Da passte einiges nicht zusammen, als der SC Preußen Münster am Montagabend bei den Sportfreunden Lotte mit 0:1 verlor. In einem eher mäßigen Drittliga-Spiel fehlte beiden Mannschaften in der Offensive die Durchschlagskraft, die Hausherren profitierten aber von einer Fehlerkette in der Preußendefensive, die Toni Jovic eiskalt ausnutze. Weil den Adlerträgern besonders in der Vorwärtsbewegung nicht viel einfiel, kassierten sie am Ende eine nicht unverdiente Niederlage.
Zu Beginn der Woche hatte eine Grippewelle Teile der Mannschaft außer Gefecht gesetzt, noch vor dem Wochenende meldeten sich aber fast alle Jungs rechtzeitig wieder fit. Nur Lion Schweers fehlte am Montagabend krankheitsbedingt beim Gastspiel am Autobahnkreuz. So konnte Cheftrainer Marco Antwerpen beinahe aus dem Vollen schöpfen und nahm nur eine Änderung in der Startelf vor: Max Schulze Niehues kehrte nach überstandenen muskulären Problemen zwischen die Pfosten zurück. Ansonsten vertraute der Fußballlehrer auf die Elf, die Kaiserslautern zuletzt Zuhause geschlagen hatte.
Fehlerkette führt zu Gegentreffer
Unter Flutlicht und bei fiesem Nieselregen begann die Partie im Frimo-Stadion, die den 3.269 Zuschauern früh Unterhaltung bot. Zwar funktionierte in der Anfangsphase auf beiden Seiten noch nicht alles, der Drang nach vorne war aber sehr wohl zu erkennen. Schnell und direkt sollte es nach vorne gehen, dabei aber fast immer spielerisch. Passend zum fehleranfälligen Beginn entsprang dann auch aus einer Verkettung von Missverständnissen und Fehlern der erste Treffer des Abends: Ole Kittner verlor im Zentrum ein Kopfballduell, den verlängerten Ball wollte Sandrino Braun im Nachsetzen klären, ihm rutschte das Leder aber über den Schlappen. Max Schulze Niehues war bereits herausgeeilt und hatte darauf gelauert, doch der Querschläger von Braun landete vor Toni Jovic, der den Ball am SCP-Keeper vorbeischob und die Adlerträger eiskalt bestrafte (8.).
Ärgerlich für die Preußen, die sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen ließen und die Hausherren weiter früh unter Druck setzten. Bereits den Abstoß stellten die Münsteraner zu und wurden dafür beinahe belohnt. Rufat Dadashov blockte einen Abschlagsversuch von Keeper Kroll, das Spielgerät sprang aber am Pfosten vorbei ins Aus. Im Gegenzug machte Lotte es ähnlich, setzte die Adlerträger ebenfalls früh unter Druck und verhinderte so einen geordneten Spielaufbau. Und das fruchtete immer mehr, denn wirkliche Lösungen fielen den Domstädtern vor dem Seitenwechsel nicht ein. Kombinationen wurden meist früh unterbunden, die langen Bälle des SCP fanden selten einen Abnehmer. So prägten weiterhin viele kleine Fehler das mittlerweile eher mäßige Niveau. Wenn, versprühten eher die Hausherren in vereinzelten Situationen noch Torgefahr. In der Halbzeitpause reagierte Marco Antwerpen auf die Harmlosigkeit seiner Offensive, brachte Tobias Rühle für den glücklosen Cyrill Akono.
Keine Durchschlagskraft nach vorne
Viel änderte sich nach dem Seitenwechsel aber nicht, eher im Gegenteil. Das Niveau der Partie flachte immer weiter ab, gelungene Aktionen wurden auf beiden Seiten zu rarer Ware. So wurde es eine magere Kost für die knapp 1.000 mitgereisten Preußenfans, die aber ebenfalls aus Protest gegen Montagsspiel auf Support verzichteten. Passte zum Spiel, das bis zum Schluss eigentlich keine Highlights mehr bereithielt. Die Preußen blieben viel zu harmlos und kamen nur nach einem Standard noch zu einer Halbchance, die Hausherren verpassten kurz vor Schluss die Vorentscheidung, als sie nur den Pfosten trafen. Die drei Punkte blieben somit am Autobahnkreuz und die Generalprobe vor dem Derby am Samstag war missglückt.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Braun, Kittner, Scherder – Menig (Cueto, 78.), Kobylanski, Rodrigues Pires, Heidemann – Hoffmann, Dadashov (Müller, 65.), Akono (Rühle, 46.)
Lotte: Kroll – Langlitz, Rahn, Straith, Al-Hazaimeh – Schulze, Wendel (Hofman, 46.), Chato, Oesterhelweg (Drinkuth, 63.) – Wegkamp, Jovic (Lindner, 78.)
Tore: 0:1 Jovic (8.)
Gelbe Karten:
Zuschauer: 3.269
Schiedsrichter: Sven Waschitzki