Wie sagt man immer so schön? Ein Klassenunterschied war nicht auszumachen. Auf das Testspiel der Preußen gegen Eintracht Braunschweig am Donnerstagnachmittag trifft das in jedem Fall zu. Im Montecastillo Golfresort in Jerez de la Frontera lieferten beide Mannschaften ein gutes und sehenswertes Match, das leistungsgerecht 1:1-Unentschieden ausging.
Im Vorfeld der Partie war die Freude nicht allzu groß, 150 Kilometer für ein Testspiel zurücklegen zu müssen. Im Anschluss an die Partie sah das anders aus. „Das war ein sehr gutes Spiel von uns gegen einen starken Gegner“, war Preußencoach Ralf Loose absolut zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge und fügte an „da hat sich die Fahrt dann doch gelohnt.“ Ein wenig abenteuerlich wurde die Rückfahrt zum Teamhotel, weil Sportvorstand Carsten Gockel eine Panne mit seinem Leihwagen hatte und irgendwo im Nirgendwo eingesammelt werden musste.
Doch zurück zum Sportlichen: In direkter Nachbarschaft zur ehemaligen Formel-1-Rennstrecke in Jerez zeigte der Drittligist von Beginn an die nötige Leidenschaft, die im ersten Test gegen Freiburg noch so vermisst wurde. Trotzdem gehörte die erste Chance den Platzherren aus Braunschweig, die in der 11. Minute gefährlich vors Preußentor kamen, aber am gut parierenden Max Schulze Niehues – der heute über die volle Distanz ging – scheiterten. Doch in der Folge kamen die Adlerträger noch besser ins Spiel, ohne aber die ganz großen Torraumszenen herauszuspielen.
Nach 36 Minuten war es dann dennoch soweit: Benjamin Siegert schickte den auffälligen Marcus Piossek und der scheiterte zwar im ersten Anlauf, netzte aber im Zweiten ein. Die 1:0-Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Es sah auch so aus, als würde es mit diesem Zwischenstand in die Pause gehen, doch in der Nachspielzeit fiel der Ausgleich durch ein Eigentor von Julian Riedel, der eine scharfe Hereingabe von Salim Khelefi nicht sauber klären konnte.
Nach der Pause blieb Aaron Berzel leicht angeschlagen in der Kabine und wurde durch Dominik Schmidt ersetzt. Dafür rückte Simon Scherder von der Innenverteidiger- auf die Außenverteidigerposition. Langsam aber sicher entwickelte der Zweitligist dann immer mehr Druck, kam jetzt häufiger gefährlich vors Tor, etwa in der 56. Minute durch einen Freistoß. Dem Offensivdrang der Eintracht hielt die Münsteraner Abwehr aber bis zum Schluss stand.
Aufstellung Preußen: Schulze Niehues – Berzel (46. Schmidt), Heitmeier, Scherder, Riedel – Truckenbrod, Bischoff – Siegert (80. Amachaibou), Piossek (89. Reisinger), Kara (80. Hoffmann) – Reichwein (73. Krohne)
Tore: 0:1 Piossek (36.), 1:1 Riedel (45. ET)