Nach einem Kraftakt schlägt der SC Preußen Münster die U21 des 1. FC Köln mit 2:1 (0:1) und gewinnt damit das siebte Auswärtsspiel in Folge. Dabei starteten die Adlerträger gegen die jungen Geißböcke nicht gut in die Partie und lagen zur Pause nicht unverdient mit 0:1 zurück, steigerten sich aber nach der Pause und drehten die Partie durch Tore von Nicolai Remberg und Gerrit Wegkamp.

Die Partie im Kölner Franz-Kremer-Stadion begann aus Preußensicht mit einer Änderung in der Startelf: Mannschaftskapitän Marc Lorenz kehrte nach abgesessener Gelbsperre für Shaibou Oubeyapwa in die Startelf zurück und nahm am Rhein wieder seine angestammte Position auf der linken Seite ein. Henok Teklab rückte infolgedessen wieder rüber auf die rechte Bahn. Der bessere Start in der Domstadt gehörte aber den mutigen Geißböcken, die von Beginn hoch pressten und dadurch immer wieder kleinere Fehler im Spiel der Adlerträger erzwangen. So versprangen den Preußen ungewöhnlich viele Bälle oder Pässe fanden, immer wieder unter Druck gesetzt, ihr Ziel nicht. Da hätte der Gegentreffer nach knapp 20 Minuten ins Bild gepasst, der Linienrichter hob aber seine Fahne und bewahrte die Preußen vor dem frühen Rückstand. Als wäre das eine Art Weckruf gewesen, schaffte es die Mannschaft, die kurz zuvor durch Marc Lorenz ihre erste Torchance hatte, sich in den nächsten Minuten besser auf dem Griff der Kölner zu befreien und selbst mehr in der Offensive in Erscheinung zu treten.

Zweimal stand dabei Andrew Wooten im Mittelpunkt: Nach gut 25 Minuten verpasste der Mittelstürmer einen Querpass von Yassine Bouchama nur um Zentimeter, sonst hätte er einschieben können. Bouchama stand bei seiner Ablage aber im Abseits, der Treffer hätte also ohnehin nicht gezählt. Danach blieben Großchancen auf beiden Seiten zunächst aus, bis Wooten kurz vor der Pause nach schönem Zuspiel traf – dieses Mal war er aber einen Moment zu früh gestartet und stand selbst im Abseits. Weiter 0:0. Zumindest für den Moment, denn im direkten Gegenzug marschierten die Hausherren mit drei Angreifern auf die SCP-Defensive zu und spielten es clever aus, sodass Maximilian Schmid zur 1:0-Führung für den Effzeh einschieben konnte (44.). Ein undankbarer Zeitpunkt direkt vor der Pause, den Schock verkrafteten die Adlerträger aber, wie schon öfter in dieser starken Saison, gut.

Steigerung nach der Pause

Mit der Halbzeitansprache von Coach Sascha Hildmann noch im Kopf gaben die Preußen dann schnell nach Wiederanpfiff die perfekte Antwort. Nach einem Standard machte Wooten den Ball an der Sechzehnerkante per Kopf erneut scharf und fand in der Mitte Nicolai Remberg, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und artistisch aus der Drehung per Seitfallzieher ausglich – 1:1 (52.). Bereits Rambos dritter Treffer im dritten Spiel in Folge. Und wäre Bouchama vier Minuten später nach starker Balleroberung und Querpass von Dennis Grote nicht bei seinem Abschluss leicht weggerutscht, hätten die Preußen die Partie innerhalb kürzester Zeit drehen können. So blieb es beim Unentschieden, die Adlerträger waren jetzt aber die deutlich aktivere Mannschaft – und belohnten sich dafür. Ausgangssituation war wieder ein Standard, den erst der eingewechselte Alexander Langlitz und dann Alexander Hahn gefährlich hielten. Der verunglückte Versuch von Hahn landete dann auf dem Fuß von Wegkamp, der gedankenschnell mit dem ersten Kontakt abschloss und das Leder von der Lattenunterkante aus zum 2:1 ins Tor setzte (75.). Für Wegkamp war es der siebte (!) Treffer in Folge in einem Auswärtsspiel!

Wer dann auf eine entspanntere Schlussphase gehofft hatte, wurde aber enttäuscht, denn die Hausherren blieben weiter gefährlich. Und hätte Hahn nach 78 Minuten nicht mit seiner Grätsche in letzter Sekunde auf der eigenen Linie eine überragende Rettungstat gezeigt, hätten die Kölner auch umgehend ausgeglichen. Dank Hahns beherztem Einsatz feierte der gut gefüllte Preußen-Gästeblock diese Tat aber wie das nächste Tor, das vorne mit der nächsten Offensivaktion fast Simon Scherder erzielt hätte. Er scheiterte aber an FC-Keeper Roloff und verpasste das 3:1, was zehn Minuten später mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Felix Weller zum Glück egal war. Der SCP nimmt auch die drei Punkte aus Köln mit und schraubt das eigene Punktekonto mit dem achten Sieg in Serie auf jetzt 56 Zähler.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Teklab (Frenkert, 84.), Remberg, Bouchama (Benjamins, 60.), Grote (Koulis, 90.+3), Lorenz – Wegkamp, Wooten (Langlitz, 72.)

Köln: Roloff – Nadjombe, Schneider, Salger, Akmestanli – Nottbeck, Schwirten, Schlax, Mittelstädt – Limnios (Breuer, 46.), Schmid

Tore: 0:1 Schmid (44.), 1:1 Remberg (52.), 2:1 Wegkamp (75.)

Gelbe Karten: Nottbeck, Giesen / Lorenz, Remberg, Grote, Hahn

Schiedsrichter: Felix Weller

 

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