In der dritten Runde des Krombacher Westfalenpokals traf der SC Preußen Münster am Mittwochabend auf den SV Rödinghausen. Im Häcker-Wiehenstadion begannen die Adlerträger ordentlich und gingen durch Martin Kobylanski in Führung, gaben die Partie aber aus den Händen und verloren schlussendlich nicht unverdient mit 1:2. Das bedeutet das Pokalaus gegen den Regionalligisten und damit die vergebene Chance, sich über diesen Wettbewerb für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

Die Bedeutung des Pokals wurde im Vorfeld mehrmals betont, das spiegelte sich am Spieltag auch in der Aufstellung wider: Fußballlehrer Marco Antwerpen tauschte im Vergleich zum Unterhaching-Spiel nur auf drei Positionen. Kapitän Simon Scherder rückte für Ole Kittner in die Zentrale der Dreierkette, René Klingenburg rückte eine Position weiter nach vorne in die Spitze an die Seite von Philipp Hoffmann. Das Mittelfeldzentrum ergänzte Sandrino Braun.

Stark angefangen, stark nachgelassen

Nur 90 Sekunden dauerte es im Häcker-Wiehenstadion, da schallte schon der erste Torjubel durch den Gästeblock. Martin Kobylanski hatte auf Philipp Hoffmann durchgesteckt, dessen Schuss lenkte der heute offensivere Klingenburg noch ab – doch der Linienrichter hob die Fahne, das Tor wurde aberkannt. Es war der Auftakt einer munteren Anfangsphase, in der die Preußen, aber auch Rödinghausen zu guten Abschlüssen kamen. Den ersten entscheidenden Punch konnten aber die Münsteraner setzen: Hoffimann flankte den Ball aus dem Halbfeld in den Sechzehner, Kobylanski musste das Leder nur noch über die Linie drücken – 1:0 (15.). So wie die Adlerträger immer wieder Lücken in der Defensive des SVR fanden, so offenbarten sie auch eigene Nachlässigkeiten. Beinahe im Gegenzug hätte der Gastgeber ausgleichen können, doch Björn Schlottke schob den Ball am langen Pfosten vorbei.

Der Regionalligist merkte aber, dass die Münsteraner nicht ihre gewohnte Stabilität an den Tag legten. Nach einer guten halben Stunde narrte Eros Dacaj gleich zwei Adlerträger und schob wieder auf Schlottke durch, der diesmal am stark parierenden Schlussmann Schulze Niehues scheiterte. Aber Rödinghausen hatte nicht nur vereinzelt Chancen, sondern übernahm mit fortlaufender Spielzeit auch immer mehr das Kommando auf dem Feld. Die Preußen wussten sich häufig nur noch mit langen Bällen zu wehren, die aber selten einen Abnehmer fanden und häufig schnell wieder in der eigenen Hälfte landeten. So kam, was kommen musste. Jannik Borgmann foulte im Strafraum einen SVR-Akteur, Michels verwandelte den fälligen Straßstoß eine Minute vor der Pause sicher zum 1:1-Ausgleich (44.).

Rödinghausen dreht die Partie

Auf die fehlende Durchschlagskraft reagierte Marco Antwerpen, brachte Tobias Rühle in der Pause für Kevin Rodrigues Pires. René Klingenburg rückte dafür wieder eine Position zurück in die Zentrale. Rühle war es dann auch gleich, der die erste Chance für die Preußen hatte, seinen Kopfball konnte der Keeper aber parieren. Doch richtig Akzente setzen konnten die Münsteraner auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht, dafür waren die Offensivbemühungen zu harmlos. Auf der anderen Seite profitierten die Hausherren von einem Missverständnis zwischen Borgmann und Klingenburg, das sie eiskalt ausnutzten. Michels wurde in die Gasse geschickt und der Angreifer behielt im Eins-gegen-eins gegen Schulze Niehues die Nerven, schob zum 2:1 für den Regionalligisten ein (63.). Damit hatte Rödinghausen die Partie gedreht – und das zu diesem Zeitpunkt nicht einmal unverdient.

Prompt reagierte Antwerpen wieder, brachte mit Philipp Müller für Sandrino Braun frischen Wind, den die Adlerträger auch dringend benötigten. Mit dem Rücken zur Wand erspielten sie sich auch wieder Chancen, ließen diese aber eben ungenutzt oder ließen den nötigen Mut vermissen und legten die Kugel einmal zu viel quer. Der SVR spielte seine Situation wiederum recht clever aus, verteidigte es aber in erster Linie vielbeinig und leidenschaftlich. Da bissen sich die Preußen ihre Zähne aus, da half auch der Abseitstreffer von Akono kurz vor Schluss nicht mehr. Auch das letzte Anrennen blieb ohne Lohn, sodass Referee Bastian Börner wenig später mit dem Schlusspfiff das Ausscheiden des Drittligisten besiegelte.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Scherder, Borgmann – Menig, Braun (Müller, 71.), Pires (Rühle, 46.), Kobylanski, Heidemann – Klingenburg, Hoffmann (Akono, 65.)

Rödinghausen: Schönwälder – Serra, von Piechowksi, Kalkan – Engel (Knystock, 65.), Dacaj (Meyer, 69.), Kunze, Kunze, Traoré – Schlottke, Michels (Lunga, 88.)

Tore: 0:1 Kobylanski (15.), 1:1 Michels (44.), 2:1 Michels (63.)

Gelbe Karten: Engel, Schönwälder, F. Kunze / Klingenburg, Akono, Scherder

Zuschauer: 1.061

Schiedsrichter: Bastian Börner

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