die Reise ins Paradies hatte sich der SC Preußen Münster am Samstagnachmittag anders vorgestellt. Beim FC Carl-Zeiss Jena zeigten die Adlerträger einen schwachen Auftritt und unterlagen dem Aufsteiger am zehnten Spieltag mit 0:2. Damit beendeten die Domstädter die englische Woche mit einer weiteren Niederlage.
Viele Veränderungen nahm Fußballlehrer Benno Möhlmann in Jena nicht vor, nur in vorderster Front tauschte der Coach: Martin Kobylanski durfte an Stelle von Tobias Rühle sein Glück probieren. Ansonsten blieb der Übungsleiter neben den zehn anderen Akteuren auch dem 4-1-4-1-System treu, mit dem die Adlerträger bereits beim letzten Heimspiel agiert hatten.
Elfmeter-Gegentreffer
In der Partie war von Minute eins an gleich viel Feuer, auf beiden Seiten wurden die Zweikämpfe energisch geführt und der schnelle Weg in die Offensive gesucht. Eine mögliche Abtastphase wurde gleich übersprungen. Das hatte nach den ersten drei Zeigerumdrehungen nicht zur direkt zwei gelbe Karten (Brügmann/Schweers) zur Folge, sondern auch einen Abseitstreffer von Sebastian Mai. Der Abwehrrecke staubte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld ab, sein Tor wurde aber zurückgepfiffen. Danach wurden aber vor allem die Hausherren immer aktiver und sorgten für ordentlich Unruhe in der SCP-Defensive.
Jena tauchte oft nach langen Bällen vorne auf, ließ aber glücklicherweise die letzt Präzision vermissen. Ein Gegenmittel hatten die Münsteraner in Durchgang eins aber nicht parat. So kam es, dass die Aufsteiger nach einer Kontersituation im Strafraum der Preußen auftauchten und ein FCC-Angreifer zu Fall gebracht wurde. Der Referee zeigte auf den Punkt, Julian Günther-Schmidt veredelte den fragwürdigen Pfiff mit der 1:0-Führung für die Gastgeber (29.). Wer gehofft hatte, der Gegentreffer könnte eine Art Weckruf sein, wurde aber enttäuscht. Nach vorne ging für die Preußen bis zur Pause gar nichts, hinten kam Jena viel zu leicht zu Chancen.
Starke mit dem Schlusspunkt
Nach dem Seitenwechsel waren zunächst aber auch nur die Hausherren am Drücker, setzten sich in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs in der gegnerischen Hälfte fest und hatten mit einem Lattentreffer ihre beste Chance. Die Preußen brauchten ihre Zeit, bis sie zumindest wieder mehr Spielanteile bekamen. Allerdings bedeutete mehr Ballbesitz lange nicht gleich mehr Torchancen. In der Vorwärtsbewegung fehlte oft die Durchschlagskraft, zumindest stand die Defensive stabiler.
Erst in den letzten zehn Minuten zeigten die Adlerträger ein letztes Aufbäumen: Die Reihen wurden weiter nach vorne geschoben, der Weg in die Spitze konsequenter gesucht. Tobias Rühle hatte den Ausgleich auch beinahe auf dem Fuß, wurde bei seinem Dribbling aufs Tor aber auf den letzten Metern gestoppt. Ähnlich ging es dem eingewechselten Jeron Al-Hazaimeh, der sich den Ball im entscheidenden Moment ein kleines Stück zu weit vorlegte. Den Schlusspunkt der Partie setzte in der Schlussminute dann FCC-Akteur Starke, der den Ball aus 16 Metern zum 2:0-Endstand ins Tor hämmerte (90.).
Die Daten zum Spiel:
SCP: Körber – Tritz, Mai, Schweers, Menig – Scherder (Stoll, 46.) – Hoffmann (Rühle, 46.), Rinderknecht (Al-Hazaimeh, 83.), Rizzi, Heinrich – Kobylanski
Jena: Koczor – Brügmann, Grösch, Slamar, Cros – Löhmannsröben, Eismann – Eckardt (Bock, 20.), Starke, Tuma – Günther-Schmidt (Dietz, 72.)
Tore: 0:1 Günther-Schmidt (29.), 0:2 Starke (90.)
Gelbe Karten: Brügmann, Cros, Koczor / Schweers, Rinderknecht
Zuschauer: 4.230
Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer