Soviel sei vorab verraten: Von einem Klassenunterschied war am Mittwochabend nichts zu sehen, als der SC Preußen den Drittligisten Verl im Westfalenpokal-Halbfinale herausforderte und sich am Ende einer bärenstarken Vorstellung mit 3:0 ebenso deutlich wie verdient durchsetzte. Die 2.326 Zuschauer – sieht man von ein paar verstreuten Ostwestfalen ab – dürften ihren Besuch in einem jederzeit packenden Spiel nicht bereut haben. 

Gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen den Bonner SC vor wenigen Tagen stellte Preußencoach Sascha Hildmann nur auf zwei Positionen um, gönnte Teklab und Ghindovean eine Pause. Dafür rückten Langlitz und Schwadorf wieder in die Starelf. Ansonsten vertraute er erneut dem bewährten 4-3-3 mit Kok auf der Sechserposition anstelle des noch immer an Corona erkrankten Klann. 

Zeit zum Warmwerden brauchten die Adlerträger am Mittwochabend nicht, gingen gleich mit dem ersten Angriff in Führung (2.). Schauerte bediente auf der rechten Seite Langlitz. Die Nummer 23  tanzte, ein, zwei Gegenspieler aus und fand in der Mitte dann noch Bindemann, der trocken ins lange Eck vollendete. Stark! Nur fünf Minuten später die nächste Riesenchance, als Kok nur das Außennetz traf. 

Der Sportclub aus Münster hatte weiter die auffälligeren Szenen, auch wenn der Drittligist nach einer Viertelstunde besser in die Partie kam. Immer schlechter und beeinflusst vom anhaltenden Regen wurde aber mit zunehmender Spieldauer das Geläuf, das sich tagsüber noch in ordentlichem Zustand präsentierte. Da fiel es den Akteuren oft schwer, auf seifigem Untergrund die Bodenhaftung zu behalten. 

Weniger am Platz als an der Zielgenauigkeit lag es, dass Langlitz nach einer halben Stunde das 2:0 haarscharf verpasste, bzw. kein Preuße mehr den Fuß an den scharfen Ball bekam. Kurz vor der Pause köpfte Schwadorf noch ans Außennetz – da war sie wieder, die Chancenverwertung, bei der Aufwand und Ertrag irgendwie noch nicht zusammenpassen wollten. Doch dann kam die 39. Minute, in der es doch passte, als Remberg den langen Ball von Keeper Schulze Niehues mitnahm, durchlief und versenkte – 2:0. Kurz vor der Pause musste Ex-Preuße Aaron Berzel sogar vorzeitig vom Feld, sah nach einem Foulspiel die gelb-rote Karte. 

Aus der Pause kamen die Münsteraner zunächst mit einem Wechsel, Ghindovean kam für Schwadorf. Außerplanmäßig musste zwei Zeigerumdrehungen später Deters verletzungsbedingt raus, ihn ersetzte Teklab. Nach einer Hemmerich-Ecke verlor die Verler Hintermannschaft dann den Überblick: SCV-Keeper Thiede schmiss sich noch wagemutig in den Abschluss von Langlitz, konnte den Einschlag aber nicht verhindern – 3:0 (51.). Remberg und Hemmerich hatten weitere Möglichkeiten, während die Gäste kein Mittel gegen die gut gestaffelten Hausherren fanden.

Und so geht es am 21. Mai im Endspiel gegen den SV Rödinghausen, der sein Halbfinale gegen RW Ahlen zeitgleich mit 2:1 für sich entscheiden konnte.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Hemmerich – Remberg, Kok, Schwadorf (Ghindovean, 46.) – Langlitz (Thiel, 75.), Bindemann (Wegkamp, 61.), Deters (Deters, 48.)

Aufstellung SCV: Thiede – Ochojski, Pernot, Berzel Schickowski (Ezekewem, 46.) – Rabihic, Sapina (Mirchev, 56.), Corboz – Berlinski (Akono, 67.), Koruk, Grodowski (Petkov, 46.)

Tore: 1:0 Bindemann (2.) 2:0 Remberg (39.) 3:0 Langlitz (51.)

Gelbe Karten: Bindemann, Schwadorf, Teklab / Pernot, Mirchev

Gelb-Rote Karte: Berzel (44.)

Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis 

Zuschauer: 2.326

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