Mit einer 0:2-Niederlage bei der SG Sonnenhof Großaspach beendete der SC Preußen 06 e.V. Münster am Samstagnachmittag seine erste Englische Woche der Saison. Vor 1.621 Zuschauern fanden die Adlerträger nie wirklich in die Begegnung und schafften es über 90 Minuten nicht, für Torgefahr zu sorgen. Die Hausherren ließen noch viele ihrer Möglichkeiten ungenutzt und durften schlussendlich nach acht Monaten wieder einen, zum Leidenwesen der Münsteraner, verdienten Heimsieg feiern.

Mit dem ersten Punkt in der Tasche lief in Großaspach eine leicht veränderte Startelf auf: Horst Steffen stellte Außenverteidiger Denis Mangafic, der seine Sperre nach der Gelb-Roten Karte am Mittwochabend abgesessen hatte, wieder in die Anfangself. Dafür musste Stéphane Tritz wieder auf der Bank Platz nehmen. Außerdem durfte Edisson Jordanov für Mehmet Kara von Beginn an auflaufen. Eine besondere Bedeutung erfuhr das Kräftemessen in Baden-Württemberg für die beiden Rückkehrer Michele Rizzi und Tobias Rühle, die in der vergangenen Saison noch das SG-Trikot trugen. Am heutigen Nachmittag gab es aber für die beiden nur ein Ziel: Den ersten Sieg der neuen Spielzeit einfahren.

Preußen ohne Durchschlagskraft

Im Fautenhau erwischten die Preußen aber alles andere als einen guten Start: Gleich mit dem ersten Angriff tauchte Sonnenhof Großaspach gefährlich vor dem Kasten von Schlussmann Max Schulze Niehues auf und ging bereits nach fünf Minuten in Führung. Vorausgegangen war eine Flanke von Manfred Osei Kwadwo, der im SCP-Strafraum den freistehenden Lucas Röser fand. Der Stürmer konnte den Ball problemlos einnicken und schoss seine Mannschaft in Front (5.). Das war für die Adlerträger bereits der vierte Rückstand im vierten Spiel, sie mussten also wieder eine Aufholjagd starten. Allerdings bekamen die Schützlinge von Fußballlehrer Steffen in der ersten Hälfte keinen Zugriff auf die Partie und konnten über weite Strecken von Glück reden, dass die Großaspacher ihre guten Möglichkeiten in Durchgang eins ungenutzt ließen. Nicht zuletzt parierte auch Schulze Niehues in mehreren Szenen klasse und hielt die Jungs von der Hammer Straße vorerst noch im Spiel.

Jüllich sorgt für die Entscheidung

Die Pause hatte Horst Steffen genutzt, um zu reagieren und ein Zeichen zu setzen: Der 47-Jährige brachte Mehmet Kara und Jesse Weißenfels für Adriano Grimaldi und Sandrino Braun. Kurz vor Wiederanpfiff bildete der Übungsleiter dann noch einmal einen Kreis des Vertrauens mit seiner Elf und schwörte seine Jungs ein. Auf dem Feld blieb das Bild aber großteils unverändert: Die Münsteraner sorgten weiterhin fast gar nicht für Torgefahr, den Domstädtern fehlte schon im Spielaufbau die nötige Genauigkeit im Passspiel, um gefährlich in der Hälfte der Gastgeber aufzutauchen. Auf der anderen Seite konzentrierten sich die Hausherren in erster Linie darauf, hinten sicher zu stehen und vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen.

Acht Minuten vor Schluss spielte die SGS dann einen Angriff konsequent aus und die Entscheidung war gefallen: Während Lion Schweers verletzungsbedingt an der Außenlinie behandelt wurde, nutzten die Hausherren den entstandenen Raum für eine gelungene Kombination. Nicolas Jüllich wurde im Strafraum bedient und der Stürmer erzielte den zweiten Treffer des Tages (82.). Damit war die Messe im Fautenhau gelesen und die nächste Niederlage der Adlerträger wurde wenig später durch Referee Robert Hartmann besiegelt.

Die Stimmen zum Spiel:

Horst Steffen: „Heute ist es kurz zu fassen: Wir haben ein ganz schwaches Spiel mit vielen Fehlern gemacht. Ich hatte das Gefühl, die Mannschaft hat nach der Duisburg-Partie an Stabilität gewonnen, aber das war nicht der Fall. Wir haben einfach zu viele technische Fehler gemacht und verdient verloren.“

Oliver Zapel: „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass wir den Heimfluch beenden konnten und den ersten Sieg in 2016 im Fautenhau feiern konnten. Aber ich bin genauso glücklich, dass wir unsere gute Verfassung aus Rostock mitgenommen haben. Das zeigt, dass wir zurzeit gut in der Spur sind und können es kaum erwarten, dass es weitergeht.“

Die Daten zum Spiel:

SCP: Schulze Niehues – Mangafic, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh – Braun (Kara, 46.), Rizzi, Bischoff – Rühle, Grimaldi (Weißenfels, 46.), Jordanov (Tekerci, 64.)

Großaspach: Broll – Schiek, Leist, Gehring, Lorch – Sohm (Röttger, 67.), Aschauer (Breier, 53.), Hägele, Osei Kwadwo – Jüllich, Röser (Krause, 79.)

Tore: 0:1 Röser (5.), 0:2 Jüllich (82.)

Gelbe Karten: Gehring, Schiek, Hägele / Weißenfels

Zuschauer: 1.621

Schiedsrichter: Robert Hartmann

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